pitufo's relacion de viaje - Argentina - Bolivia - Brasil 2008

Reisezeit: März - Juli 2008  |  von Stefan Schlumpf

Pantanal Tour

10.04. - 16.04.08 - Natur pur

Nun hier bin ich wieder und sitze vor einem Computer...ausgespuckt von der Natur und übersäht mit Moskito- und Ameisenbissen.

Wie bereits erwähnt begann die Tour letzten Donnerstag um 06:00 Uhr morgens. Wir wurden als erstes in ein Basis-Camp am Rande des Pantanal gebracht, wo wir unsere Rucksäcke um alles Unnötige erleichterten. Dies um Platz zu schaffen für Nahrungsmittel, Wasser, Zelte, Hängematte etc...schlussendlich war mein 75Liter Rucksack schwerer als vorher und ich kam mir vor wie am ersten Tag im Militär. Am späten Nachmittag marschierten wir dann bereits los zu unserem ersten Übernachtungsplatz und dies bei drückenden 45 Grad !!!

Wir waren total 6 Personen...Santa der Mexikaner, Kirsty & Kevin aus England, Shirley aus Neuseeland, Ich und Gabriel unser Guide und Lebensversicherung. Gabriel arbeitet bereits 12 Jahre im Pantanal und ist auch hier aufgewachsen. Desweiteren versäumte er es nicht bereits am ersten Tag uns seine Biss- und Stichwunden an Arm und Beinen zu zeigen, welche von intensiven Begegnungen mit Kaimanen und Anakondas zeugen sollten...

Das Pantanal steht zu dieser Jahreszeit zu fast 80% unter Wasser. Somit marschierten wir nach knapp einer Stunde bereits das erste Mal bis zu den Hüften in Kaiman-, Anakonda- und Piranha-verseuchtem Wasser...Super ! Den absoluten Adrenalin-Kick erhielten wir dann auch umgehend, als wir bemerkten, dass wir das Wasser mit unzähligen Kaimanen teilten. Das war der Moment, wo ich mir das erste Mal überlegte ob eine 4-Tagestour nicht auch gereicht hätte, aber dafür war es bereits zu spät.

Warten auf die dummen Touristen der 7-Tagestour...

Warten auf die dummen Touristen der 7-Tagestour...

In der ersten Nacht entschieden ich und Santa, dass wir nicht wie die anderen im Zelt schlafen werden, sondern unter freiem Himmel, in der Hängematte...was für eine dämliche Idee ! Wir schissen uns fast in die Hosen (all die Geräusche in der Nacht) und wurden von den Moskitos regelrecht aufgefressen. So schliefen wir knapp 2 Stunden und wurden halb paranoid von dem dauernden Rascheln und all den Tiergeräuschen. Die Taschenlampe wurde mein bester Freund in dieser Nacht... und ich beschloss, dass ich in der nächsten Nacht im Zelt schlafen werde.

...Zähne zusammen beissen und durch...

...Zähne zusammen beissen und durch...

Unser Camp in der ersten Nacht

Unser Camp in der ersten Nacht

Die darauf folgenden Tage hatten dann mehr oder weniger den selben Ablauf: Camp abbrechen, Rucksack packen, los marschieren (3-4 Stunden/Tag), auf dem Marsch Tiere ausfindig machen & beobachten, Camp aufbauen, Feuerholz suchen, Fischen gehen, Abendessen kochen, von Moskitos zerstechen lassen, schlafen und hoffen am nächsten Morgen wieder lebendig aufzuwachen

Die Nachbarschaft war oft zu Besuch in unserem Camp...

Die Nachbarschaft war oft zu Besuch in unserem Camp...

Unser Essbesteck (100% natural stuff)

Unser Essbesteck (100% natural stuff)

Vor allem das tägliche Fischen war reinster Nervenkitzel. Entweder gingen wir Piranhas fischen und standen mitten drin oder die Kaimane wollten uns den Fisch streitig machen und kamen auf 2 - 3 Meter an uns heran (die merken, wenn man Angst hat und dann kommen sie...uhuhuhuuuu)
Aber auch Nachts konnte es Gabriel nicht lassen um unser Camp zu schleichen und nach süssen Tierchen Ausschau zu halten, wie Schlangen, Spinnen und kleine Kaimane.

pitufo nimmt die Fische aus

pitufo nimmt die Fische aus

Boca de Sapo (15 Minuten Zeit um das Serum zu spritzen, sonst tschüsss..)

Boca de Sapo (15 Minuten Zeit um das Serum zu spritzen, sonst tschüsss..)

Während unserer Tour zeigte uns Gabriel immer wieder interessante Dingem, wie zum Beispiel Bäume welche Trinkwasser speichern, welches Holz am besten zum Feuer machen geeignet ist, Naturtinkturen für Schnittverletzungen oder Moskitostiche, Orientierungshilfen im Jungle etc.

Ara azul

Ara azul

Kleine Nasenbären

Kleine Nasenbären

Fazit: es waren 7 anstrengende, teils nervenaufreibende, aber schlussendliche unvergesseliche Tage in Mitten einer atemberaubenden Tier- und Naturlandschaft. Auch wenn die Temperaturen von bis zu 48 Grad das Marschieren mit Vollpackung zur Tortur machten und man tagelang stinkt und schwitzt, genoss ich jeden Moment weit abseits der Zivilisation und jeglichem westlichen Komfort.

Dies dient mir sicherlich auch als gute Vorbereitung für Bolivien, meine nächste Station

© Stefan Schlumpf, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 4 Monaten mit Bus, Zug und zu Fuss von Buenos Airen nach Brasilia, was zwischendrin passiert und welchen Weg ich schlussendlich jeweils einschlage, seht ihr hier in meinem Reisebericht. que te diviertas !
Details:
Aufbruch: 15.03.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 15.07.2008
Reiseziele: Argentinien
Brasilien
Bolivien
Der Autor
 
Stefan Schlumpf berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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