Eine Reise über das Dach der Welt
Ein paar Ergänzungen aus unserem Reiseführer:
Über den Flug:
aufregend ist der 650 km lange, 60 minütige Flug von Lhasa nach Katmandu. Man gleitet in etwa 1.000 Metern Abstand direkt über die höchsten Gipfel der Welt hinweg. Auf der rechten Seite am Fenster ist die Aussicht atemberaubend. An der Grenze zu Nepal erhebt sich mit 8.848 Metern der Mt. Everest, von den Tibetern Chomolungma, von den Nepalesen Sagarmatha genannt.
Meine persönliche Meinung ist hier etwas gespalten, denn wir sahen den Himalaja von oben braun - es ist eine riesige Hochebene und nur auf einigen besonders hohen Gipfeln liegt Schnee. Mich begeistert ein Flug über die Alpen, die wesentlich mehr weiße Gipfel aufweisen immer wieder aufs Neue wesentlich mehr, als dieser Flug über den Himalaja - aber das ist sicher Ansichtssache.
Und noch einige interessante Ergänzungen aus unserem Reiseführer:
Das Leben der Tibeter
Die tibetische Wirtschaft basiert auf dem Ackerbau und der Viehzucht - Aktivitäten, die den Alltag der Menschen, die davon leben, beherrschen. Die nomadischen Hirten wohnen in Zelten aus Yakfellen, während die Bauern feste Steinhäuser errichten. Sie bauen Gerste und Gemüse an.
In grösseren Städten bildete sich eine Klasse von Händlern und eine neue Bürokratie, die das Volk regiert. Immer mehr Bauern nehmen Arbeit im Haus- und Strassenbau an.
Flucht des Dalai Lama
1956 begann sich Widerstand gegen die chinesischen Machthaber zu regen. Chinesische Truppen besetzen Lhasa, und die Auseinandersetzungen eskalierten. 1959 erhielt der Dalai Lama eine Einladung nach Peking, die wahrscheinlich im Hausarrest geendet hätte. R floh nach Indien, wo er seitdem von Dharmasala den Exiltibetern auf der ganzen Welt sowie seinen Anhängern in Tibet geistlichen Beistand gewährt.
Nach 1960 verfolgten die Chinesen eine Politik der Unterdrückung tibetischer Institutionen, um alle Symbole der Vergangenheit auszumerzen. Die Zerstörung von Klöstern begann nach 1959. Bildnisse und Kunstgegenstände wurden auf den Antiquitätenmärkten von Hongkong verkauft oder eingeschmolzen, um die Schatzkammern Pekings zu füllen. 1965 erhielt Tibet den Status einer autonomen Region unter chinesischer Hoheit. Zugleich wurden Randgebiete der neuen chinesischen Provinz Xizang oder nahestehenden chinesischen Provinzen einverleibt.
Die Kulturrevolution /1966-1976) war für die Tibeter eine besondere Leidenszeit. Hunderttausenden von Tibetern fielen der systematischen Verfolgung zum Opfer und die sinnlose Zerstörung religiöser Stätten verringerte die Zahl der Klöster nach einer chinesischen Schätzung von 253 im Jahre 1959 auf 10 (zehn!) im Jahre 1976.
Als Wiedergutmachung für die in diesen Jahren angerichteten Schäden haben die Chinesen seit 1980 viele alte Klöster wiederaufgebaut und tibetische Künstler ausgebildet. Auch gestanden sie den Tibetern etwas mehr Freiheiten bei ihrer persönliche Lebensgestaltung zu, wenn diese nach wir vor durch militärische Übergriffe bedroht sind.
Aufbruch: | 28.08.1998 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 08.09.1998 |
Tibet