pitufo's relacion de viaje - Argentina - Bolivia - Brasil 2008

1 Monat Volunteer-Arbeit im Parque Ambue Ari

Hier bin ich wieder, nach bereits zwei Wochen Volunteer-Arbeit im Parque Ambue Ari von IntiWaraYassi. Der Park befindet sich im Niemandsland zwischen Guarayos und Trinidad - Bolivien. In diesem neuen Park von IntiWaraYassi kümmert man sich hauptsächlich um Raubkatzen, welche in Zoo's, Zirkuse oder bei Familien schlecht oder nicht artgerecht behandelt wurden. Zur Zeit befinden sich hier 11 Puma's, 4 Jaguare und 4 Ozelots. Dazu kommen noch diverse Papagei's, Tucane und andere exotische Vögel, aber die Hauptaufgabe des Parkes liegt definitiv bei den Raubkatzen.

So kam ich hier vor zwei Wochen an und wurde mit offenen Armen empfangen. Zu diesem Zeitpunkt waren lediglich 12 Volunteer's anwesend, was definitiv zu wenig ist, wenn man die Anzahl Raubkatzen sieht. Um einen Puma oder einen Jaguar betreuen zu können, muss man auch mindestens 1 Monat hier bleiben. Seit meiner Ankunft hat sich die Anzahl der Volunteers aber mehr als verdoppelt, so dass jetzt jede Katze genügend "Langzeit-Betreuer" hat und der Rest der Volunteers mit Konstruktionsarbeiten beginnen kann.

Bereits am zweiten Tag wurde ich dann meinem Fräulein zugeteilt und es war Liebe auf den ersten Blick Ihr Name ist Katie, 80 Kilos schwer, wunderschöne Augen, will stundenlang spielen und ist 3 Jahre alt...die einzige Jaguar-Dame im Park.

Wir stehen jeden Morgen um 06:30 Uhr auf, erledigen die Morgenarbeit (Vögel & Affen füttern, Käfig putzen) und gehen nach dem Frühstück zu unseren zugeteilten Katzen. Dort wird dann je nach Tagesform der Katze entschieden ob man mit ihr laufen geht oder sie lediglich an den "Runner" hängt und mit Ihr spielt. Um 12:30 Uhr ist Mittagessen im Camp und um 14:00 Uhr geht es bereits weiter mit der Betreuung der Katze. Bevor wir dann um 18:00 Uhr zum Nachtessen zurück ins Camp gehen, steht noch die grosse Käfigreinigung und Raubtierfütterung an. Das ganze erledigen wir jeweils zu zweit, ich zusammen mit Adrianne aus Kanada.

Zum Teil "spielt" Katie ziemlich hart, fährt aber nie Ihre Krallen aus oder setzt Ihre Zähne übermässig ein. Sie wurde von einer Familie in La Paz als Baby gekauft und wurde dann nach einem Jahr der Polizei übergeben (ups, ist doch kein kleines Mitzekätzchen). Sie wurde bisher auch von Menschen immer gut behandelt und zeigt somit keinerlei Aggressionen...nicht wie andere Katzen im Park, welche ihren Käfig nicht verlassen können.

Der Park erhält keinerlei finanzielle Unterstützung und finanziert sich daher lediglich über die Volunteer-Zahlungen oder eventuelle Spenden. Dementsprechend schleppend kommen anstehende Bauarbeiten oder Projekte voran. Somit ist der Zusammenhalt und die Mithilfe aller Beteiligten eine genau so grosse Erfahrung, wie die Arbeit mit den Tieren.

Ich könnte hier noch seitenlang Erlebnisse aus den letzten zwei Wochen erzählen (z.Bsp: die Suchaktion nach den zwei enflohenen Puma's / die morgendlichen Tucan-Attacken oder die jeweiligen "Spielstunden" mit Katie), aber dafür hält die bolivianische Internet-Verbindung nicht stand. Da wir jeweils nur am Samstag-Nachmittag frei haben und nach Guarayos in's Internet-Kaffee können, werde ich mich voraussichtlich in 1 - 2 Wochen wieder bei Euch melden und versuchen Euch ausführlich zu informieren. An dieser Stelle wieder einmal ein dickes Dankeschön für all Eure Gästebuch-Einträge, welche mich jeweils in Begeisterung versetzen.