Neuseeland
Rueckweg/ Neustart in Neuseeland
Ja so war ich also ueberraschenderweise spaet abends und frueher als gedacht wieder an Bord von Christians Segelschiff Donella.
Ulkigerweise hatte sich am naechsten Morgen der Wetterbericht entscheidend veraendert, so dass Christian dieses Wetterfenster nicht fuer die Ueberfahrt nach Neuseeland nutzen wollte.
Das Wetter kann sehr sehr rauh werden zwischen den Suedpazifischen Inseln und Neuseeland bzw. Australien.
Da heisst es jeden Tag Wetterkarten studieren und mit viel Erfahrung abzuwaegen, wann der richtige Moment gekommen ist loszusegeln.
So sind Christian und ich erst einmal die 65 Seemeilen Richtung Isle of pines gesegelt, einem Inselparadies suedlich von Neukaledonien.
Ein grosser Tanker ueberholt uns.
Auf diese riesigen Dinger heisst es bei der Nachtwache aufzupassen.
Nachts fahren sie haeufig mit Autopilot und trotz elektrischer Warnsysteme ist es noetig sich zusaetzlich abzusichern, denn bei einer Kollision hat man keine Chance.
Die Isles of pines sind wirklich traumhaft.
Trotz guten Wetters fuer die Ueberfahrt nach Neuseeland hat mir Christian einen ganzen Tag Zeit gegeben die Insel zu erkunden.
Also bin ich auf den naechsten Berg gewandert und war von der Aussicht ueberwaeltigt.
In der rechten Bucht wartet das Segelboot Donella auf die grosse Fahrt.
Als wir am Abend zuvor dort eingelaufen sind haben uns einige Delphine begleitet und sind immer wieder direkt neben dem Rumpf aufgetaucht.
Genau wie in den Reiseberichten, die ich frueher immer gelesen habe.
Ich bin ueber mehrere Bergruecken gewandert, um schlussendlich direkt an den Ruinen des alten Gefaengnisses aus franzoesischer Kolonialzeit rauszukommen.
Die Ruinen waren frei zugaenglich und ohne jegliches Eintrittsgeld konnte ich alles allein und voellig frei auf dem Gelaende erkunden.
Bei Gebaeuden mit Einsturzgefahr war einfach nur ein Absperrband gespannt, was natuerlich kein echtes Hinderniss ist.
Ich finde es gut, wenn nicht alles so ueberorganisiert ist.
Doch seht selbst auf den naechsten vier Bildern:
Um unsere ohnehin nicht knappen Vorraete noch aufzustocken, sind Christian und ich auf Papayasuche gegangen.
Da macht es sich bezahlt, dass Christian hier seid vielen Jahren hinsegelt und die Gegend wie seine Westentasche kennt.
Hier ueberholen sie uns grad mit der kleinen Kon-Tiki.
Die beiden segeln auch schon lange und haben mit diesem Segelboot schon die Welt umsegelt.
Das Wetter ist wie erwartet auf der Ueberfahrt rauher geworden.
Wir hatten bis zu 30 Knoten Wind, allerdings aus guten Richtungen, so dass wir in der Rekordzeit von weniger als fuenf Tagen in Neuseeland waren.
Kein Wunder bei acht bis zehn Knoten Fahrt!
Zwischendurch hatten wir auch ziemlichen Wellengang und der Bug unseres Segelschiffes war mehr unter als ueber Wasser.
Manche Wellen sind mit dem Knall eines Kanonenschlages gegen den Rumpf geprallt.
Da wir die meiste Zeit hart am Wind gesegelt sind, lag die Donella natuerlich immer schraeg und ohne Festhalten ging nichts an Bord.
Selbst die halbvolle Teetasse konnte man nirgends hinstellen. Der Tee haette sich sofort ueber die ganze Tischplatte ergossen.
Bild von meiner letzten Nachtwache am fruehen Morgen.
Wir segeln schon entlang der Neuseelaendischen Kueste.
Da wir nur zu zweit waren, musste ich auch laenger Nachtwache halten.
Von ein Uhr bis sechs Uhr frueh, das schlaucht ganz schoen!
Neuseeland empfing uns mit schlechter Sicht und Platzregen.
Trotzdem waren wir beide froh gut angekommen zu sein!
Nach dem wir den Zoll passiert hatten, haben wir schon einiges an Land gebracht um uns anschliessend erstmal eine Dusche und dann eine heisse Tasse Kaffee zu goennen.
Christian wohnt mit seiner Frau Hannelore traumhaft keine 200 Meter vom Meer entfernt in der Bucht von Opua.
Sie haben mich einige Tage eingeladen dort zu bleiben.
So hatte ich Zeit mich einzugewoehnen, mich auszuruhen und Christian bei Donella zu helfen.
Blick von Christians Haus auf die Bucht.
Direkt hinter dem Schuppen geht es runter ans Ufer, wo er auch das Segelschiff liegen hat.
Zum Glueck konnte ich auch meinen Bulli bei Christian reparieren.
So habe ich dann auch einen Tag spaeter neuen TUEV bekommen.
Juhuu, weiter geht die Reise in Neuseeland.
Mittlerweile ist das Wetter richtig gut hier und wenn die Sonne scheint wird es sogar richtig heiss!
Abschiedsphoto von Christian, Hannelore und ihrer Tochter Claudia.
Ich bin ihnen sehr dankbar fuer die schoene Zeit, die ich hatte und die vielen Erfahrungen, die ich auf dem Segeltrip sammeln konnte.
Ein neues Kapitel meiner Reise hat begonnen.
Ich fahre die Ostkueste entlang Richtung Norden.
In Mauhauri Bay habe ich dann eine Maorifamilie kennen gelernt, die mich zu sich eingeladen haben.
Sie wohnen direkt am Meer an einer traumhaften Bucht.
Am naechsten Tag hat mich Manuka sogar mit seinem kleinen Boot mit rausgenommen zum Tauchen.
Puuh, nach den 24 Grad Wassertemperatur in Neukaledonien ist es ein kleiner Schock hier ins Wasser zu springen.
Aber es war ein tolles Erlebniss.
Wir haben Paua-muscheln und Seeigel gesammelt und Manuka hat auch zwei Fische und fuenf Hummer gefangen.
Das alles haben wir uns abends schmecken lassen.
Ich habe es mir nicht entgehen lassen die Seeigel auch roh zu essen. Eine oertliche Delikatesse.
Es schmeckt nicht schlecht, vor allem salzig.
Michelle und Manuka.
Ich habe viel von den beiden ueber die Tradition und das Leben der Maori gelernt.
Es war eine schoene Zeit und eine neue sehr gute Erfahrung!
Somit habe ich es also endlich geschafft meinen Reisebericht zu aktualisieren.
Nicht alles habe ich schreiben koennen.
Ich habe einfach schon zu viel erlebt.
Doch ich denke so koennt ihr meiner Reise folgen und ein wenig nachvollziehen was mich hier in diesem schoenen Teil der Welt gefaellt.
Meine Gedanken kehren auch immer wieder zurueck nach Hause; lasst es Euch gut gehen!!!
Viele Gruesse!
Euer Tim
Aufbruch: | 29.11.2007 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | 24.12.2008 |
Neukaledonien