Bien Salud en Argentina

20.06.
...und noch ein ganzer Reisetag. Letzten Donnerstag ging´s mit dem Bus von Uyuni nach Sucre, der bolivianischen Hauptstadt. Das sind 375km, dauert aber einen gesamten Tag incl. Umstieg in Portosi und kleiner bolivianischer Panne: zwischendrin musste ein Zwangsstop zum Reifenwechsel eingelegt werden. Ich habe uebrigens noch ganz andere Geschichten gehoert, also bringt ein bisschen Geduld mit, wenn ihr mal vorhaben solltet in Bolivien Bus zu fahren!
Schliesslich jedoch gut zurueck in der Zivilisation angekommen haben wir im Luxus-Hostel "Hostel-Internacional" eingecheckt. Das liegt ganz in der Naehe von der Terminal, ca. 2km vom Stadtkern entfernt. Am Freitag stand fuer mich Stadtbesichtigung auf dem Programm und, was soll ich sagen: Ich hab mich verliebt!: Sucre ist fuer mich eine der schoensten Staedte, die ich bisher gesehen habe! Die ganze Stadt im Kolonialstil erbaut und mit Baeumen und Palmen beschmueckt, laed 24h am Tag zum Flanieren und Geniessen ein. Alles begann bereits mit einem Fruehstueck am Convento mit Blick ueber die Daecher Sucres, wo es mir gleich so gut gefallen hat, dass ich den Tag hier auch bei Sonnenuntergang habe ausklingen lassen. Dazu muss noch gesagt werden, dass die Kleidung von Muetze und Handschuhen in T-Shirt und Sonnenbrille eingetauscht wurde: super Wetter mit strahlend-blauem Himmel und nicht zu verachten, es ist mitten im Winter!!!- noch ein Grund mehr, die Stadt zu lieben!!!
Nach den Tagen auf engstem Raum mit Multikulti habe ich Sucre voellig allein erkundet und es richtig genossen. Es gibt hier einige Museen und unendlich viele Kirchen zu sehen, ansonsten kann man eigentlich vor jedem Gebaude stehen bleiben und ist beeindruckt, egal ob Krankenhaus, Theater oder Universitaet. Sucre ist die historisch wichtigste Stadt, da hier General Sucre, nachdem sie spaeter benannt wurde, die Unabhaengigkeit Boliviens erkaempft hat. Politisch gesehen ist heute allerdings La Paz von groesserer Bedeutung. Sucre soll auch eine der reichen Stadte sein. Bolivien ist doch deutlich aermer als Argentinien und zudem auch traditioneller suedamerikanisch. Hier beeindrucken die Menschen mit ihrer farbenfrohen, allerdings oft dreckigen und lumpigen Kleidung. Das Marktleben ist hier noch viel staerker ausgepraegt als in Argentinien. Die Bolivianer verkaufen alles, aber wirklich alles auf ihren Maerkten. Ich habe hier dafuer nicht einen Supermarkt gesehen. Als Tourist kann man sich dann in den artesanalen Laeden oder Maerkten austoben und sich mit nuetzlichen und unnuetzlichen Andenken an die schoene Zeit eindecken!!!
Nach nur knapp 2Tagen musste ich die Stadt dann leider wieder verlassen und mich auf den Rueckweg ins argentinische Alltagsleben machen. Fast 24h habe ich zurueck bis Salta gebraucht und wieder eine saukalte Nacht zum Abschluss gehabt, naemlich im Bus nach Villazón, indem die Fenster nicht ganz zu schliessen waren und fast 12h voelliger Durchzug herrschte. Dementsprechend konnte ich mich die Nacht ueber entspannen und war uebergluecklich als ich meine neuen 90Tage Aufenthaltsgenehmigung und einen Platz im luxus-semi-cama-Bus in Argentinien hatte!!!