USA Südwesten 2006
Los Angeles - Lake Havarsu City
Samstag 05.08.2006
Durch das Jetlag waren wir bereits um fünf Uhr morgens hell wach. Wir nutzten die Gelegenheit, um die Koffer so zu packen, dass wir in der Regel nur einen Koffer mit aufs Zimmer nehmen müssen. Wir sind sehr früh los gekommen und verlassen Los Angeles über die I 10 in östlicher Richtung. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Dennys führte uns der Weg über den Pins & Palms Highway # 243 nach Idyllwild, eine kleine Künstlerstadt in 3.200 m Höhe. Dieser kurvenreiche Weg ist zu unrecht in fast keinem Reiseführer erwähnt.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Westeingang des Joshua Tree National Park. Am Eingang besorgten wir uns gleich den Nationalpark Pass, weil wir noch mehr Nationalparks besichtigen wollen. Neben einigen Stopps direkt an der Parkboulevard machten wir eine kleine Wanderung zum Barker Dam. Ein Amerikaner erklärte mir ganz aufgeregt von etwas wohl sehr interessantem. Ich fragte nach, was er wohl meinte und er erklärte mir, dass er gerade vom Barker Dam kommt und es dort einen Rivalenkampf zwischen zwei Bergziegen gegeben hat. Ich bedankte mich für die Auskunft und wir liefen los zum Barker Dam. Und tatsächlich machten wir dort ein paar Bergziegen aus. Leider schien der Kampf schon vorüber zu sein. Es war dort sehr warm. Wie warm, wissen wir leider nicht. Unser Thermometer im Auto zeigt die Temperatur in Fahrenheit an und ist bereits im dreistelligen Bereich. Im Motel müssen wir mal schauen, wie man Fahrenheit in Celsius umrechnet.
Weil die Zeit schon vorangeschritten ist, und wir die attraktivsten Punkte des Parks gesehen haben, beschlossenen wir, den Rest aus dem Auto zu betrachten. Ab Twentynine Palms ging es weiter über die #62 in östliche Richtung. Die Landschaft wurde immer karger und einsamer. Schon seit einigen Meilen haben wir kein Haus mehr gesehen. Weitab von der Zivilisation zog die Straße schier endlos durch die Wüste. Hätte ich vorher tanken sollen? Kein Schild zeigte die nächste Ortschaft an und Monika hatte festgestellt, dass wir kein Handynetz mehr hatten. Nach schier endlosen Meilen erreichten wir Vidal Junction. Der Tankwart wollte, bevor das Benzin floß, Bargeld sehen. Kein Problem. Weil ich nicht wusste, wieviel Liter in den Tank passten, und auch die Umrechnung von Gallone in Liter ich mir jetzt nicht antun wollte, fragte ich ihn, wieviel wohl eine Tankfüllung kosten würde. Er schaute den Wagen an und murmelte etwas von 25 bis 30 Dollar. Da hatte er sich schwer verrechnet. Gerade mal halb voll wurde dabei der Tank. Weil auch die Drivecontrol mir etwas vom Überprüfen des Luftdrucks erzählen wollte, fragte ich den Tankwart, wie ich den Luftdruck kontrollieren könnte. Er gab mir ein Luftdruckprüfgerät. Als ich mir die Skala betrachtete, sah ich irgendwelche Werte in Hunderterschritte. Zuhause hätte ich bei der Außentemperatur und der zurück gelegten Strecke so zwischen 2,4 und 2,5 bar als richtig eingeschätzt. Deshalb fragte ich ihn erneut, wieviel Luftdruck wohl bei unserem Wagen richtig seien. Er murmelte nur etwas von keiner Ahnung und als ich ihn noch fragte, ob er den ein Kompressor hätte, meinte er nur nein. Toller Service. Ich ließ also das Überprüfen sein und wir machten uns wieder auf die Reise. Kurz danach überquerten wir die Grenze nach Arizona. Unterwegs kam uns ein Trailer mit einer Jacht entgegen. Was will er denn hier mitten in der Wüste? Die Antwort bekamen wir, als wir bei Parker in die Parker Dam Road einbogen. Mitten in der Wüste, eingerahmt von staubigen Bergen, fuhren wir den Lake Havasu entlang. Es ist schon ein besonderer Anblick, wenn man das tiefblaue Wasser mit dem staubigen Umfeld sieht. Auf dem Fluss fanden rege Freizeitaktivitäten statt. Doch nach einer Unterkunft für uns sah es nicht aus. Es war bereits nach 18:00 Uhr und Monika wurde langsam nervös. Überall nur Campingplätze oder Ferienwohnungen, die wohl für eine Nacht nicht geeignet waren. Erst als wir nach Lake Havasu City kamen, entdeckten wir ein Ramada. Und sie hatten trotz des Wochenendes noch ein Zimmer in ihrem Motel frei. Morgen wollen wir ein weiteres Stück in Richtung Grand Canyon zurücklegen.
Aufbruch: | 04.08.2006 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2006 |
Tioga Pass