Sardinien - die Entdeckung der Nuraghen-Kultur

Reisezeit: April / Mai 2004  |  von Anke Schlingemann

Orosei - Posada - Budoni - Serra Orrios

Montag, 26.04.2004 Orosei - Posada - Budoni - Villaggio de Serra Orrios - Sorgente Su Gologone

Auf dem Weg nach Orosei kommen wir an einigen großen Steinbrüchen vorbei und beobachten, wie sich die Kräne und Bagger mit den riesigen Felsbrocken abmühen.

In Orosei angekommen holen wir den als "intinerario storico" ausgeschilderten historischen Spaziergang durch die Altstadt nach. Vom palmenbestandenen Piazza del Popolo mit Barockfassade der Chiesa San Giacomo hat man einen schönen Blick auf die typischen mit roten Ziegeln gedeckten Kuppeldächer. Gut gefällt uns die zur Chiesa Sant´Antonio Abate gehörende Anlage, die früher als Spital diente und heute ein Wohnquartier mit malerisch bewachsenen Häusern ist. Die Kleinstadt (5.000 Ew.) ist ganz nett, gehört aber sicherlich nicht zu den sardischen Highlights.

Auf der Küstenstraße führt kurz hinter Orosei ein kleiner Weg zur Kirche Santa Maria di Mare (geschlossen) und zu dem mit Pinien bewachsenen Strand Punta Nera, wo ein Fluss ins Meer mündet. Die Blütenpracht, die man zu dieser Jahreszeit bewundern kann, reicht bis an den weißen Strand und bietet zusammen mit dem smaragdfarbenen Wasser und den dunklen im Wasser liegenden Felsen ein kontrastreiches Bild.

Unser nächstes Ziel ist das kleine Städtchen Posada, das malerisch auf einem Hügel thront und dessen Turm des Castellos schon von weitem zu sehen ist.

Posada

Posada

Wir laufen durch die engen Gassen der historischen, mittelalterlichen Altstadt und besteigen den Burgturm. Von dem Verteidigungssystems aus dem 12. Jh., dass aus insgesamt sieben Türmen und einem Mauerring bestand, steht heute nur noch ein kleiner Überrest des Castello de Fava. Vom Turm aus hat man einem schönen Ausblick auf die fruchtbare Ebene, den Posado-Fluss, schöne karibisch anmutende Strände sowie Gebirgszüge im Hinterland.

Zeit für eine Siesta! In Budoni fahren wir an den von einem Pinienhain eingefassten Strand und genießen im feinen, weißen Sand liegend die Sonne.

Für die Rückfahrt wählen wir die Schnellstraße. Kurz vor Dorgali besichtigen wir das nuraghische Dorf "Villaggio de Serra Orrios", das als gut erhalten gilt.

Villaggio de Serra Orrios

Villaggio de Serra Orrios

Über 70 Wohnbauten jedoch keine Nuraghen) haben hier vormals gestanden. Grundrisse, aber teilweise auch die Mauern von ca. 50 Häusern inkl. Tempelbauten, Brunnen und befestigte Plätze sind erhalten (7 km vom Ovile).

Die Nuraghenzivilisation, die sich etwa 1.500 bis 500 v. Chr. hier niedergelassen hat, trägt diesen Namen wegen der Nuraghen (die Wahrzeichen Sardiniens): militärische Türme, meistens auf Hügeln oder baumlosen Ebenen angelegt, um soviel Gebiet wie möglich zu kontrollieren und zu überblicken. Heute kennt man noch ca. 5.000 der ehemals 10.000 Nuraghen - ein ausgezeichnetes Netzwerk, um das ganze Gelände zu überblicken und ggfs. die Insel vor Eindringlingen zu verteidigen.

Unser letztes Tagesziel ist Sorgente Su Gologone, die ertragreichste natürliche Quelle Sardiniens, 300 Liter kristallklares Wasser pro Sekunde sprudeln aus einem Felsspalt. Wir erleben die Quelle offensichtlich bei "Hochwasser", denn der direkte Zugang liegt unter Wasser, ebenso wie einige Bäume von Wasser umgeben sind. Im Sommer findet man hier sicherlich auch eine schöne Badestelle und kann über angelegte Stufen ins Wasser steigen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Woche Sardinien im Frühjahr. Flug nach Olbia, Quartier in Cala Gonone /Golfo di Orosei. Entdeckung der Nuraghen-Kultur. Highlights: Grotten: Bue Marino, Nettuno, Grotta di spinigoli, Sorgente Su Gologone, Nuraghe Losa, Tharros
Details:
Aufbruch: 24.04.2004
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 01.05.2004
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!