Leinen los und los!
Der Rhein -- Die Bergstrecke
Unser Rhein. Unser unvergleichlicher, wunderbarer Rhein.
Er ist der Inbegriff eines großen Stromes, das pulsierende Herz Europas.
Die lebendige Chronik der Geschichte unseres Landes. Er plätschert durch die Jahrhunderte in zeitloser Würde und Gelassenheit.
Und da, wo er aus dem Rheinischen Schiefergebirge Hunsrück und Taunus macht, ist das landschaftlich schönste Stück des Flusses, die Bergstrecke zwischen Bingen und Koblenz.
Sagen und Märchen umranken diesen Teil des Flusses mit Mythen und Romantik. Man kann sich seiner Ausstrahlung nur schwer entziehen. Berufsromantiker wie Heinrich Heine, Clemens von Brentano, Goethe oder Viktor Hugo konnten das schon gar nicht. Ihnen verdanken wir eine "Rheinkultur", die bis heute nichts von ihrem Charme eingebüßt hat.
In der Nacht kann man den Wassermann vom Kauber Werth mit den 7 Jungfrauen auf dem Geisenrücken Walzer tanzen sehen und Loreley und das Elslein von Kaub klatschen den Takt dazu. Man muss nur ganz still sein und genau hinsehen.
Rochuskapelle in Bingen 105 m über dem Rhein, 1666 als Pestkappelle erbaut, beherbergt ein von Goethe gestiftetes Bild, das ihn selber als heiligen Rochus zeigt
Der Mäuseturm, heute nur Attraktion und schön anzuschauen, früher Mautstation und bis 1974 war er Signalstation für die Schifffahrt
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Für Bootsfahrer wie Berufsschiffer ist dieses Stück Rhein das Schwierigste des ganzen Flusses. Felsen ragen aus dem Wasser, der Loreleyfels, der sich aus den Tiefen des Devonischen Meeres aufdringlich in den Fluss schiebt, enorme Strömung und Strudel erfordern volle Konzentration.
Immerhin muss man heute nicht mehr Bange sein vor Raubrittern und darf auch an den ehemaligen Zollstationen wie Mäuseturm und der Pfalz bei Kaub ohne Obolus zu entrichten vorbei schippern.
Der Verkehr ist in den Sommermonaten unbeschreiblich. Schubverbände, die weiße Flotte der Ausflugs- und Rundfahrtschiffe, Hotelboote, Frachtschiffe, Sportboote. Hier steppt der Bär.
Für Wassersportler gibt es einige Möglichkeiten zum Übernachten, die man auch tunlich nutzen sollte, wenn man die Gebirgsstrecke und ihre zauberhaften Dörfer nicht kennt.
Burg Reichenstein, erbaut auf den Resten eines römischen Kastells, beherbergt eine Sammlung von 1200 Jagdtrophäen aus der ganzen Welt
Vom Hafen im Lorcher Werth besucht man das kleine Örtchen Lorch. Friedrich Schiller lernte hier lesen und schreiben. Eduard Mörike erholte sich zwei Jahre lang in Lorch.
In Lorch am Rhein da klingt der Becher, denn Lorcher Wein ist Sorgenbrecher.
Vom Hafen in St.Goar oder dem Hafen am Hunt genießt man das jährlich im September stattfindende Spektakel Rhein in Flammen. Gerade hier in diesem engen Tal ist es ein wirkliches Erlebnis. Ankert man im Loreleyhafen, direkt unterhalb des berühmten Felsens und in trauter Zweisamkeit mit der Loreley, ist man mitten im Geschehen.
der Ort Kaub, bekannt durch das Elslein von Kaub, und Blücher, der hier einen Brückenkopf über den Rhein schlug und Napoleon nachsetzte, und die Pfalzgrafenstein, bekannt als Pfalz bei Kaub
Ich weiß nicht was soll es bedeuten....
Die Loreley:
Ich singe und zupfe die Harfe,
ich wüßt ja net, was i sonst tat,
ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
das Lied wird mir jetzt schon fad.
Die nächsten 25 km gibt es nur Landschaft, bewaldete Hänge, Weinberge, Burgen und den Genuss daran. Erst in der Lahnmündung, beim Bootshaus an der Lahn, kann man wieder anlegen. Dort auch gleich über der Straße in einem großen Supermarkt seine Bordvorräte auffüllen.
Eine Erkundung der Lahn ist für kleine Boote ein Erlebnis. Oder man fährt noch 5 km weiter in den Hafen Rheinlache um Koblenz und das Deutsche Eck zu erleben oder vom Hafen Ehrenbreitstein aus mit der Seilbahn die gleichnamige Festung.
Schloss Stolzenfels Erbaut im
13. Jahrhundert. 1689 von den Franzosen
zerstört. 1836 – 1842 im Auftrag des romantischen Preußenkönigs
Friedrich-Wilhelm IV. von dem bekannten
Baumeister C.F. Schinkel neu erbaut.
Ein neu-gotischer Traum in Ocker.
Hier fällt die Entscheidung schwer, geht's weiter die Mosel bergwärts oder talwärts Richtung Niederrhein und Holland.
Egal wie man sich entscheidet.
Ein Fluss dauert ein leben lang.
Der Mittelrhein.... fahr doch mal hin.
Aufbruch: | April 2007 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | Oktober 2007 |
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