Kerstin in Kairo - again

Anne, eine deutsche Freundin, und ich entschieden uns eines schönen Samstages, mal ein bisschen Sightseeing zu machen. Also schnappten wir uns ein Taxi und fuhren zur Zitadelle, weil ich ihr von dort den wunderschönen Blick über Kairo zeigen wollte.

Wie wir aber schon kurz nach unserer Ankunft erfahren durften, war gar nicht die Zitadelle und die Moscheen und der Ausblick *die* Attraktion für die unzähligen arabischen Schulklassen, die sich auch dort tümmelten, sondern WIR!

Schon bald waren wir umringt von Scharen von Kindern. Und ich meine wirklich umringt, ohne einen Zentimeter Anstands-Abstand! Wir wurden bombardiert mit Fragen wie "What's your name?", "Where are you from?", denn mehr konnten sie, denke ich mal, nicht auf Englisch sagen. Und wenn ich sage bombardiert, dann meine ich bombardiert, denn die Fragen wurden gestellt wie Kommandos. Anne versuchte es mit ihrem Arabisch, aber das machte uns eigentlich nur noch interessanter. Nachdem wir einigen ihre Fragen beantwortet hatten und für Fotos zur Verfügung standen, ging diese Klasse weiter - um für eine Neue Platz zu machen.
Und wir flüchteten.

Da saßen wir dann auf einigen Stufen und atmeten erstmal durch. Doch schon kamen die Nächsten und wollten Fotos. Also erlaubten wir uns den Scherz, einem Jungen zu sagen, dass er gern ein Foto haben könne, wenn er uns 1 Pfund bezahlen würde. Und dann trauten wir unseren Augen nicht, als er wirklich anfing, in seiner Hosentasche nach einem Pfundschein zu suchen..... Es war ganz schön ermüdend und hörte auch die ganze Zeit, die wir da waren, nicht auf.

Doch trotzdem konnten wir den wunderschönen Ausblick genießen.

Wir gingen in die Moschee und wurden von dem überwältigenden Geruch alter Teppiche und Füße empfangen.

Und wir sahen einen tollen Sonnenuntergang