Faszination Indien
Indien: Back in the saddle again ...
Wueste Tharr 25.10./26.10.06
"Back in the saddle again" - dieser alte Country Hit sollte bald zum Schlager unserer Kamelsafari werden. Doch beginnen wir von vorne.
Puenktlich um 7:30 Uhr war Abfahrt per Jeep vom Hotel. Vorher war bitteschoen noch zu fruehstuecken (nicht, dass jemand denkt, das waere hier wie Urlaub)
Andre und ich hatten eine nette Truppe erwischt. Ein Paar aus Australien und ein Paar aus Belgien.
Nach ca. einer Stunde Fahrt liess uns der Fahrer irgendwo in der Wueste raus und meinte, dass gleich unsere Kamele kaemen, lud das Wasser und die Esssachen aus und ... fuhr weg. Nun ja, das Gefuehl waere noch komischer gewesen, wenn er uns ohne Wasser haette stehen lassen . Nach 5 min. kamen dann die ersten beiden Kamele, dann noch 2 und dann 3 Fuehrer mit 2 "jugendlichen" Kamelen (2,5 und 4 Jahre alt).
Schnell wurden die Wuestenschiffe beladen und die Kamele verteilt, dann konnte das Abenteuer endlich beginnen...
Ich bekam das "Racing Camel" Rocket. War also meistens vorne weg...was zur Folge hatte, dass man Rocket an Andres Kamel Johnny Walker (auch hier passte der Name vortrefflich) anband.
Mein "Ausblick" (Rocket wollte sooo gerne ueberholen...)
Die ersten beiden Stunden wunderten wir uns noch, dass alle anderen Touristen, die eine Kamelsafari gemacht hatten ueber schmerzende Bein und Ruecken klagten. Als wir allerdings zur ersten Pause von den Kamelen steigen sollten wunderte sich keiner mehr ueber derartige Aeusserungen.
Aber nach 2,5 Std. Mittagspause mit tollem Essen, dass die Fuehrer fuer uns zubereitet hatten (hauptsaechlich Kohl ... das versprach ja eine nette Nacht zu werden fuehlten meine Beine und ich uns stark genug um ein kraeftiges "Back in the saddle again" in die Runde zu schmettern. Wurde gleich freudig von den anderen Safariteilnehmern uebernommen und immer wieder mal gepfiffen.
Yummie Yummie!
Kamel auf Kamel (der Witz war ja jetzt schon uberfaellig)
Nach kurzem Ritt folgte ein weiterer Stopp an einer wunderschoenen Oase. (Fotos folgen...)
Oase
Dann folgte allerdings ein 3 stuendiger Ritt (und die letzte Stunde war sooooooooo lang und schmerzhaft ) zu unserem Schlafplatz - einer riesigen Sandduene.
Wie bereits angedeutet: die Wueste Tharr ist dieses Jahr sehr gruen. Ueberhaupt ist die Wueste nicht so wie man sich Wueste immer vorstellt (also nicht so wie die Sahara...eine Sandduene neben der anderen). Die Landschaft ist abwechslungsreich. Immer mal wieder sieht man Ruinen eines alten Dorfes, Felsformationen, viele Dornenstraeucher, steppenartige Landschaften. UND: Wassermelonen! Ich habe gedacht, ich sehe nicht richtig...WASSERmelonen in der Wueste??? Aber geschmeckt haben die Teilchen paradiesisch. Vermutlich mag ich jetzt keine anderen Wassermelonen mehr!
Also: An der Schlafduene (die war wirklich wie die Sahara) angekommen, stolperten wir alle sehr dankbar von den Kamelen. Ich glaube, das groesste Problem ist, dass die Kamelsaettel keine Steigbuegel haben und die Beine die ganze Zeit runterhaengen. Es gab erstmal einen heissen Chai, dann wurde die Duene erklommen, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Wunderschoen.
Nicht so wunderschoen waren riesige schwarze Kaefer, die begeistert vom Kamelmist waren und zu 100en aufkreuzten. Man gewoehnte sich aber recht schnell aneinander. Abendessen, dann die Kamele von der Weide geholt und todmuede auf das Herrichten der Schlafplaetze gewartet.
Eine Decke auf den Boden+eine zusaetzliche Decke obendrauf, wir dazwischen (vorher natuerlich gut vorbereitet Zaehne geputzt und sich dabei halb totgelacht, weil man - schlecht vorbereitet- die Taschenlampe am Schlafplatz vergessen hatte und es in der Wueste nun mal stockdunkel ist).
... ohne Worte ...
Ansetzen neuer Kaefer fuer die naechsten Safaritouristen.
Another day in paradise is over ...
Guts Naechtle!
Und dann kam der fuer mich grossartigste Teil der Safari: einfach auf den Ruecken legen, zudecken und Augen auf! Ueber mir Millionen von Sternen, die Milchstrasse, Sternschnuppen. WOW WOW WOW! Unbeschreiblich. So etwas Schoenes habe ich bisher noch nicht gesehen.
Aber auch sonst bleibt mir zur Wueste zu sagen, dass ich begeistert bin. Ruhe, Stille, Leere, aber trotzdem immer was zu entdecken, seien es Wassermelonen oder kleine Echsen, die durch den Sand huschen ...
Tag 2 lief aehnlich wie Tag 1 ab. Die letzten beiden Stunden durften die Kamele mit uns rennen ... das hat Spass gemacht und bot ein wenig Abwechslung im Bewegungsablauf (freute auch meinen Hintern)
Todmuede und begeistert abends ins weiche Hotelbett gefallen und sofort geschlafen. Ist doch erstaunlich, dass man so kaputt sein kann, obwohl man sich nur ganz faul 2 Tage lang durch die Gegend hat tragen lassen.
Liebe Gruesse von Julia!
Aufbruch: | 01.10.2006 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 18.11.2006 |