Um die Welt in 6 Monaten Claudio Badura & Maite Villoria
Indien: Varanasi (Benares)
Am 17. Maerz sind wir von Kajuraho mit dem Bus nach Satna gefahren und dort haben wir zwei Tickets fuer den Nachtzug nach Varanasi gekauft ohne Reservation eines Platzes. Tony unser Reisebegleiter aus Barcelona wollte das Risiko nicht eingehen ohne Reservation den Zug zu nehmen und ist mit dem Bus gleich weiter Richtung Varanasi gefahren, eine Tortur, die wir uns ersparen wollten, da die Strasse auf dieser Strecke im Moment noch in einem schlechten Zustand ist und zudem war ich (Claudio) geschwaecht von meiner Durchfallerkarankung, die mich einen Tag vorher erwischt hat.
Am Bahnsteig als wir auf den Zug warteten haben wir Bekanntschaft geschlossen mit Silvie und Gerald aus Frankreich. Als wir in den Zug einstiegen hatten wir schon Bedenken, dass wir die Nacht ohne Sitzplatz verbringen müssen. Ein freundlicher Inder sagte uns jedoch, dass wir uns beim Kontrolleur ein Schlafwagenplatz kaufen können, was dann schliesslich auch klappte. Wir war gottenfroh, dass wir ein Plaetzchen zum schlafen hatten. Die indischen Züge sind allein für sich ein Erlebniss. Da wurde sogar gekocht im Zug ! Essen und trinken ist im Zug ueberhaupt kein Problem. Da lauft ständig jemand durch den Zug der etwas ess-oder trinkbares zu verkaufen hat. Wir schliefen dank unserer Ohrstöpsel ziemlich rasch ein und wachten erst um frühen Morgen wieder auf. In Varanasi kamen wir mit ca. 4 Stunden Verspaetung an. Wir haben inzwischen gemerkt, dass es hier in Indien ganz normal ist das die Zuege einige Stunden Verspätung haben.
Als wir in Varanasi angekommen sind mussten wir uns zuerst einen Rischkafahrer zu einem vernünftigen Preis suchen. Preise hier in Indien ist fast immer Verhandlungssache bei allem und bei den Rischkafahrer sowieso, die verlangen oft zuerst 5 mal soviel wie man nach harten Verhandlungen und manchmal zuerst weglaufen zahlt.
Wir haben dann schliesslich einen gefunden, der uns fuer 30 Rupien (ca 80 Rappen) zum Meerghat gefahren hat. Nun ging die Hotelsuche los und dass gestaltete sich hier in Varanasi schwieriger als wir gedacht haben. Wir mussten am Schluss für die erste Nacht etwas für 600 Rupien nehmen, dass uns zwar sehr gut gefallen hat aber über unserem Durchschnittsbudget war. Wir bezahlten im Durchnitt nur noch zwischen 200 und 300 Rupien, d.h. so maximal 5.5 Euro. Man muss sich bewusst sein das Indien ist eines der billigsten Reiseländer der Welt ist und daher kann man es gar nicht mit Europa und den reichen Länder der westlichen Welt vergleichen. Jemand, der noch nie in so einem Land gereist ist findet wahrscheinlich übertrieben, dass wir wegen so einer geringen Summe um den Preis feilschen. Aber wenn man länger in Indien reist und nicht nur für 2 Wochen kommt, dann ist ganz normal.
Dieses Guesthouse in dem wir die erste Nacht waren hiess Ganapati und hatte einen schoenen Innenhof und eine Terasse mit Gangesblick. Wer es noch nicht weiss, Varanasi ist die heiligste Stadt von Indien und liegt am Gangesfluss, der im Himalayagebirge entspringt. Alle Inder, die Hindus sind und es sich leisten können möchten sich hier am Fluss kremieren lassen, damit sie gemäss Ihrem Glauben direkt ins Nirwana (Paradies) kommen und dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt entfliehen können. An das glauben alle gläubigen Hindus.
Die Altstadt von Varanasi hat uns fasziniert mit all den kleinen engen Gassen. Überall laufen auch hier Kühe rum und es hat unzählige kleine Läden und man glaubt sich in eine Zeit in der Vergangenheit zurückversetzt. Ganz speziell ist auch die Atmosphäre an den Ghats, dass sind die Treppenstufen die zum Gangesfluss führen, wo jeden Abend eine religiöse Zeremonie stattfindet. Bei unserem Spaziergang entlang diesen Ghats sind wir dann auch zu einem der Krematorien direkt am Fluss gekommen und waren ziemlich schockiert zuerst als wir einen Toten auf einem brennenden Scheiterhaufen gesehen haben. Nach einigen Tagen gewöhnt man sich jedoch daran und für die Bewohner hier gehört es zum Alltag.
Speziell war auch der Besuch bei einem Seidenhändler wo wir in seinem Geschäft im Schneidersitz auf bequemen Matratzen am Boden gesessen sind und er uns bei Chai (süsser Gewürztee) seine Seidenschals und Seidentücher präsentiert hat. Wir haben uns dann einen schönen Seidenschlafsack nähen lassen, der uns bei den weiteren nächtlichen Zugfahrten gute Dienste erwiesen hat.
Aufbruch: | 03.11.2006 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 15.05.2007 |
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