Vom Roten Fluss zum Mekong Delta
Can Tho
Montag, 18.12.
Ich habe mich entschlossen noch einen halben Tag mit Bang dranzuhaengen. Als Einzeltourist hat man hier in Can Tho keine Chance. Mir wurde erklaert, dass alle Touren von Saigon aus organisiert werden und mir nur die Wahl bleibt, privat ein Boot zu chartern. Da kann ich auch auf Bangs Service zurueckgreifen.
Morgens 6.00 Uhr holte er mich ab, um gemeinsam zum schwimmenden Markt zu fahren. Unterwegs erzaehlte er mir noch, dass die Tonbehaelter, die hier ueberall neben den Haeusern stehen zur Trinkwasseraufbereitung dienen. Das Flusswasser wird fuer 7 - 10 Tage im Behaelter stehen gelassen und mit Chemikalien versetzt. Na danke !
Sonnenaufgang im Mekongdelta
ablegen Richtung Markt
kurze Zeit spaeter gesellte sich dann ein Boot zu uns und mir wurde Kaffee angeboten. Ich war nicht abgeneigt. Beim Trinken schoss mir dann allerdings durch den Kopf, woher das Kaffeewasser wohl stammen moege.
mobiler Imbissstand
Am schwimmenden Markt angekommen durfte ich es mir schliesslich an Deck eines der Boote gemuetlich machen und mal wieder Ananas zum Fruestueck geniesen
schwimmender Markt
an einer Bambusstange sind die Waren befestigt, die man auf dem betreffenden Boot erwerben kann
Anschliessend ging es dann noch zu einer Reisnudelfabrik und einer Reismuehle.
Herstellung von Reispapier, aus dem dann die Nudeln geschnitten werden
Trocknen der Reisplatten auf Bambusmatten
Zum Mittag goennte ich mir die lokale Spezialitaet: Nudeln mit Schlange. Solange man nicht so genau hinsieht, was da auf dem Teller liegt schmeckt es ganz lecker.
Eigentlich wollte ich mir am Nachmittag noch eine Bootsfahrt in den Sonnenuntergang goennen. Aber da ich angeblich die einzige war, die das wollte, bot man mir an statt 9.50$ 30$ zu zahlen und das Boot privat zu chartern. Ich habe mir dann lieber ein Fahrrad gemietet und bin immer an den Nebenarmen des Mekong entlang durch die Doerfer geradelt. Das war dann wirklich ein netter Ausklang des Tages. Fast an jedem Gartenzaun kam ein freundliches "Hallo" herueber. Die kleinen Kinder wurden zum Winken aufgefordert und keiner wollte mir etwas verkaufen. Es wurde im Fluss gebadet und Waesche gewaschen (und am naechsten Morgen Trinkwasser geschoepft ??). Auf dem Rueckweg kam mir dann ploetzlich der Einfall in der am Weg gelegene Kneipe einen Stop einzulegen und etwas zu trinken. Ein mittleres Kommunikationsdesaster rollte auf mich zu. Natuerlich sprach man hier nur vietnamesisch und auch die Speisekarte wies kein einziges englisches Wort aus. Mithilfe des Reisefuehrers konnte ich gerade mal die Ueberschriften Bier und Wein uebersetzen. Bier wollte ich nicht und daher dachte ich mir so, ein Glas Wein am Abend kann nicht schaden. Ich tippte auf eines der Weinangebote (fuer 7000 Dong, ca 30 Cent kann man ja nicht viel verkehrt machen). Ein entsetzter Blick der Kellnerin traf mich. Sie gab mir zu verstehen, dass ich auch etwas essen solle. Ging aber nicht, da ich versprochen hatte das Fahrrad mit Einbruch der Dunkelheit zurueckzubringen. Schliesslich ging sie - noch immer mit besorgtem Blick - und brachte mir den bestellten Reiswein. Aber nicht etwa ein Glas, nein eine ganze Flasche. Ich beschloss fuer 30 Cent nicht meine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Irgendwie hatte sie dann auch noch Mitleid mit mir und stellte mir ein riesen Glas Wasser mit auf den Tisch. Na bitte, endlich was zum Durst loeschen.
Aufbruch: | 26.11.2006 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 21.12.2006 |