Maasromanik in Belgien und den Niederlanden
2. Exkursion - rund um Maastricht: Maastricht: Liebfrauen und St. Servatius
Maastricht hatte im 12. Jahrhundert eine ähnliche architektonische Entwicklung wie Lüttich. In dieser Zeit wurde die Liebfrauenkirche verändert und der Westbau in seinen oberen Teilen neu gestaltet. Der regelmäßige Mauerverband aus Maastrichter Tuff ist gepflegter als die rauhe Wand aus kohlehaltigem Sandstein Lüttichs des 10. Jahrhunderts.
Die Liebfrauenkirche (ehem. Stiftskirche) liegt nahe dem Massufer am Rande der Altstadt.
Es handelt sich um eine stattliche Gewölbebasilika des 12. Jahrhunderts mit ausladendem Querschiff, Umgangchor und älterem Westbau. Dieses Westwerk, dessen unterer Teil auf ungefähr 990 zurückgeht, gilt als eines der besten Beispiele von den Turmmassiven der Kirchen Notkers. Es ist ein Rechteck von 19:6 m mit 7 Stockwerken, flankiert von zwei Treppentürmen. Vom Platz vor dem Westwerk wirkt die Basilika wie eine Festung als eine Kirche, da die karolingische Architektur völlig schmucklos und massiv aus grobem Mauerwerk besteht. Das Innere enthielt einen Westlichen Chor und darunter eine niedrige Krypta (umfassende Wiederherstellung Anfang des 20. Jh.).
Das Langhaus schließt in einer breiten Ostapsis mit Umgang zwischen Flankentürmen, (1889 außen erneuert). An den Säulen der doppelgeschossigen inneren Arkadenreihen befinden sich reich verzierte Kapitelle, die man leider wegen der Dunkelheit in der Kirche nicht 'festhalten' kann.
Die zweite zur Maasromanik gehörende Kirche liegt am großen Platz - dem Vrijthof - am westlichen Ende des Stadtzentrums, auf dem in den angrenzenden Restaurants unter Markisen - selbst im Winter unter Infrarotstrahlern - draußen gesessen wird und regelmäßig viel los ist.
Auch die ehemalige dreischiffige Basilika St. Servatius (1039 geweiht) hat mehrere aufeinanderfolgende Veränderungen im 11. und 12. Jahrhundert erfahren: Verlängerung des Langhauses, Anfügen eines Querschiffs (1070), Errichtung eines neuen Chors (um 1160) oberhalb der Hallenkrypta.
Mit diesen Veränderungen ersetzte man im Laufe der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts den Westbau Notkers durch einen erheblich größenen "Kasten". Er ist vergleichbar mit dem Westbau von St. Barthélemy in Lüttich. Das Obergeschoß über dem Gewölbe der West-Chorhalle wurde als sog. Kaisersaal ausgebaut.
Die Ostapsis zwischen Flankentürmen findet mit ihrer Geschoßgliederung Vergleichsbauten bei den klassischen Chören um 1150/60 am Rhein.
Aufbruch: | Juni 2004 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Juni 2004 |
Niederlande