Indien in der Regenzeit

Das Leben verläuft immer etwas ungeplant. Viele Ideen, Tagträumereien können zu sponatanen Entscheidungen führen.
Mein dringlichster Wunsch ist es nach Buenos Aires zu fahren. Berlin, Paris, Buenos Aires. Die Stadt erscheint mir wie ein Café. Dort möchte ich leben, dort möchte ich schreiben.
Das Studienfach wurde gewechselt. Indologiekurse zieren nun den Semesterstundenplan, Hindi oder z.B. die Geschichte des Hinduismus kann man in dem sehr kleinen Institut einer kleinen Stadt studieren. Ich weiss nicht nicht warum ich mich genau für das Fach Indologie entschieden habe. Doch habe ich keine Schwierigkeiten damit Gefallen an meiner Entscheidung zu finden und meine Faszination für dieses Land zu entwickeln. Zunächst ganz subtil. Gedanken verleiten mich mir vorzustellen wie es wäre später einmal in Indien zu arbeiten und zu leben. Das Land ist riesig, Sprachen und Kultur so vielfältig. Wie ist eigentlich Indien, was leben dort für Menschen? Wie leben sie, wie gehen sie einkaufen, wie gehen sie Kaffee trinken, wie leben sie, wie fühlen sie für einander, wie verliebt man sich in Indien?
Allmählich wende ich mich mit leichtem Bedauern von meinem Wunsch ab, nach Buenos Aires zu reisen. Ich werde nach Indien fahren und zu einer anderen Zeit, ein halbes Jahr später vielleicht, nach Buenos Aires.
Wochen verstreichen und eine Freundin, sie heißt C., schlägt mir vor bei einem Workcamp mitzuarbeiten, welches sie zufällig entdeckt hat. "India Roadtrip" lautet der verheissungsvolle Name. Eine dreiwöchige Reise durch das Land, mit dem Ziel eine CD für die indische Regierung zu produzieren, die die Probleme, wahrscheinlich Probleme ökologischer Natur, thematisiert. Das klingt intressant. Später fragt mich C., ob ich mit ihr zusammen nach Indien reisen würde. Ich stimme zu und freue mich mit jemanden zusammen reisen zu können. Es hat zwar alles sein für und wider, ob man alleine reist oder in Begleitung, aber bei dieser Reise kommt es mir sehr gelegen. Bisher wollte ich einfach nur nach Indien reisen, ganz spontan. Ich wusste noch nicht einmal, ob ich in den Norden oder in den Süden wollte. Mit ihr aber werden die Planungen konkreter.