Chile 2007
Lago Llanquihue
Mit dem guten Wetter zieht es mich weiter nach Süden und meine Reisebekanntschaft Patricio hat anscheinend keine Lust die Osterfeiertage bei seiner Familie zu verbringen und bietet mir an, wenn wir uns das Benzingeld teilen, ein wenig die Gegend um den Lago Llanquihue, die er wohl gut kennt, zu zeigen.
Ich freue mich sehr über dieses Angebot, weil ich auf diese Weise sicherlich wesentlich mehr von der Gegend zu sehen bekommen, günstiger reise und meine Spanischkenntnisse erheblich verbessern muss. Patricio spricht nämlich nur Spanisch...
Hier ein erster Blick auf den Vulkan Osorno, der die gesamte Gegend um den Lago Llanquihue überragt und von überall sichtbar ist.
Der Lago Llanquihue ist der zweitgrößte See Chiles, liegt 70 Meter über dem Meeresspiegel und ist aus Gletscherwasser entstanden.
Der Vulkan Osorno dominiert mit seiner Höhe von 2660 Metern zwar die Gegend, ist aber bei weitem nicht der Einzige, wie du in dem Kapitel zum Nationalpark noch erfahren wirst
Ich bin hingerissen von der Gegend. Kann es kaum glauben, wie selbstverständlich die Menschen hier direkt am Wasser wohnen mit Blick über den See auf den Vulkan.
Der kleine Ort Puerto Octay an Nordufer der Sees hat ca. 3000 Einwohnen, die teilweise noch deutschstämmig in alten Kolonialbauten der Gründerzeit vor 150 Jahren wohnen.
Auf der Weiterfahrt immer am Ufer des Sees habe ich atemberaubende Blicke von den Hügeln auf den Vulkan.
Es ist um mich geschehen, als wir in dem "Freilichtmuseum" Frutillar ankommen. Hier sieht noch fast alles so aus wie vor 150 Jahren.
Der Ort mit seinen knapp 9000 Einwohnern liegt in einer langgezogenen Sandbucht direkt am Lago Llanquihue mit Blick auf den Vulkan. Drei Hände voll alter Holzhäuser in vielleicht zehn Straßen bestimmen den alten Dorfkern. Der neuere Teil zieht sich etwas abseits auf einem Hügel entlang der Straße, die uns hierher gebracht hat.
Im alten Teil Frutillars hatten die Deutschen bei der Gründung des Ortes entweder mehr Geld oder das Holz war einfach noch billig. Die Häuser gleichen hier eher alten Holzvillen und es sind wegen des vielen Tourismus auch fast alles Gästehäuser.
Direkt an der Uferstraße ist dann natürlich eine alte sanierungsbedürfteige Holzvilla mit 500 qm Wohnfläche in 16 Gästezimmern zu einem Spottpreis zu verkaufen. Ich spiele mit dem Gedanken auszusteigen, um dieses Hostel auf Vordermann zu bringen und meinen Leben als Herbergsvater zu verdingen. Wer ist mit dabei...?
Schweren Herzens trenne ich mich dann doch von meiner Neuen Heimat und Patricio und ich fahren weiter Richtung Nationalpark Vicente Pérez Rosales, dem ich aber aus gutem Grund ein eigenes Kapitel widmen möchte.
Aufbruch: | 24.02.2007 |
Dauer: | circa 12 Wochen |
Heimkehr: | Mai 2007 |