Korsika - Ile de Beauté
Saint- Florent
Über den "Col de Teghime" (536 m) fahren wir Richtung Saint- Florent. Wenn es wolkenlos ist kann man oben von der Passhöhe auf die Ost- und die Westküste Korsikas blicken.
Die Straßen sind wie erwartet immer noch sehr rustikal. Es herrscht aber wenig Verkehr.
Kurz vor der Passhöhe überholt uns in einem Affenzahn ein Gespann - ein Deutscher mit einem Knaus Südwind am Haken. Mein Mann staunt Bauklötze - gehört er doch nicht gerade zu den Schleichern - aber so gewagt würde er nicht fahren.
Ob der Überholer wohl befürchtet hat, dass wir ihm den Platz auf seinem Zielcampingplatz wegschnappen würden?
Wir erreichen den Camping "A Stella" in Marine de Farinole und es ist noch fast genauso, wie vor dreizehn Jahren.
Den Wunschplatz ganz vorne am Meer bekommen wir problemlos. Mehr als die Reihe am Meer ist auf dem Campingplatz noch nicht belegt.
Wohnwagen und Wohnmobile müssen längs zum Meer aufgestellt werden, das war früher nicht.
Wir rätseln nach dem Grund - Platzgründe oder Gefahr bei Sturm?
Noch ein Wort zu "Camping a Stella":
Es ist ein Naturplatz direkt am Meer. Der Kieselstrand wird von einer Felszunge südlich und nördlich von einem meist (- jedoch nicht dieser Tage -) ausgetrockneten Bachlauf begrenzt und man kann ganz vorne stehen, genau gegen Westen.
Die Sanitäranlagen sind recht einfach aber (zumindest zu dieser Jahreszeit) gepflegt. Am vorderen Sanitärhäuschen gibt es in der Vorsaison nur kalte Duschen. Warmduschen ist nur in den Sanitäranlagen hinter der weiter oben gelegenen Rezeption möglich.
Baguette und Croissants bestellt man vor und kann sie morgens an der Rezeption abholen. Dort verkaufen sie auch den Hauswein, einen Merlot aus Patrimonio zu € 5,50 die Flasche. Er schmeckt lecker.
Der "A Stella" ist ein Platz für Leute, denen die Landschaft wichtiger ist als das Klohäuschen.
Auf jeden Fall ist es unser Lieblingsplatz auf Korsika.
Am Pfingstmontag erwachen wir von einem vertrauten Plätschern und Rauschen und ich denke im ersten Moment, ich bin in der Bretagne. Ach nein, wir sind ja auf Korsika! Die "Ile de Beauté" weint Freudentränen über das Wiedersehen mit uns.
Ich hoffe, die Wiedersehensfreude hält nicht so lange an.
Nach dem Frühstück - drinnen !! - machen wir uns fertig zum Einkaufen. Über Saint-Florent und den "Col de St.Stefano" fahren wir rüber an die Ostküste, um uns dort in einem der Supermärkte mit den Grundnahrungsmitteln einzudecken. Das Positive an diesem Pfingstmontag ist schnell gesagt.
1. Es besteht absolut keine Waldbrandgefahr.
2. Unser Auto ist wieder gesäubert.
Regen - Regen - Regen ohne Ende - den ganzen Tag!
Auch am Dienstag morgens immer noch Regen!
Wolfgang plaudert beim Baguette holen mit dem deutschen Ehepaar aus Bremen, das seit 16 Jahren hier an der Rezeption mithilft und auf Korsika die Vor- und Nachsaison verbringt. Zur Hauptsaison sind sie in Bremen.
Die beiden erinnern sich nicht, einen solchen Regen im Frühjahr hier erlebt zu haben.
Gegen Mittag lässt der Regen nach und es häufen sich dann regenfreie, freundliche Abschnitte. Um uns herum leert es sich, die WoMos und Busse legen wohl einen Fahrtag ein. Am späten Nachmittag sieht es so aus, als ob das Regengebiet durchgezogen ist. Wir fahren also nach Saint-Florent, schlendern am Hafen entlang und spazieren hoch zur Citadelle, einem runden, palmenumstandenen Bauwerk, das einen afrikanisch anmutet.
Aufbruch: | 11.05.2008 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 24.05.2008 |