Kerstin in Kairo - again
Trip nach Alexandria
Ja, ich muss gestehen: ich bin schon das 5te Mal in Kairo, aber war noch in Alexandria. Doch an diesem wunderschönen Morgen sollte es nun endlich so weit sein!
Ich traf mich mit Narida, einer Amerikanerin, vor Coffee Bean - und schon begann das Abenteuer. Denn, noch ein Geständnis: da ich es mir leisten kann, fahre ich immer mit dem Taxi oder laufe und vermeide Busse, Microbusse oder die Metro.... .
Doch zum Ramses, dem Bahnhof, nahmen wir einen Bus. Soweit, so gut.
Der Bahnhof
Am Bahnhof trafen wir Alejandra, eine Spanierin, die mit uns nach Alex fahren wollte, und gingen zu unserem Bahnsteig. Obwohl wir die Tickets schon einen Tag zuvor gekauft haben, hatten wir nur noch 2. Klasse-Tickets bekommen. Was normalerweise nicht so gut ist, wie ich gehört hab, da die 2. Klasse dreckig und stinkig sein soll. Aber wir hatten wohl Glück oder so, denn es war weder dreckig noch stinkig, nur kalt (für Ägypter kann es nie kalt genug sein...).
Alles dokumentiert - selbst das Einfahren des Zuges
Leider hatte ich keinen Fensterplatz. Der Fensterplatz gehörte zu einem jungen Mann, der mich glücklicherweise in Ruhe meine Musik hören ließ, ohne mich in ein Gespräch zu verwickeln. Das geschah erst nach ca. 2Stunden Zugfahrt, kurz vor Alex. Wir unterhielten uns über seine Freundin, die er in Alex besuchten wollte, da er nur für ein paar Tage in Ägypten sein würde, denn normalerweise arbeitet er in Dubai. Und so hatten wir direkt ein Gesprächsthema
ich im Zug, neben mir Alejandra und Narida
In Alex angekommen, besichtigten wir zunächst ein Amphitheater. Oder eigentlich müsste ich sagen "das" Amphittheater, denn es ist das einzige römische Überbleibsel in ganz Ägypten.
Natürlich war es mittags und die Sonne brannte uns nur so auf den Kopf, so dass diese Besichtigungstour relativ kurz ausfiel Stattdessen wanderten wir durch die Straßen Richtung Corniche und Meer, um dort etwas in einem Café zu trinken. Dabei wurde so richtig der Unterschied zu Kairo deutlich, denn die Luft war ungleich klarer, die Stadt erschien sauberer und es herrschte nicht so ein Verkehrschaos auf den Straßen.
Wir fanden ein Café und bestellten erst einmal nur etwas zu trinken. Was uns schon einen merkwürdigen Blick der Kellner einbrachte. Dann wollten wir doch gern die Speisekarte haben und pickten uns einige Kleinigkeiten heraus. Was zu großen Diskussionen mit den Kellnern führte. Da jede von uns ein komplettes Menü bestellen sollte. Narida fragte nach dem Manager, der auch kam - et voilà: wir bekamen das, was wir wollten. Und natürlich merkwürdige Blicke von den Kellnern
Zusätzlich bekamen wir die wundervollen Angebote zahlreicher Straßenhändler, Sonnenbrillen, Portemonnaies und was-weiß-ich-noch zu "unglaublich günstigen" Preisen zu erwerben..... Es wurden dann zwei grottenhässliche Handpuppen, um einem Kind etwas Gutes zu tun.
Ein Muss, wenn man in Alex ist, ist natürlich die Bibliothek, die eine große Sammlung an Büchern haben soll. Nachdem wir also alle unsere Taschen abgegeben hatten, durften wir eintreten. Und sofort empfing uns die beruhigende Stille, die nur in Bibliotheken existiert.
Der Eingang der Bibliothek
Wir liefen durch alle Level (u.a. auch, weil wir die Toiletten gesucht haben und irgendwie nicht so richtig mit den Wegweisern zurecht kamen ) und ließen die Atmosphäre auf uns wirken. Wir wanderten auch durch die Bücherregale - und ich muss sagen, ich war enttäuscht! Denn da hat selbst die Bücherei in Gelsenkirchen-Buer-Erle-Berger Feld () mehr Bücher... . Lustigerweise fand ich dann in der Deutsch-Sektion nicht nur deutsche Klassiker, sondern auch stinknormale Frauenromane
Anschließend ging es dann mit dem Microbus eine Stunde lang in Richtung eines Fischrestaurants. Und das war wirklich ein Geheimtipp schlechthin, denn wir hatten einen wundervollen Blick auf das Meer und sahen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Und zusätzlich gab es noch leckeren Fisch und Shrimps. *mjam* Und dann natürlich wieder 1 Stunde mit dem Microbus zurück. Leider hatte ich dieses Mal den Sitz, der direkt neben der Tür war. Was bedeutete, dass ich diese ständig auf und zu machen durfte. Zusätzlich war mein Sitz auch nur so ein beweglicher Klappsitz, so dass mir die eine Stunde recht lang vorkam. Aber mein rechter Arm hatte so wenigstens etwas Training
Nach einer halben Stunde Fußmarsch, und zwar die Hälfte davon bergauf, erreichten wir den Bahnhof. Leider hatten wir vorher kein Rückfahrticket gekauft, und der "nette" Herr am Schalter teilte uns mit, dass es keine Tickets mehr für den letzten Zug nach Kairo gäbe. Nicht einmal in der 3. Klasse. Da half alles bitten, betteln und auch der Versuch, ihn mit Geld zu "überreden" nichts. Zwei junge Männer, die hinter uns standen, sprachen uns an und fragten, ob wir mit ihnen zusammen einen Bus mieten wollten. Prinzipiell hatten wir da nichts gegen, versicherten uns aber zigmal, ob es sich auch um einen richtigen Bus und nicht um einen Microbus handeln würde. Diese fahren nämlich wie die Berserker und damit wollten wir sicherlich nicht 2 Stunden auf dem Highway unterwegs sein. Nein, nein, sagten sie uns, es wäre ein richtiger Bus. Aber war es natürlich nicht... Also wollten wir direkt zum Busbahnhof, um von dort einen Reisebus zu nehmen. Da Narida nicht ganz genau wusste, wo sich der Busbahnhof befand, außer, dass er in der Nähe des Bahnhofs lieg, nahmen wir ein Taxi - und dieses fuhr und fuhr, und wir standen im Stau, und fuhr....................zu einem Busbahnhof außerhalb. Dort waren wir quasi die einzigen Ausländer und die Anzahl der Männer und der Moskitos war etwa gleich groß....
Alejandra und ich - fertig, aber immer noch faehig zu lachen!
Doch nach anderthalb Stunden Wartezeit ging dann endlich unser unterkühlter Bus, und um 1h waren wir endlich wieder zurück in Kairo und das Abendteuer Alexandria zu Ende
Aufbruch: | 01.09.2008 |
Dauer: | 16 Monate |
Heimkehr: | 20.12.2009 |