pitufo's relacion de viaje - Argentina - Bolivia - Brasil 2008
Natal - Canoa Quebrada II
Nach den durchzechten Nächten in Pipa, stand ich am Montag wieder ohne Bargeld auf der Strasse in Pipa und wusste nicht wohin...Da entschied ich spontan den Bus zurück nach Canoa Quebrada zu nehmen, da Pipa zu teuer für meine momentane Finanzlage ist. So packte ich bereits meine sieben Sachen, um den 15:00-Bus nach Natal zu erwischen...der fuhr dann aber ohne mich ab, da ich entschied mit Wellington noch ´etwas´ drinken zu gehen ! Als ich dann auf den 18:00-Bus stresste, vergass ich doch prompt meine frisch gewaschenen Kleider in der Wäscherei abzuholen....somit hatte ich plötzlich nur noch 1 T-Shirt und 1 kurze Hose, Super !
Schlussendlich kam ich dann aber doch noch (mit immer noch 1,80 Promillen im Blut) um 20:00 Uhr am Busbahnhof von Natal an. Der nächste Bus nach Canoa fuhr aber erst um 00:00 Uhr...so hiess es 4 Stunden am Busbahnhof rumhängen und dass mit den schrägsten & lustigsten Gestalten, welche die brasilianische Gesellschaft hervorbringt. Als erste war die dicke Mathilda dran, welche irgendwas mit den Zeugen Jehovas zu tun haben musste, da sie stappelweise Brochuren und Heftchen davon bei sich hatte. Die war komplett von der Rolle und lächelte mich die ganze Zeit so psychohaft an, dabei zwinkerte sie mir immer zu und machte einen Kussmund, buuuuaaaaa, schräääg !!! Als nächster kam ein circa 12-jähriger mit einer gelben Leuchtweste, in Grösse XXL und zerrissenen Shorts an...die Weste war so lang, dass er sie wie einen Umhang trug und am Boden nach schleifte. Dieser wollte mir alles verkaufen (ein 12-jähriger !!!!) von Kokain, über Autoradios bis zu leichten Mädchen...früh übt sich´s, wer später mal gross raus kommen will
Hund auf Tisch im Busbahnhof Natal
Als mich dann auch der hinterletzte Psychopat angequatscht hat, kam dann endlich mein Bus nach Canoa. Dort quartierte ich mich dann um 06:00 Uhr morgens wieder in die Pousada California ein und gönnte mir zuerst ein paar Stunden Schlaf. Plötzlich wurde ich von einem sehr penetranten Lachen geweckt, welches mir irgendwie bekannt vor kam....ASHWIN, der Inder aus Amsterdam ist aus Fortaleza zurück, ojeeeee ! So wurden kurz vor Mittag bereits wieder die ersten Bierchen gestemmt und so ging es dann auch die nächsten Tage & Nächte weiter.
Endlose Strände
Am vergangenen Mittwochabend dann, lud mich Ricardo (Hippie-Strassenverkäufer) zu seiner Familie nach Aracati ein. In Aracati angekommen, marschierten wir dann direkt in die Wohngegend, wo ich alleine nie hingehen würde. Dort, in einer circa 5 x 5 Meter grossen Holzhütte, wartete bereits die ganze Familie auf uns. Ich wurde sehr herzlich empfangen und von allen zuerst einmal gedrückt oder geküsst, als ob ich zur Familie gehöre. Danach zeigte mir Ricardo´s Bruder stolz seine Wellensittich-Sammlung, während Ricardo die obligatore Stammpredigt seiner Mutter über sich ergehen lassen musste...´du bist ja viel zu dünn - schneid doch endlich deine Haare etc`
Danach wurde gegessen, oder besser gesagt ich wurde gemässtet. Ich musste von allem probieren und wurde mit fragenden Augen danach angeschaut, ob es denn wirklich gut sei. Nach dem Essen streunten wir noch ein bisschen in diesem ´tollen´ Viertel rum und besuchten ein paar Kollegen von Ricardo. Darunter war auch ein schwangeres Mädchen, welches mir sehr jung vorkam. Als ich dann Ricardo fragte wie alt sie sei sagte dieser trocken ´15 Jahre und dass ist bereits ihr zweites Kind´.....Verhütung wird in Brasilien nicht gerade gross geschrieben (oder viele sind einfach nicht richtig aufgeklärt).
Streets of Canoa
Aufbruch: | 15.03.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 15.07.2008 |
Brasilien
Bolivien