Kerstin in Kairo - again

Eines der Projekte, an denen ich hier in Kairo für PASCH arbeite ist "interaktives Geschichtenerzählen". Mit Haitham (gesprochen Heißam), dem Geschichtenerzähler und Hana, einer Deutschlehrerin, die ich schon von meiner Zeit an der GUC (German University Cairo), gehen wir in die Klassen unserer Partnerschulen, die sich gerade für Deutsch entschieden haben bzw. sich demnächst entscheiden müssen, welche Frendsprache sie wählen wollen, und lesen ihnen vor. Und zwar aus deutschen Kinder- und Jugendbüchern, die ins Arabische übersetzt wurden. Wir lesen aber nicht nur vor, sondern lehren auch ein kleines bißchen Deutsch und machen Interessante Sachen drumherum: es werden Rabenmasken gebastelt, gemalt, gespielt, geschauspielert und vieles mehr (hier erfahrt ihr darüber ein bißchen mehr). Durch diese Aktionen wollen wir gleichzeitig auch Interesse für's Lesen erwecken, da die Kinder hier leider nicht so viel lesen. Und es kommt an den Schulen sehr gut an! Da wir aber an den Schulen immer nur 2 Stunden Zeit haben, haben Hana, Haitham und ich im Juni 2009 einen "Sommer-Lese-Spaß-Workshop" angeboten. Und zwar zu dem Buch "Die kleine Hexe". Schon ich habe die kleine Hexe geliebt, als ich klein war! (und eigentlich immer noch )

Die kleine Hexe ist erst 127 Jahre alt und damit noch zu jung, um mit den großen Hexen die Walpurgisnacht zu feiern. Dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher! Kurz entschlossen fliegt sie heimlich hin - und wird natürlich erwischt. Mit der Oberhexe macht sie aus, dass sie beim nächsten Hexenfest dabei sein darf, wenn sie bis dahin eine gute Hexe geworden ist, und vollbringt von nun an nur noch gute Taten.

So, und da es nun schon so lange her ist und ich faul bin, kopiere ich euch einfach den Artikel von der Webseite hier hin, da der sowieso von mir geschrieben wurde Außerdem sind die Fotos ja eh viel interessanter, oder?

Fünf Tage lang erarbeiteten SchülerInnen der Partnerschulen aus Kairo die Erlebnisse der kleinen Hexe. Ziel des Workshops war es, den Kindern zu zeigen, dass Bücher und Lesen überhaupt nicht langweilig sind, sondern unzählige Möglichkeiten bieten, die Phantasie zu benutzen und sich in fremde Welten entführen zu lassen.

So wurden in dem Workshop Hexenhüte gebastelt,

Lesezeichen hergestellt,

gezaubert,

gerätselt,

diskutiert, auf Besen geritten und dabei ein Hexenlied gesungen,

Papierblumen gefaltet,

ein Jahrmarkt nachgestellt

und vieles mehr. Der Geschichtenerzähler Haitham schaffte es mit seiner besonderen Art des Vorlesens, die Kinder von Anfang an in seinen Bann zu ziehen, so dass sie gespannt den Abenteuern der kleinen Hexe lauschten.

Und ganz nebenbei lernten die Kinder auf spielerische Art auch noch etwas Deutsch! Hierzu wurden bestimmte Themenfelder aus dem Buch herausgepickt, z.B. Zahlen,

und das Deutschlernen somit geschickt mit dem Buch verbunden. Oder es wurde ein Hexenlied auf Deutsch gesungen und dabei gleichzeitig die Farben gelernt.

Auch typisch Deutsches, wie etwa ein Schützenfest, wurde vorgestellt.

Am Ende des Workshops führten die Kinder in einem kleinen Theaterstück auf Deutsch vor, was sie alles während der fünf Tage gelernt und hergestellt hatten. Nicht nur die Eltern waren stolz auf ihre Kinder, sondern auch wir! Denn aus Kindern sind innerhalb von einer Woche - simsalabim - kleine, deutschsprechende Hexen geworden!

Die Kinder erhielten am Schluß außerdem noch eine offizielle Bescheinigung, nun echte Hexen zu sein!