Maasromanik in Belgien und den Niederlanden
2. Exkursion - rund um Maastricht: Susteren: Stiftskirche
Das Kloster Süsteren war eine karolingische Hausstiftung wie Echternach. Bei der villa Suestra bestand 714 schon ein dem Salvator und den Apostelfürsten geweihtes Oratorium mit einer cellula, die Pippin II. von Heristal und seine Gemahlin Plektrudis, mit angelsächsischen Mönchen besiedelt, zur Benediktinerabtei ausbauten. Mitbesitzer und erster Abt wurde der hl. Willibrord, der hier ein Missionszentrum für Friesland und die Eifel schuf (Wampach).
Seitenriss und Grundriss aus Kubach-Verbeek
Westbau
Die einstige Stiftskirche ist eine kreuzförmige dreischiffige Flachdeckbasilika mit zweitürmigem Westbau, dreiteiligern Chorhaus, Apsis und Außenkrypta von 38.3 m lichter Länge und 6.5 m Mittelschiffbreite. Der großenteils erneuerte Außenbau läßt altes Mauerwerk nur noch am Obergaden des Mittelschiffs, am nördlichen Querflügel und an der Apsis erkennen.
Innen wurde es um 1950 am westlichen Arkadenpaar freigelegt. Es besteht hauptsächlich aus Fluss-Kieseln und Bruchstein in Gusstechnik, mit Ziegelklein und Tuffstücken im harten Kalkmörtel, ferner Kohlensandstein und Tuff für Gliederungen und Fenstereinfassungen, vielfach Spolien in zweiter Verwendung, sowie Tuff für die Gewölbe (Nordturm, Apsis und Außenkrypta). Der spätgotische Wiederaufbau des Südturms verwendete Mergel, die Restaurierung, die barocke Backsteinausflickungen ersetzte, daneben auch Sandstein.
Stützenwechsel - Mittelschiff-Seitenschiff
Aussen-Krypta, die nur drei Stufen tiefer gelegen ist, hat ein eigenes Dach.
Aus der alten Pfarrkirche stammt das noch erhaltene achtseitige Taufbecken aus Blaustein mit vier Eckköpfen, unter denen die Säulchen fehlen. (wohl schon aus dem 13. Jh.)
Trotz der weitgehenden Ausgestaltung zur Zeit des späten Historismus und der rohen Überarbeitung der Hausteinteile noch in jüngster Zeit ist die Süsterner Stiftskirche in ihrer fast vollständigen Erhaltung eines der besten Beispiele für die Kunst des 11. Jhs., namentlich für das Nachleben spätottonischer Gestaltungsweise im salischen Kirchenbau des Rhein-Maasgebiets.
Aufbruch: | Juni 2004 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Juni 2004 |
Niederlande