Eine Reise über das Dach der Welt
Lhasa
6.9.98
Am Morgen gibt es ein wunderbares Frühstücksbüffet im Hotel! Um 9:30h brechen wir zum Jokhang Tempel, dem wichtigsten tibetisch buddhistischen Heiligtum auf. Der ganze Platz ist von Räucherstäbchen in Nebel gehüllt. Es riecht stark nach den tibetischen Räucherkerzen und Yak Butter aus den Lämpchen, die überall brennen. Es sind riesige 'Rauchtöpfe', die dort morgens (für die Götter) entzündet werden.
Barkhor Place mit Jokhang Temple
Es herrscht ein Wahnsinns - Gedränge von einheimischen Pilgern im Jokhang Tempel. Die Pilger bringen alles möglich als Opfer dar (Pflanzen, Früchte und Gegenstände) und werfen sich auf den Boden und wir mittendrin. Andere Touristen können wir in dem Schummerlicht nicht ausmachen.
Butterlampen im Inneren des Tempels
Im Tempel gibt es unzählige Buddhas in allen denkbaren Größen, viele Wandmalereien, viel Weihrauchgeruch (man muss es mögen), unzählige Yak-Butter-Kerzen und viele, viele Mönche.
Adri auf dem Dach der Welt
Tibeter behaupten von sich selbst, dass ein Tibeter sich nur zweimal in seinem Leben wäscht: nach der Geburt und vor dem Begräbnis. Wenn man so nah aneinander gedrängt im Jokhang Tempel steht, kann man das bestätigen: die Tibeter scheinen alle eine Lehmkruste auf der Haut zu haben. Das angenehme dabei ist: in dieser Höhe gibt es keinen Körpergeruch! Also ist das Gedränge und das seltene Waschen der Einheimischen kein Problem
das Rad des Schicksals auf dem Dach des Jokhang Tempels
Aufbau auf dem Dach des Jokhang Tempels
Später am Vormittag treffen wir uns mit unserem Guide, um ihm das vereinbarte Geld für die Reise zu geben. In unserer Ahnungslosigkeit haben wir es in Travellercheques mitgebracht. Das ist ein großer Fehler! Da er selbst keinen Reisepass besitzt und nicht befugt ist US Dollar Travellercheques in der Bank umzutauschen gehen wir mit ihm zur Bank of China. Der Tausch der Schecks in chinesisches Bargeld gestaltet sich als Stundenfüllendes Programm. Einmal wegen der Formalitäten und andererseits wegen des Zählens der Berge von chinesischen Banknoten. Zudem kostet der Umtausch von US Dollar in die chinesische Währung ein kleines Vermögen - jedenfalls in tibetischen Maßstäben-, die unser Guide nun weniger erhält. Das tut uns sehr leid.
auf dem Dach des Jokhang Tempels
und noch ein Blick in die andere Richtung....
Aber wir haben nicht so viel zusätzliches Geld dabei um es auszugleichen, zumal uns gesagt wurde, die Bezahlung in Travellerschecks sei in Ordnung.
Nach diesen Anstrengungen nehmen wir ein Mittagessen auf der Insel im Lukhang -See ein. Dabei genießen wir den Blick auf den Potala, der sich vor uns in die Höhe reckt
Der Lukhang See am Fuß des Potala hat eine eigene Geschichte: Der Mörtel für die Steine des Potala wurde aus dem Nordhang des roten Hügels gegraben. Die entstandene Grube füllte sich mit Wasser -es entstand ein See, der dem Naga -König gewidmet wurde, einer mystischen Schlange, die in der Unterwelt herrscht. Der Sechste Dalai Lama ließ zum Ehren der Naga einen Inselschrein bauen.
Vor dieser Stupa haben wir ein paar Fleischspieße gegessen, die wie so viele andere tibetische Köstlichkeiten "delicious" waren!
Aufbruch: | 28.08.1998 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 08.09.1998 |
Tibet