12 MONATE AROUND THE WORLD - DOMINIK'S WELTREISE

Reisezeit: Juni 2007 - Juni 2008  |  von Dominik K.

TAMAN NEGARA - AELTESTER REGENWALD DER WELT

Jetzt melde ich mich zum ersten Mal aus Malaysia, und nachdem ich schon wieder einiges zu erzaehlen habe, gibt es jetzt den ersten Bericht dazu.

Nachdem ich vorher in Koh Tao in Thailand war, ging es weiter in die malaysische Grenzstadt Kota Bahru, ganz im Nordosten des Landes. Von Koh Tao nach Kota Bahru hat es mich ganze 24 Stunden gekostet, inklusive einer 14stuendigen Fahrt im Nachtzug. Leider waren nur mehr Tickets fuer die 3. Klasse verfuegbar (umgerechnet ca. EUR 4,50) und so hat sich der Spruch "You get, what you pay for" tatsaechlich bewahrheitet; so kam es, dass ich nur geschaetzte eineinhalb Stunden (jedoch gefuehlte drei Minuten) geschlafen habe.

In Kota Bahru, dem konservativen islamischen Zentrum des Landes, habe ich zwei Tage verbracht um danach aufzubrechen zum Taman Negara Nationalpark im Zentrum Malaysias, dem aeltesten Regenwald der Erde - ca. 130 Millionen Jahre alt. Um nach Kuala Tahan - der Eingangsstadt - zu kommen, geht es drei Stunden mit dem Boot flussaufwaerts.

dicht bewaldetes Flussufer

dicht bewaldetes Flussufer

Jaja, Dominik ist wieder ohne Bart unterwegs

Jaja, Dominik ist wieder ohne Bart unterwegs

Die Hauptattraktion im Nationalpark ist der weltweit laengste Canopy Walk - mehr als 500 Meter sind die Haengebruecken insgesamt lang.

gut festhalten, denn es geht hier mehr als 50 Meter in die Tiefe

gut festhalten, denn es geht hier mehr als 50 Meter in die Tiefe

Nach dem Canopy Walk ging es weiter, den Berg hinauf um wieder mal tolle Ausblicke zu geniessen.

Danach ging es fuer einen Kanadier und mich weiter in die "Gua Telinga", umgangssprachlich auch der "Bat Cave" genannt, da sich hier Tausende von Fledermaeusen versammeln. Die ca. 100 Meter lange Hoehle ist voll mit Fledermaeusen, und meist ist es so eng, dass man diesen schon sehr nahe kommt.

kopfueber haengen die Fledermaeuse ueberall in der Hoehle verteilt.

kopfueber haengen die Fledermaeuse ueberall in der Hoehle verteilt.

Nachher ist man aber froh, wieder Tageslicht zu haben

Nachher ist man aber froh, wieder Tageslicht zu haben

Nach dem Hoehlentrip ging es weiter in eine der letzten Sieldungen der malaysischen Ureinwohner - den Orang Asli. Diese gehen noch immer in den Wald um zu jagen, vor allem kleine Affen sind die bevorzugten Tiere. Einige der Orang Asli koennen sogar mit dem Blasrohr Schmetterlinge aus 20 Meter Entfernung treffen.

Bei einigen Staemmen der Orang Asli gibt es noch immer Blutopfer. So wird zum Beispiel bei einem Sturm einem der Maenner der Fuss aufgeschnitten, das Blut dann mit Wasser vermischt und danach rund um das Dorf herum verteilt.

Eine etwas kuriosere Art der Bestattung wird auch noch von einigen Staemmen praktiziert. Nach dem Tod wird der Leichnam eingewickelt und kopfueber auf einem Baum aufgehaengt (faellt dann nach einiger Zeit herunter). Der Stamm muss darauf hin das Dorf verlassen und zieht weiter.

Volle Konzentration fuer einen praezisen Schuss mit dem Blasrohr.

Volle Konzentration fuer einen praezisen Schuss mit dem Blasrohr.

Auch die Orang Asli halten sich Haustiere

Auch die Orang Asli halten sich Haustiere

Das Highlight meines Aufenthaltes in Taman Negara war aber zweifellos die 2-Tages-Trekkingtour durch den Regenwald. Vor dem Start hiess es aber erstmal Fuesse mit Salzwasser einreiben, Schuhe mit Kakerlakenspray einspruehen und Socken ueber die lange Hose stuelpen - und dieser Aufwand nur wegen ca. 3-4cm langer Blutegel. Nach einiger Zeit weiss man dann auch warum. Diese laestigen Viecher krabbeln von der Unterseiter der Schuhsohle ueber die Socken auf die Fuesse und beissen sich dort fest und saugen Blut - und man spuert das nicht einmal, sondern blutet nur. Mich haben gottseidank nur zwei davon gebissen.

Aber jetzt zu den schoenen Seiten der Trekkingtour:
Der Regenwald in Taman Negara ist fuer mich DIE Definition eines Regenwaldes: dicht bewachsen (man sieht kaum weiter als 5 Meter), immer feucht und wenn man einen guten Guide hat (wie wir), findet man ueberall eine aussergewoehnliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren.
Uebernachtet haben wir in einer riesigen Hoehle, wo manchmal auch Elefanten uebernachten. Leider waren zu dem Zeitpunkt keine Elefanten dort, dafuer eine Unmenge an Fledermaeusen.
Ein denkwuerdiges Zitat unseres Guides: "If there is a bat or a rat on your sleeping bag, take a photo first and then start screaming!"
Die beiden Tage zusammen gerechnet haben wir eine Distanz von ca. 18 Kilometer zurueck gelegt, die Berge auf und ab, meist sind wir auf den Spuren der Elefantenwege dahingewandert.

Bis jetzt war dies die beste Trekkingtour und wenn all die Blutegel nicht gewesen waeren, waere es perfekt gewesen.

Dominik auf einer Liane durch die Luefte schwingend

Dominik auf einer Liane durch die Luefte schwingend

Auf einer Lichtung im Nationalpark.
Manche Baeume sind bis zu 65 Meter hoch.

Auf einer Lichtung im Nationalpark.
Manche Baeume sind bis zu 65 Meter hoch.

Die vier Tage im und um den Taman Negara Nationalpark waren wirklich eine Reise wert, vor allem die Trekkingtour. Immer wenn es wo einen Regenwald oder ein Trekkingangebot gibt, ist es schon fast ein Muss, dabei zu sein und die Vielfalt der Natur zu sehen.

© Dominik K., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 12 Monaten um die Welt. Für eine ganze Weile alles hinter sich lassen - Job, Familie, Freunde, alte Gewohnheiten - und dabei auch noch ganz auf sich allein gestellt sein. 3 Monate quer durch Süd-Ost-Asien und Bali, 3 Monate Australien, 2 Monate Neuseeland und als krönenden Abschluss wohl 4 Monate Südamerika. Alles ist moeglich, aber nichts ist fix.
Details:
Aufbruch: 17.06.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 15.06.2008
Reiseziele: Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Singapur
Indonesien
Australien
Neuseeland
Chile
Argentinien
Peru
Brasilien
Der Autor
 
Dominik K. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.