Wir sind dann mal weg...
Salta bis Bariloche
Um uns eine 24stuendige Busfahrt zu ersparen, sind wir kurz entschlossen in den Flieger gehuepft und von Iguazu nach Salta geflogen. Die Stadt Salta liegt im Nordwesten am Fuss der Anden und ist fuer uns bis jetzt die schoenste Stadt in Argentinien.
Eigentlich wollten wir dem feucht-heissen Klima im Nordosten entfliehen, aber hier ist es einfach nur noch HEISSER. Deshalb sitzen wir den lieben langen Tag an der Plaza und beobachten, wie der Verkehrspolizist mutig aber erfolglos für die Rechte der Fussgaenger gegen die Autos ankaempft. Trillerpfeife gegen Hupe, sozusagen. Wenn ein Argentinier ein Auto unterm Hintern hat, ist er nicht mehr zurechnungsfaehig. Drum machen wir es jetzt auch so und mieten uns ein Auto, um die Gegend um Salta herum zu erkunden.
Mit einem absolut gebirgstauglichen Fiat sind wir durch die sogenannte Quebrada (Schlucht) de las Conchas geholpert. Die Schlucht leuchtet in allen Farben und bietet spektakulaere Felsformationen. Am Schluss dieser Fahrt erreichen wir das kleine Staedtchen Cafayate, wo sich viele Kuenstler und Kunsthandwerker niedergelassen haben. Hier gefaellt es uns, von der Hektik der anderen Staedte ist nichts zu spueren. Ganz in der Naehe befinden sich die Quilmes Ruinen, Ueberreste einer Indianersiedlung, die um 1000 herum gebaut wurde. Wir wuessten schon gerne, welcher Teufel die Indianer geritten hat, dass sie sich mitten in der brennend heissen Wueste zwischen Kaktus und Steppengestruepp niederliessen. Aber immerhin haben sie es fertig gebracht, etwa 700 Jahre dort zu ueberleben, bis die Spanier laestig wurden.
Der weitere Weg fuehrt ueber eine staubige, holprige Schotterpiste. Wir hoeren foermlich, wie sich die Schrauben vom Fiat langsam lockern und loesen. Mit 20 kmh rasen wir vier endlose Stunden bis nach Cachi, das auf 2300 m in den Voranden liegt. Aber es hat sich gelohnt! Obwohl das Dorf nur 1'800 Einwohner hat und ziemlich im Nirgendwo liegt, ist es mit seinen gepflasterten Gassen und weissen Lehmhaeusern ein wirkliches Schmuckstueck. Die Schotterstrasse hat ihren Tribut gefordert; bevor wir zurueck nach Salta fahren, wechseln wir noch schnell den platten Reifen aus.
Die naechste Etappe unserer Reise legen wir wieder mit dem Bus zurueck. Um nach Mendoza zu gelangen, machen wir einen kleinen Zwischenstopp in Cordoba, welches allen oesterreichischen Fussballfans als "das Wunder von Cordoba 1978" in Erinnerung ist. Das Gerangel in der Stadt ist aber nicht auf Fussball zurueckzufuehren, sondern auf Horden von Studenten die hier ihr Unwesen treiben. Wir sehnen uns nach dem ruhigen und gemuetlichen Cachi!
80 % des argentinischen Weins wird in Mendoza und Umgebung angebaut. Da bietet sich natuerlich eine Velofahrt von Weingut zu Weingut an um die edlen Tropfen zu degustieren. Dummerweise haben wir in unserer Ferienstimmung vergessen, dass es Sonntag ist und die meisten Kellereien geschlossen haben. Zum Glueck hat das Weingut La Rural noch offen und wir können uns dort ein bisschen umsehen und degustieren. Den Rausch, den wir abends nach Hause getragen haben, haben wir allerdings Hugo, dem Velovermieter, zu verdanken. Aus Mitleid hat er uns gnadenlos mit seinem Hausfusel abgefuellt.
Leicht verkatert machen wir uns auf den Weg Richtung Patagonien. Einmal mehr hat sich die Landschaft komplett veraendert: Seen und schneebedeckte Bergspitzen umrahmen die auf Touristen abgestimmte Stadt Bariloche. Wir wissen nicht genau warum, aber das Highlight fuer die einheimischen Touristen ist das Foto mit dem Bernhardiner Hund inklusive Faesschen. Die armen Viecher schauen jedoch so aus, als wuerden sie ihr Fass lieber selber aussaufen. Uns gefaellts trotzdem und drum bleiben wir gleich eine Woche hier. Wir lassen es uns gut gehen, liegen auf der faulen Haut und freuen uns auf die naechste Etappe: Patagonien!
In der Siedlung haben bis zu 5'000 Quilmes Indianer gelebt. Keine Ahnung wo, es muss wohl recht eng gewesen sein.
Kurvenreiche Strasse ins Nirgendwo. Zum Glueck kann man wegen der Schotterpiste nur 20 kmh fahren. Es stehen auch staendig Kuehe auf der Strasse rum.
Aufbruch: | 02.11.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 29.03.2009 |
Mexiko
Vereinigte Staaten
Taiwan
China