USA Südwesten 2006
San Francisco
Mittwoch, 16. 08.2006
Heute sollte es endlich so weit sein! Unsere Fahrt zur Ponderosa Ranch. Als wir zu Hause die Reiseführer studiert hatten, stand allerdings darin, dass die Ponderosa Ranch wohl an Beliebtheit eingebüßt hat und nicht mehr so sehr frequentiert wird. Die Serie lief auch in den 70er Jahren und in den USA wohl etwas früher, so dass die Fangemeinde wohl etwas in die Jahre gekommen sein dürfte.
Nach dem obligatorischen "Continental Breakfast" in der Motellobby (diesmal bestand es aus Kaffee und einem abgepackten schneckennudelartigen süßen Teil) machten wir uns wieder daran, das Zimmer zu räumen und den Chevi mit dem Gepäck zu beladen. Ich hatte schon am Vortag vergeblich versucht, mich ins Internet einzuloggen. Vom Zimmer und von der Lobby hat es nicht funktioniert. Man gab mir den Tipp, dass die beste Verbindung im Hotelpool sein soll. So machte ich mich für einen letzten Versuch mit dem Laptop unter dem Arm auf den Weg zum Pool. Leider hat auch dort die Verbindung nicht geklappt.
Wir fuhren anschließend das Ufer an der Ostseite des Sees nach Norden. Die Sonne stand im Westen und wir hatten einen wunderschönen Blick auf den tiefblauen See. Leider gab es nur sehr wenig Parkmöglichkeiten, um mal kurz anzuhalten und ein Photo zu schießen. Erst kurz vor Incline Village war ein Aussichtspunkt. Die Parkzeit war auf 20 Minuten beschränkt. Wir kletterten das Ufer hinab, um ein paar Photos zu schießen.
In Incline Village machten wir uns auf die Suche nach der Ponderosa Ranch. Ich wusste, dass es am Ortsanfang links eine Straße hineinging. Ich bemerkte eine braune Hinweistafel auf der linken Seite. Wenn der Reiseführer recht hatte, dann muss wohl die Schrift abgemacht worden sein. Nur die Tafel ließ man stehen. Wir wendeten und fuhren neben die Tafel. Tatsächlich konnte man die Konterfeis der Helden (Ben, Little Joe, Adam und Hoss Cartwright) noch schemenhaft erkennen. Und auch irgend etwas mit "Ranch" muss auf der Tafel gestanden haben. Wir fuhren also die Straße hinein und nach wenigen Metern lasen wir ein Schild, auf dem stand, dass die Ponderosa Ranch in Privatbesitz ist und sie nicht mehr zu besichtigen ist. Schade.
Aber ein weiteres Highlight stand heute noch auf dem Programm. Wir wollten nach San Francisco!
Um möglichst viele Meilen zu machen, fuhren wir zum ersten Mal seit Tagen wieder auf eine Interstate. Die I 80 ist die schnellste Verbindung vom Osten nach San Francisco. Nach einem Zwischenstopp bei Sacramento, wo wir die Pferde tränkten, kamen wir nach etwa 3 Stunden nach Oakland.
Auf der rechten Seite sah man die San Franciso Bay. Wir waren ganz aufgeregt, wann wir die Golden Gate Bridge sehen würden. Der Verkehr wurde immer dichter. Wir kamen der Oakland Bridge immer näher. Für eine Überfahrt über die Oakland Bridge zahlten wir 3 Dollar. Und da war sie! Auf der rechten Seite konnte man die Golden Gate Bridge erkennen. Auch die Transamerica Pyramide und den Coit Tower konnte man deutlich aus der Skyline heraus erkennen. Wir waren da - und von der CD lief "Let`s go to San Francisco"......
Als erstes machten wir uns auf den Weg zum Visitor-Informations-Center in der Market / Powell Street. Monika lotste uns durch San Francisco. Die Fahrt machte trotz des dichten Verkehrs richtig Spaß. Monika fand auch gleich den richtigen Weg (ich habe beschlossen, zu Hause das Navi wieder aus dem Auto auszubauen...). Wir parkten in Ellis O`Farrelle Garage unweit des Visitorcenters.
Nach wenigen Metern erreichten wir das Visitorcenter. Dort fragten wir als erstes nach dem San Francisco Lodging Guide, einem Buch in dem alle Unterkünfte von San Francisco verzeichnet sind. Nachdem wir das Buch studiert haben und uns nicht entschließen konnten, haben wir den Officer gefragt, ob er uns weiter helfen kann. Er konnte nur Zimmer im Umkreis vermitteln. Wir fragten nach Unterkünfte in der Lombard Street. Er konnte uns nur den Weg dorthin erklären.
Wir holten den Chevi aus der Garage und Monika lotste uns durch die Stadt. Wir beschlossen, im Francisco Bay Motel nach einem Zimmer zu fragen. Dort verwies man uns zum Broadway Manor Inn. Das war ein wahrer Glücksgriff. Die Hotelzimmer sind gerade frisch renoviert, die Lage ist nicht weit von den Sehenswürdigkeiten und den Haltestellen der Cable Cars und Linienbusse. Es gibt Internet auf den Zimmern. Einfach perfekt.
Nachdem wir unser Gepäck auf das Zimmer gebracht und uns ein paar Minuten ausgeruht haben, beschlossen wir, die Stadt zu besichtigen. Wir liefen den Broadway im wahrsten Sinne des Wortes hinauf. Dies ist wohl der steilste Berg in ganz San Francisco. Doch wir mussten, um nach Chinatown zu kommen, den Berg auf der anderen Seite wieder hinunter..... und da war der Berg noch steiler....
In Chinatown liegen einem die asiatischen Gerüche in der Nase. Jetzt in der Nacht haben nur noch die Restaurants geöffnet. Wir müssen unbedingt bei Tag hierher zurückkommen. Nachdem wir etwa eine Stunde zu Fuß unterwegs waren, machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Morgen werden wir uns Tageskarten für die Linienbusse und Cablecars kaufen.
Donnerstag 17.08.2006
Heute ist ausnahmsweise einmal nicht Kofferpacken und Zimmer räumen angesagt. Wie erholsam das doch sein kann. Die letzten Tage haben wir fast immer täglich das Hotel gewechselt. Jetzt bleiben wir voraussichtlich bis Sonntag hier in San Francisco.
Das Frühstück ist hier im Broadway Manor Inn nicht inklusive. Aber das bereitet hier in San Francisco überhaupt kein Problem bei der Auswahl der Restaurants. Selbst im Haus gibt es ein Restaurant, das Frühstück anbietet. Aber heute machen wir uns vor dem Frühstück auf den Weg zum Holliday Inn, Ecke Van Ness Ave. / California Street. Von unserem Hotel sind es nur wenige Minuten zu Fuß. Dort, so hat man uns gesagt, sei ein Souvenirladen, welcher 3-Tageskarten für die Cable cars und Linienbusse verkauft. Wir haben uns nach dem Kauf der Karten ein Frühstück bei Starbucks genehmigt.
Wir wollten zuerst zu Fishermans Wharf und sind deshalb in der California Street in das Cablecar bis zur Powell Str. eingestiegen. Zum ersten Mal sind wir Cable car gefahren. Wir sind beide begeistert. Mit welcher Ruhe der Fahrer und der Bremser ihr Handwerk versehen, ist einfach sagenhaft. Keine Spur von Hektik kommt bei der Fahrt auf. Wir wollten von der Powell Street in Richtung Fishermans Wharf umsteigen. Jedoch waren alle Bahnen in diese Richtung überfüllt. Deshalb fuhren wir mit dem Cable car zuerst in die andere Richtung bis zur Market Str. Dort stiegen wir in eine historische Straßenbahn und stiegen am berühmten Pier 39 aus. Wir schlenderten von dort aus über das Pier. Ein buntes Treiben herrschte dort und wir haben eine ganze Weile an den Piers verbracht. Ein Eis kostete 5,25 $. In Anbetracht des teueren Preises haben wir uns ein Eis geteilt (so sparsam sind wir....). Als wir am frühen Nachmittag hungrig wurden, gingen wir in die Jefferson Str. zu "Hooters". Danach besichtigten wir die Cannery. Ein Saxophonist spielte seine Lieder.
Wir beschlossen, für eine kurze Ruhepause unser Hotel aufzusuchen und fuhren mit der Heyde Str. Cabel car bis zu Broadway zurück. Cable car fahren machte uns immer mehr Spaß und so nahmen wir auch eine kleine Wartezeit an dem Endpunkt in Kauf, zumal die Wartezeit durch einen Straßenmusiker verkürzt wurde und an dem Endhaltepunkt die Cars von Hand auf einer Plattform umgedreht wurden.
Am Abend machten wir uns wieder auf den Weg. Diesmal fuhren wir mit dem Linienbus, der direkt vor unserem Hotel hält bis zur Fishermans Wharf. Wir wollten diesen Teil der Stadt auch bei Nacht sehen. Bei Pier 39 gingen wir diesmal in die zweite Etage und erlebten noch mehr Eindrücke. Es wurde langsam kalt und windig. Wie gut, dass wir unsere Jacken dabei hatten, die wir auf unserer Reise jetzt zum ersten Mal brauchten. Vom Pazifik kam Nebel auf und innerhalb kürzester Zeit konnte man die Golden Gate Bridge nicht mehr erkennen. Auch Alcatraz verschwand nach und nach im Regen.
Nachdem wir die Eindrücke ausgiebig auf uns einwirken ließen, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Für heute haben wir genug gesehen. Wir fuhren mit der historischen Straßenbahn bis zur 5th Str. und von dort aus mit der Cable car bis zur Powell Str. In der Powell Str. stiegen wir in die Bahn Richtung Jefferson Str.. Die Bahn war sehr voll und wir mussten auf der hinteren Plattform beim Bremser stehen. Dieser erlaubte mir, auf der äußersten Stufe zu stehen. Uns gefällt das Cable car fahren immer besser. Wir haben dann den Brodway verpasst und sind erst eine Haltestelle später ausgestiegen. Das war aber kein Problem, weil der Weg zum Hotelzimmer bergab ging.
Morgen wollen wir Downtown besuchen.
Freitag, 18.08.2006
Heute begannen wir den Tag mit einem Frühstück bei Peter D.´s, ein Frühstückrestaurant gleich hier im Motel. Anschließend sind wir die Van Ness Ave. bis zur California Str. gelaufen, um dort in die Cable car zur Market Str. einzusteigen. Wir nahmen ganz vorne auf der linken Seite Platz. Neben uns saß ein Paar aus Deutschland. An der Endhaltestelle stiegen wir aus.
Zuerst liefen wir zur Justin Herman Plaza und gingen in das Hyatt Regency Hotel. Von außen wirkt dieses Hotel nicht besonders auffällig. Aber im Innern beeindruckt dieses Hotel mit seinem achtzehn Stockwerke hohem Atrium und seinen gläsernen Fahrstühlen.
Danach besichtigten wir das Embarcadero Center. Hierbei handelt es sich um ein Büro-Laden-Restaurant-Komplex mit versetzten Ebenen, Terrassen, Grünanlagen, Wasserspielen und viel Kunst am Bau.
Weiter gingen wir im Financial District zum Fuß eines weiteren Wahrzeichens von San Franciso, der Transamerica Pyramide. Leider kann man nicht hoch fahren, weil das Hochhaus für Besucher gesperrt ist.
Weiter gingen wir nach Westen zur Chinatown. Dort ließen wir das bunte Treiben auf uns wirken. Wir gingen in dies und jenes Geschäft, um die angebotenen Waren zu begutachten. Wir ließen uns über die Grant Ave. bis zum Chinatown Gate an der Bush Str. treiben.
Hungrig aßen wir zusammen eine viertel Pizza an der Montgomerey Str. Anschließend gingen wir die Grant Ave. in umgekehrter Richtung durch Chinatown. Wir liefen durch das angrenzende Italiatown bis zur Washington Square. Dort stiegen wir in den Bus und fuhren bis Fishermans Wharf. Wir besuchten kurz Fishermans Wharf und Monika aß dort einen Fisch.
Wir stiegen in die Buslinie 39 zum Coit Tower auf dem Telegraph Hill. Die Busfahrer hier hatten eine ruppige Fahrweise. Gas und Bremse wurden nach dem "an - aus" Prinzip bedient. Entweder man wurde durch das Anfahren nach hinten geworfen oder beim Bremsen nach vorne geschleudert. Man konnte annehmen, das die Busfahrer ihren Beruf nicht mit Freude ausübten.
Oben am Telegraph Hill angekommen, zeigte sich die Golden Gate Bridge leider wieder vom Nebel verhüllt. Wir machten noch schnell ein paar Fotos, weil der Nebel stärker wurde. Den Coit Tower sind wir nicht hoch gefahren. Wir haben im Eingangsbereich die Wandmalerei betrachtet, welche das Arbeitsleben um 1930 - teilweise sozialkritisch - darstellt.
Nach einiger Zeit fuhren wir mit dem Bus zurück. Ausgestiegen sind wir bei der Northen Point Shopping Plaza. Von hier aus waren wir nur zwei Blocks von einem weiteren Highlight des heutigen Tages entfernt. Hier war der Endpunkt für die Cable car Strecke Fishermans Wharf und Market Street. Es hatte sich eine Warteschlange gebildet und Straßenkünstler unterhielten die Wartenden mit Musikdarbietungen oder Jonglierkünsten. Schon alleine dies war das Warten wert. Die Sonne versteckte sich hinter einer Wolkenschicht und es wurde bereits wieder merklich kühler.
Wir fuhren mit der Cable car bis zur Washington Str. Dort stiegen wir aus und liefen drei Blöcke weiter zur Cable car Linie California Str.. Da es inzwischen schon spät geworden ist, liefen wir die California Str. nach Osten in Richtung Chinatown. Wir wollten beim Chinesen noch eine Kleinigkeit essen.
Als wir wieder die Straße betraten, war es schon Nacht. Wir fuhren mit der Cable car in Richtung Van Ness Ave. Da die Cable car sehr voll war, durfte auch Monika diesmal auf der äußersten Trittstufe mitfahren. Ihr hat das weniger Spaß gemacht, steht man doch halb im Freien auf Tuchfühlung mit den vorbeifahrenden Autos. Ich fand es eigentlich schade, dass sich nach wenigen Häuserblöcken die Cable car leerte und Sitzplätze frei wurden. Aber ab da hat auch Monika die Fahrt wieder Spaß gemacht. Die letzten Meter zum Hotel haben wir dann zu Fuß zurückgelegt.
Morgen wollen wir endlich die Golden Gate Bridge sehen. Mal schauen, ob das klappt.
Samstag 19.08.06
Heute früh hing der Nebel immer noch über San Francisco. Wird wohl nichts werden mit einem freien Blick auf die Golden Gate Bridge. Nach einem ausgiebigen amerikanischen Frühstück fuhren wir mit der Cable car bis zur Lombardstreet, der kurvenreichsten Straße. Wir standen mit anderen Touristen vor dem Straßenblock. Anschließend gingen wir die Treppenstufen der Lombardstreet hinab. Von unten machten wir auch ein paar Bilder.
Wir beschlossen, zum Golden Gate Park raus zu fahren und stiegen in den Bus Linie 30. Beim Moscone Rec. Ctr. stiegen wir um in den Bus der Linie 43, der uns bis in die Nähe des Golden Gate Parks brachte. Wir verbracbten im Park den Nachmittag und besuchten das DeYoung Museum. Der Himmel blieb bewölkt und es war saukalt. Wir fuhren mit der U-Bahn bis zum Embarcadero-Center. Dort stiegen wir in das Cable car der California Linie ein. Selbst das Cable car fahren machte bei dieser Saukälte keinen richtigen Spaß. Unterwegs stiegen wir aus und besuchten die Greece Cathedrale. Danach fuhren wir mit der Cable car bis zur Endstation Van Ness weiter.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel fuhren wir mit dem Bus zum Fishermans Wharf. Wir kamen gerade richtig, um den Sonnenuntergang zu sehen. Kalter Wind blies uns ins Gesicht als wir den Pazifik hinaus blickten. Wir kauften auf der Pier noch einige Kleinigkeiten ein und gingen beim Italiener essen. Wir bekamen einen schönen Tisch mit Ausblick auf die Bay-Bridge.
Als wir wieder auf der Pier zurückliefen, sahen wir, wie in Oakland gerade ein Feuerwerk in die Luft stieg. Wir schauten dem Feuerwerk bis zum Schluss zu. Haben die für uns zum Abschied ein Feuerwerk spendiert - einfach rührend. Anschließend fuhren wir mit dem Bus wieder zurück zum Hotel.
Aufbruch: | 04.08.2006 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2006 |
Tioga Pass