2007 Italien - Puglia, Basilicata, Reggio Calabria, Sicilia, Campania

Wieder zurück aus den Bergen führt die Strecke durch die Stadt Crotone dem Meer entlang nach Capo Colonna. Die Halbinsel wird intensiv landwirtschaftlich genutzt; ein einsamer Landstrich mit Weideflächen und steinigen Äckern.

Eine einsame einzige Säule auf Capo Colonna erinnert noch daran, dass sich an der äussersten Landspitze des Kaps der grösste Tempel der ionischen Küste Italiens befunden hat. Unmittelbar am blauen Meer erhob sich in leuchtenden Farben das Heiligtum der Hera Lacina.
Niemand weiss heute zu sagen, wie alt der Tempel gewesen sein mag. Noch im 3. JH. v.Chr. stand der Kult um Hera bei Crotone in höchster Blüte. Angeblich scheute sogar Hannibal vor der gänzlichen Plünderung des Hera-Tempels zurück; in der Anlage befand sich ausser dem Goldschatz das berühmte Bild der Helena, welches in der damaligen Welt als unbezahlbar galt.

Den Garaus machte dem Heiligtum schliesslich das 16. JH. als seine behauenen Quader für den Hafenausbau herhalten mussten; der verbliebene Rest wurde durch den Erzbischof von Crotone zur Verschönerung des Domes verwendet.

Das Gebiet des Capo Colonna ist naturgeschützt und weitherum sind alles landwirtschaftliche Flächen. Die Zufahrtsstrassen zu den Grundstücken sind interessanterweise meistens abgesperrt. Nicht ganz einfach, einen geeigneten Lagerplatz zu finden!