Chile 2007
Valparaíso
Ich war ursprünglich davon ausgegangen, dass ich jeden Morgen zur Deutschen Schule nach Valparaíso fahren werde,da ich ja in Vina wohne, aber zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass die Deutsche Schule Valparaíso in Vina, unweit meines Hotels ist.
So habe ich mich an einem sonnigen Nachmittag aufgemacht, die Hafenstadt, die direkt an der Küste unterhalb von Vina del Mar liegt, zu erkunden.
Ähnlich groß wie Vina hat Valpo, so die Kurzform, um die 300 Tausend Einwohner, ist aber im Gegensatz zu ihrer Nachbarstadt kein touristisches Strandbad, sondern eine der wichtigsten Hafenstädte an der Pazifikküste Lateinamerikas und war bis zur Eröffnung der Panamakanals 1914 auch der Anlaufhafen für Schiffe, die den Kontinent umfahren wollten.
Ich setze mich nur in die Metro, die vor meiner Tür hält, fahre vier Stationen um eine ins Merr ragende Landzunge bis zur Mole Barón und kann zu Fuß in die Innenstadt von Valparaíso laufen.
In und rund um eine große Markthalle gruppieren sich reihenweise Obst- und Gemüsestände. Der Fischmarkt befindet sich zum Glück am anderen Ende der Stadt.
Auf Anhieb erscheint mir Valpo ursprünglicher und gewachsener, aber auch viel schmutziger und heruntergekommen - aber es gefällt mir.
Wie ich schnell, auch Dank meines Reiseführers, erfahren sollte, hat Valpo kein wirkliches Zentrum. Alle Hauptattraktionen, Anziehungspunkte, Märkte, Plätze und historisch wichtigen Gebäude befinden sich in mehreren Parallelstraßen entlang des Hafens. Die Stadt zieht sich dann die Berge rund um dieses langgezogene Zentrum hinauf.
Blick vom Süden auf den Hafen und die Stadt. Im Hintergrund kann man es in Vina del Mar brennen sehen...
Valparaíso wird auch die Satdt der Hunde und Katzen genannt. Überall in den Straßen laufen hunderte von zerlausten Hunden und verwahrlosten Katzen herum.
Aber Valpo ist auch die Stadt der "Ascensores" - der Aufzüge. Überall dort, wo die Straßen sehr steil den Berg zu den Wohnbezirken führen, gibt es diese Cable Cars, wie ich sie auch schon in Santiago kennengelernt habe. Teilweise sind sie so abenteuerlich alt, dass man sich sehr auf die Ankunft freut...
Obwohl ein schweres Erbeben 1906 einen Großteil der Stadt zerstörte, ist das Stadtbild geprägt von der Architektur des 19ten Jahrhunderts. 2003 erklärte die UNESCO den historischen Stadtkern Valparaísos zum "Kulturerbe der Menschheit". Ich habe das Gefühl, die Menschen hier scheinen sich ihrer einzigartigen Stadt so langsam zu besinnen und fangen an, mehr und mehr historische Gebäude zu restaurieren.
Viele Straßenzüge sehen hier noch so aus. Sicherlich gibt es auch viel schlimme Bausünden, besonders aus den Siebzigern, aber die will doch hier keiner sehen.
Am Plaza de la Victoria steht nicht nur dieses altehrwürdige Gebäude, welches wohl mal einen gediegenen Altherrenclub beherbergte, sondern auch die Kathedrale der Stadt.
So, für meinen ersten Valpo-Besuch sind das erstmal genug Fotos. Wenn ich wieder mal ´rüberfahre, werde ich diesen Bericht ergänzen...
Hier parkt Jörg mit seinem alten VW Käfer vor dem Monumento de los Héroes de Iquique - irgend so ein Seeheld, mit dem sich bestimmt auch mein Vater zu seiner wilden Seepiratenzeit herumschlagen musste...
Aufbruch: | 24.02.2007 |
Dauer: | circa 12 Wochen |
Heimkehr: | Mai 2007 |