Faszination Indien

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von Julia S

Indien: Blau in Jodhpur

Jodhpur, 19.-22.10. 2006

Endlich gibt es wieder einen neuen Reisebericht...in der Wueste war es sehr problematisch, eine Internetverbindung zu bekommen und fuer eine ganz normale Modemverbindung, an der 5 Computer haengen, reicht die Geduld nun doch wieder nicht! Jetzt also zusammenfassend der Bericht aus der "blauen Stadt" Jodhpur.

Wie man dem letzten Bericht ja entnehmen konnte habe ich die ersten 1,5 Tage ausgiebig das Bad, mein Bett und die (wirklich tolle) Dachterrasse "erkundet". Fuehlte mich fuer groessere Unternehmungen einfach zu klapperig und habe lediglich die nahe Umgebung des Hotels (fuer Jodhpurreisende ein wirklich guter Tipp: Hotel Sarvar, near Clocktower) erwandert.

Am Freitag tauchte dann Andre aus Berlin, den ich schon auf der Fahrtt nach Pushkar getroffen hatte, im Hotel auf. Wir haben ein bisschen gequatscht uund dann beschlossen, am Sonntag (22.10.) gemeinsam mit dem Nachtzug nach Jaisalmer zu fahren. Wir lernten beim Abendessen (boah, hatte ich Kohldampf...) noch eine nette 3er Truppe aus Frankreich, Brasilien und England kennen und verlebten einen spassigen Abend, der uns -aufgrund der wirklich lauten Knaller aus indischen Feuerwerkfabriken- schon auf die naechsten Abende des Diwali-Festes vorbereitete ... davon spaeter mehr!

Der Samstag Vormittag wurde genutzt, um den Plan fuer den Tag zu machen (ok ok - es war ein Gammelvormittag). Aber um 15 Uhr bekam die neu gegruendete internationale Gruppe den Drive nun endlich das riesige Meherangar-Fort, das majestaetisch ueber der Stadt tront, zu erklimmen.

Meherangar Fort ueber Jodhpur

Meherangar Fort ueber Jodhpur

Also, schnell in eine Rikscha gequetscht und rauf zum Fort. Dort haben wir uns mal so RICHTIG touristisch gegeben und eine Tour durch die Anlage mit Audioguide (32 Stationen, 2 Stunden) gemacht. War super und wirklich interessant. Bilder kommen beim naechsten Internetcafe mit Cardreader rein!
Das Fort war megabeeindruckend. Soviel Pracht , Glitzer und Luxus machten es einfach, sich in die Zeiten der Maharajas hineinzuversetzen.
Uebrigens lebt auch heute noch ein Maharaja mit seiner Familie in Jodhpur, allerdings nicht mehr im Fort.

Beeindruckend!

Beeindruckend!

*glitzer*

*glitzer*

Das Fort bietet ausserdem fantastische Ausblicke auf das blaue Haeusermeer und die wunderschoene kubische Dachlandschaft Jodhpurs.

In Wirklichkeit noch blauer

In Wirklichkeit noch blauer

Diwali in Jodhpur: Definitiv ein Erlebnis! Diwali ist das hinduistische Lichterfest. Eine Mischung aus unserem Weihnachten und Silvester. Man wuenscht allerorten "Happy Diwali", man schenkt sich innerhalb der Familie neue Kleider und die Kinder werden mit Suessigkeiten ueberschuettet, Vor jedes Fenster und jede Tuer wird ein kleines Butterlaempchen gestellt. Abends wird lautstark mit Feuerwerk (dagegen sind unnsere Boeller Kindergeburtstag), Gesang und Tanz in den Strassen gefeiert. Nach dem Abendessen und Knallen auf unserer Dachterasse, hat uns (unsere Gruppe hatte inzwischen israelischen Nachwuchs bekommen) der Hotelbesitzer mit durch die Stadt genommen (er wollte Freunde und Verwandte sehen und es ist Sitte, dass die jungen Leute einen Spaziergang durch die Stadt machen und dabei den Bekannten u.s.w. ein "Happy Diwali" wuenschen). Das war richtig toll, weil keine anderen Touristen unterwegs waren (wahrscheinlich hat sich keiner bei der Knallerei auf die Strassen getraut ) ... bleibt noch zu erwaehnen, dass mich dieses Jahr zur Weihnachtszeit keine Form von blinkender Festillumination schrecken kann, nachdem ich nun hier die Moeglichkeiten zur "Superlativierung" (Gruss an Markus) der blinkenden Lichterketten etc. voll kennengelernt habe.

Die Jodhpur-Gruppe v.l.n.r.: Julia, Muli (Israel), Wagner (Brasilien), Andre (Berlin), Collin (England), Lucie (Frankreich)

Die Jodhpur-Gruppe v.l.n.r.: Julia, Muli (Israel), Wagner (Brasilien), Andre (Berlin), Collin (England), Lucie (Frankreich)

Da die Nacht recht lang war (also die Zeit zum Schlafen recht kurz) wurde am naechsten Vormittag erstmal ... richtig ... gegammelt (in Form von Kartenspielen, Lesen etc.).
Fuer den Nachmittag stand mit der Familie (nein, mit dem maennlichen Teil der Hotelbesitzerfamilie) ein Kinobesuch an, waren doch die beiden Filme (oder zumindest einer davon), die extra zu Diwali herausgekommen waren, zum Pflichtprogramm zu zaehlen.
Lucie und ich waren wohl die groessere Attrraktion als der Film an sich. Es war schon etwas befremdlich, dass ALLE ALLE ALLE Kinobesucher die beiden einzigen Frauen in der Nachmittagsvorstellung anstarrten und sich (auch waehrend des Films) mit unns unterhalten wollten und mit uns ein Eis essen wollten...
Naja, wenn der Film schon nicht in Erinnerung bleibt, dann doch wir beide ... ist doch mal was, was man nicht bei jedem Kinobesuch hat.

Abends war dann Abschied angesagt und Andre und ich machten uns auf den Weg zum Bahnhof.
Wir hatten Sleeperklasse gebucht (war ja auch ein Nachtzug), weil wir auf ein klimatisiertes (klimatisiert (ind.): arktisch) Abteil u. die garantierte Erkaeltung keine Lust hatten.
Auf deem Ticket standen natuerlich nur diverse Schnoerkel in Hindi, die uns nicht so richtig verrieten, in welchen Waggon wir muessen. Nach einigem Herumfragen bekamen wir dann mit, dass am Bahnsteig Listen mit den Namen und Plaetzen der Passagiere aushaengen. Wir fanden uns ziemlich schnell (Anderu N. und Jia Stilschrein ... klar, oder?!). Die Sleeper-Class ist genau die Klasse, die wir von indischen Zuegen kennen. Keine Fensterscheiben, nur so Gitter davor (aber schoen viel frische Luft), ein ueberlaufendes Klo (immerhin stand "Difeckt" dran, so dass nur Wasser - hopefully - ueberlief), 3 Liegen uebereinander. Wir natuerlich die einzigen Touristen und somit mal wieder eine Attraktion. Die positive Seite daran, die einzigen Fremden zu sein ist aber definitv, dass alle sehr hilfsbereit (und interessiert "Where you from, Sir?", "This your wife?", "Your good name?") sind!
Hatten also schnell unsere Liegen gefunden und es uns so bequem wie moeglich gemacht. Noch ca. 15 min. bis zur Abfahrt gaben uns die Gelegenheit, Pack- und Verstauungskuenste (sowohl Gepaeck als auch Grossfamilien auf einer Liege) der Inder zu bestaunen und uns mit den Abteilnachbarn sowie deren Reisegruenden vertraut zu machen.
Die Nacht war super, ich habe so feste geschlafen, dass ich noch nicht einmal den Schaffner bemerkt habe, der die Fahrkarten kontrollieren wollte. Am naechsten Morgen um 5:30 kamen wir in Jaisalmer an und schon beim Aufwachen im Zug machte uns eine honiggelbe Sandschicht auf den Sitzen, auf uns und auf unserem Gepaeck darauf aufmerksam, dass nun das Abenteuer WUESTE beginnen konnte.

(Wundert Euch in diesem Kapitel nicht ueber komische Buchstabenkombinationen, Interpunktion etc.! Die Tastatur ist eine Zumutung ... wird naechstens bereinigt!).

Liebe Gruesse von Julia.

© Julia S, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Faszinierende Farben - Gewürze - heilige Kühe -Exotik - Musik, Musik, Musik - Chaos - Improvisation - Himalaya - Wüste - Moloch (?) Delhi ...
Details:
Aufbruch: 01.10.2006
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 18.11.2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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