Ukume goes Hawaii
"Weit hinaus in die Einsamkeit des gewaltigen Pazifik, und weit hinab bis an den Rand der Tropen, dort schlummern sie auf den Wellen, immerwährend grün und schön, fern von der Arbeitswelt und ihren Mühen und Sorgen, ein blühendes, duftendes Paradies. Dort liegen sie, die göttlichen Inseln... ewig scheinend in der Sonne, ewig lächelnd im glitzernden Meer."
--Mark Twain 1840
Vorbereitung
Nun ist es so weit...in drei Tagen, am Samstag, dem 23. August um 7 Uhr morgens, geht es los. Erst fliege ich nach Paris, und dann im direkten Transfer mit Delta Airlines nach Atlanta. Nach 3- stündigem Aufenthalt, den ich wahrscheinlich mit den netten USA- Einreiseofficern verbringen werde, geht es dann weiter nach Honolulu. Obwohl ich sage und schreibe 24 Stunden unterwegs sein werde, komme ich dank der 12-stündigen Zeitverschiebung schon am Abend des selben Samstages, um 19:40 in Honolulu, Hawaii, an. Ich bin gespannt auf DEN ultimativen Jetlag meines Lebens.
Aber zuerst muss noch die Frage gestellt werden, die sich jedes Mädchen früher oder später im Leben stellt: WAS NEHME ICH MIT???
(Überspringen wir dieses mühselige Kapitel; ich habe mich schlussendlich für die spartanische Variante entschieden: Bikini, Flip- Flops, zwei, drei Kleider und Röcke, die so 30-Grad-tauglich wie möglich sind, meine Kamera, ein paar Medikamente für den Notfall, Sonnencreme, den treuen Seidenschlafsack, der mich schon in Thailand begleitete, und meinen Laptop. Der Rucksack ist leer - aber wie heisst es doch so schön: Mit leichtem Gepäck reist es sich am schönsten!)
Viel wichtiger ist doch die Frage, was ich mir denn eigentlich von dieser Reise erwarte... Natürlich will ich mich von der gewaltigen, saftig- grünen Natur Kawaiis, den traumhaft einsamen, weißen Stränden entlang den Küsten Mauis, und dem vibrierenden Zusammenleben unterschiedlicher Menschen Oahus inspirieren und überwältigen lassen. Mich von der Größe und Echtheit der Vulkangebirge, der Wellen, die wie nirgends ans Ufer schellen, und der Vielfalt an Farben und Gerüchen auf mein menschliches, allzu menschliches Ich reduzieren lassen; fernab von allem, dass mich umgeben von meinen Freunden, meiner Uni, kurzum meinem Leben in Deutschland aus zu machen scheint. Hinter allem steht also auch die Frage: Wer bin ich ohne all das, an das ich mich gewöhnt habe? Vielleicht geht es auch darum, Relationen gerade zu rücken, aus der Ferne zu entdecken, wie es um mein Leben steht; was ich vom Selben will; und ob ich auf dem richtigen Weg bin. Also vielleicht doch, um den Protagonisten aus "Into the Wild" zu zitieren: "It should not be denied that being footloose has always exhilarated us. It is associated in our minds with escape from history and oppression and law and irksome obligations. Absolute freedom."
Obgleich es auch auf Hawaii, vor allen in Oahu rund um Waikiki Hochhäuser und McDonalds Filialen, Japaner mit Kameras und Amerikaner mit dicken Bäuchen und deutsche und englische und australische Touristen gibt, die zum Surfen oder feiern oder ausspannen in All- Inclusive Resorts absteigen, gibt es auch eine andere, eine WEITE Welt auf Hawaii. Ohne all diese wahnsinnig praktischen westlichen Errungenschaften, ohne all zu viel Luxus. Nehmen wir den Laptop als meinen Schreibblock, meine Tastatur als meinen Stift und das Objektiv meiner Kamera als mein Zeichenmaterial; und schauen uns diese Welt an. Kein Hotel gebucht, keinen Inlandsflug. Nur ein paar Kontakte geknüpft mit Couchsurfern aus Oahu, Kauai und Maui. Und bereit für das Abenteuer. Let's GO WEST!
Aufbruch: | 23.08.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 05.10.2008 |