Kerstin in Kairo - again
El Tanboura Group
Während Ramadan gibt es zahlreiche verschiedene Veranstaltung in Kairo. An diesem Donnerstag (11.9.) sollte die El Tanboura Group im Al Azhar Park auftreten. Dieser Park ist quasi der einzige Park in Kairo, und ist mit unseren Halden im Ruhrgebiet zu vergleichen, da auch dieser Park auf Müll entstanden sein soll. Und er ist wirklich wunderschön und man hat einen atemberaubenden Blick über Kairo.
An diesem Abend fand da aber nun ein Konzert statt. Diese Musikgruppe spielt traditionelle Musik vom Suezkanal-Gebiet und benutzt für diesen Teil Ägyptens typische Instrumente wie Semsemia und Tanboura (was immer das nun für Instrumente sind Ich schreib hier gerade von dem Programmheft ab ). Die Gruppe besteht aus etwa 20 Leuten und performt schon seit knapp 20 Jahren. Nunja. Also machten sich Katie (ein Mädchen aus Schweden, die hier Praktikum macht), ihr Mitbewohner Kariem (ein Deutscher) und Nils (ebenfalls Deutscher) auf zu dem Konzert - denn ein bißchen Kultur tanken kann ja nie schaden.
Natürlich kamen wir zu spät und mussten uns durch die recht beengten Stuhlreihen des Theaters drängen. Aber sowas stört in Ägypten eigentlich niemanden, wo auch im Kino ständig Handys klingeln und diese auch beantwortet werden (...). Auf der Bühne saßen wir alte Männeken und spielten auf ihren Instrumenten, die nun wirklich *sehr* traditionell klang. Wir alle guckten uns nur an, nach dem Motto "Na, das kann ja heiter werden"... .
Leider kein gutes Foto, da es relativ dunkel war und die Bühne kaum beleuchtet. Und irgendwie hab ich noch nicht herausgefunden, wie ich mit meiner Kamera gute Bilder schießen kann, wenns dunkel ist...
Heiter wurde es aber nachher tatsächlich noch, denn nachher standen dann doch an die zwanzig Männer auf der Bühne - der Jüngste war vielleicht 30, das restliche Alter ging dann steil aufwärts Aber sie haben tolle Musik gemacht und gesungen. Und anscheinend war es witzig, denn die (arabische) Menge hat begeistert mitgesungen (leider waren die Texte auf Arabisch, so dass wir alle nix verstanden haben )
Zwischendurch wurde auch getanzt. Ich vermute mal, das das auch traditionelle Tanzschritte waren - es sah allerdings häufig eher so aus, als würden sie Pferdchen spielen Oder so ein kleiner Mann hat ständig angefangen, wie wild seinen Kopf zu drehen und dabei seine Hand-Schellen erklingen lassen. Es war also recht amüsant! Irgendwann wurden auch Leute aus dem Publikum aufgefordert, mit zu machen - ich war heilfroh, dass wir mitten in der Mitte saßen! Doch die Männer (übrigens zwei Ausländer) haben tapfer ihre Hüften geschwungen und sind mitgehopst Alles in allem hat sich dieses Konzert doch sehr gelohnt!
Aufbruch: | 01.09.2008 |
Dauer: | 16 Monate |
Heimkehr: | 20.12.2009 |