Vom Roten Fluss zum Mekong Delta
Hue: Hue by bicycle
Mittwoch,6.12.
Ich beschloss die Koenigsgraeber mit dem Fahrrad zu erkunden.Laut Reisefuehrer waren etwa 30km zu fahren, also keine riesen Herausforderung. Die fuer 1$ angemietete Rostlaube erwies sich als viel fahrtuechtiger als der erste Anblick vermuten lies und so machte ich mich auf den Weg. Da der Verkehr in Hue viel entspannter als in Hanoi ist, hatte ich auch kein Problem, den im Reisefuehrer beschriebenen Weg zu finden. Ich war kaum einen Kilometer gefahren, als ploetzlich ein Moped zu meiner Linken auftauchte und mit gedrosselter Geschwindigkeit neben mir her fuhr. Die Frau versuchte mit mir ins Gespraech zu kommen und erzaehlte, dass sie gerade vom Markt kommt und auf dem Heimweg sei. Es entwickelte sich ein lockeres Gespraech und als sie erfuhr, dass ich zu den Koenigsgraebern moechte, meinte sie, das eines davon gleich in der Naehe ihres Hauses sei und sie ja neben mir her fahren koenne. Noch dachte ich mir nichts boeses dabei. Ich achtete auf den Weg und stellte fest, dass tatsaechlich der im Reisefuehrer beschriebene war. Kurz vorm Ziel lud sie mich dann auf einen Tee in ihren Garten ein. Ich glaubte, es sei unhoeflich abzulehnen und folgte ihr.
Wir plauderten ganz nett miteinander , wenig spaeter gesellte sich dann auch noch der Ehemann zu uns und sie unterbreiteten mir den Vorschlag, mich mit dem Moped zum Koenigsgrab zu fahren. Das tat die Frau dann auch . Wieder zurueck, bekam ich noch einen Kaffee angeboten und nun wurde sie konkret. Sie haette fuenf Kinder und zwei davon wuerden studieren und das Geld waere so knapp. Ob ich sie nicht ein wenig unterstuetzen koenne. Spaetesten jetzt merkte ich, dass es Zeit war so schnell wie moeglich den Rueckweg anzutreten. Nur gut , dass ich in meiner Geldboerse nur immer etwas Tagesgeld mit mir fuehrte und die Dollar separat in einer unscheinbaren Huelle aufbewahrte, die ich nie in Gegenwart anderer in die Haende nahm. Ich erzaehlte ihr, dass ich meine Dollar im Hotel aufbewahrte und sie mich schon dahin zurueck begleiten muesse. Das tat sie dann auch. Ihr Ehemann schob mir zum Abschied noch eine Visitenkarte mit aufgedruckter Bankverbindung zu ,mit der Bitte ihm doch mal eine E-mail zu schicken.
Am Hotel angekommen kam erzaehlte ich ihr dann , dass ich eine arme Ostdeutsche sei und als alleinerziehende Mutter leider nicht sehr viel Geld haette. Um sie loszuwerden steckte ich ihr ein paar Dollar zu, die ich spaeter unter "special Guide" abschrieb.
Ich habe hier in Vietnam schon viele arme Familien gesehen, diese zaehlte bestimmt nicht dazu.
Fuer Morgen habe ich mir fuer 7$ ein Moped geordert.
Aufbruch: | 26.11.2006 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 21.12.2006 |