Mit dem Rucksack unterwegs

Reisezeit: Februar - Mai 2007  |  von Swantje M

Neuseeland: Erntehelfer in Ashburton

Samstag, 17.03.2007 - Samstag, 24.03.2007

Von Christchurch ging es also mit dem Bus nach Ashburton. Nach einer guten Stunde Fahrt wurden wir in einer nicht sonderlich grossen Stadt abgeladen. Da standen wir nun, mit einer Telefonnummer eines Camping Platzes unter der wir nur die Tochter der Chefin an die Strippe bekamen.
Also haben wir uns erst mal auf einem anderen Camping Platz eine Cabin genommen. Das sind 4 Waende mit Dach und einer grossen Glasschiebetuer und drinnen standen 2 Betten, ein Kuehlschrank, ein Tisch und 2 Stuehle. So weit, so gut.
Wir haben uns ueber unsere Vorraete gemacht und in unserem Haeuschen zu Abend gegessen.
Am Sonntag sind wir durch Ashburton gelaufen... da ist wirklich nichts los!
Endlich haben wir dann auch Sue, die Chefin des anderen Camping Platzes, der weiter ausserhalb lag, erreicht. Sie hat uns abgeholt. Auf dem Camping Platz waren einige Backpacker untergebracht, die alle nur zum Arbeiten da waren. Es war alles nicht sonderlich liebevoll ausgestattet, sondern wirklich nur zweckmaessig - Essen, Schlafen und Duschen. Naja, wir waren auch nicht zum Spass da.
Am Montag morgen sind wir zum Buero der Staff Agency gefahren und haben die Formalitaeten geklaert. Mit einer Wegbeschreibung zur Farm und einem Auto der Agency haben wir uns aufgemacht....
Ich war ja schon gespannt, was uns dort so erwarten sollte. Unsere Hauptarbeit war das Onion Grading, d.h. die Zwiebeln, die der Truck frisch vom Feld bringt werden ueber einen Sortierer eingelagert und wir haben so gut es ging Steine, Gras, kaputte Zwiebeln und die ein oder andere Kartoffel aus der Menge raussortiert. Nicht sehr kreativ, aber man kann ueber alles moegliche nachdenken. Oder aber man unterhaelt sich auf Englisch mit den anderen Arbeitern. In der Regel waren das Neuseelaender, die ich manchmal nicht so wirklich gut verstanden habe... dieser Akzent!
Wenn grad kein Truck da war, dann haben wir immer mal andere Jobs bekommen - aetzend war es immer, wenn wir fegen mussten! Einmal wurde ich aufs Feld gebracht und habe auf dem Kartoffelroder fuer 2 Stunden gearbeitet. Lustig, wackelig und sehr laut!

Kartoffelroder.... fuer McDonalds und McCain!

Kartoffelroder.... fuer McDonalds und McCain!

Am dritten Tag haben wir eine Art "Job Rotation" gemacht und jeder durfte mal die Sortiermaschine steuern. Am Anfang war das garnicht so leicht, wie es aussah. Man muss schauen, dass die Kisten nicht zu voll sind, die Zwiebeln nicht so tief fallen, die richtige Nummer auf der Kiste ist usw. Aber nach 10 Minuten und den ueblichen Anfaengerfehlern ging das auch.

"Im Cockpit"

"Im Cockpit"

So habe ich am Tag ca. 150-250t Zwiebeln gesehen, war abends voellig verdreckt, weil der Staub ueberall ist und bin nach Dusche und Abendessen total muede ins Bett gefallen, denn am naechsten Morgen mussten wir ja um 6 wieder aufstehen.

Zwiebeln soweit das Auge reicht

Zwiebeln soweit das Auge reicht

Die Zwiebeln werden so 2 Wochen bei Warmluftzufuhr und unter staendiger Kontrolle getrocknet, anschliessend in Fabriken nach Groesse etc sortiert und verpackt und dann nach Asien und Europa exportiert.

Meine Hauptbeschaeftigung...."Onion Grading"

Meine Hauptbeschaeftigung...."Onion Grading"

Andrew, der Abteilungsleiter, hat uns die High-Tech-Halle erklaert und uns alles gezeigt. Ausserdem durften wir "unsere Arbeit" begutachten.
Ach und Gablerstapler durfte ich auch mal fahren, das hatte ich vorher noch nie gemacht. Ist aber gar nicht so schwer!

Sonja und ich auf 500 Kisten Zwiebeln - insgesamt 900t

Sonja und ich auf 500 Kisten Zwiebeln - insgesamt 900t

Die Jungs auf der Farm waren alle sehr nett und sie waren wohl auch mit der Arbeit der German Girls zufrieden. Jedenfalls wurde uns angeboten, falls wir wieder vorbeikaemen, waeren wir herzlich willkommen.

Andrew - unser Chef

Andrew - unser Chef

Ein gluecklicher Zufall sollte uns dann auch noch zu einem Auto bringen. Ein Deutscher, der vorher auf der Farm gearbeitet hat, hat der Chefin sein Auto zum Weiterverkaufen dagelassen. Ein 12 Jahre alter Mazda 626 Kombi fuer ganze 800 NZ$ (das sind 400 Euro) und das war eindeutig ein Freundschaftspreis. Mal sehen ob wir Glueck haben! Wenn nicht, dann wissen wir ja wen wir anrufen muessen. Den Weg zur Werkstatt auf der Farm kennen wir... Der Wagen hat zwar schon viele km auf dem Buckel, aber die 3-4 Tsd wird er ja auch noch schaffen.
So sind wir am Samstag abend spaet mit unserem eigenen Auto wieder nach Christchurch gefahren.

© Swantje M, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich! Mit dem Rucksack durch Thailand, Malaysia, Singapur und Neuseeland. Zuerst geht es nach Bangkok - in 4 Wochen von dort nach Singapur. Die nächste Station wird dann Neuseeland sein. Von Christchurch nach Auckland, also von Süden nach Norden in 9 Wochen. Zum Abschluss noch eine Woche Sydney... und dann geht es auch schon wieder heim.
Details:
Aufbruch: 07.02.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 24.05.2007
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Swantje M berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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