Einmal quer weg - Asien, Australien, Neuseeland

Abreise
Vom internationen Personen-Gueterbahnhof Sulz geht die Reise los. Diesesmal mit weniger Gepaeck im Rucksack als letztes mal - man kommt doch mit weniger aus als man denkt. Das Ziel heisst Tasmanien und dort speziell der Overland Track. Entsprechendes Wanderequipment "on board". Mit Mit dem Regionalexpress (Gaeu -Village Express) geht es nach Stuttgart HBF. Dort geniesse ich eine Std Aufenthalt - ideal fuer ein Bier und um etwas das gehetzte Volk zu beobachten. Von Stgt. geht es dan via ICE direkt nach Frankfurt Flughafen. Einen Platz vor mir telefoniert einer die ganze Strecke..."Der Kunde wartet nicht laenger..."...wir haben nur noch drei Wochen dann...".."das Projekt..." wir muessen"...Verantwortung...nicht " etc.. "Wir muessen unbedingt... Meeting..."
Ok - Kopfhoerer auf - Musik an - gut ist - Passagen dieser Art sind erst mal auf 2009 verschoben...

Abflug in Frankfurt ist 23.30 - ideal um zumindest ein paar der 13 Std Flugzeit zu verschlafen. Ankunft ist dann 18.00 abends in Singapur Changi. Dort gibt es uebrigens ein recht netten Empfang - jeder Weiter-Reisende wird von Flughafen-MA angesprochen ob Hilfe etc benoetigt wird. Kenn ich sonst so nicht (zumnidest bei uns). Die 2 Std ueberbruecke ich in einer Lounge (Duschmoeglichkeit, Kaffee etc).

Der weitere Flug nach Perth (insgesamt 6 Std) wurde dann ganz witzig:
Neben mir ein ex-Aussi (seit 25 Jahren in Singapur). Er hat eine eigene Firma (Seehoehenanalyse mit finit. Elemente Messverfahren). Ein paar Begriffe aus meinem elektronischen Vorleben - und er textet erst mal munter drauf los. Dazu in regelmaessigen Abstaenden Shiraz - und die Zeit verging wie im Flug (aehm-ja). Irgendwann wollte er dann zum Wein Kaese und dann ging sie los, die

"Cheeses Crisis":
Mehrmals bestellt er welechen den gibt es aber nur in der 1. Klasse was er nicht aktzepiert (Hauptarguemt:in Australien gibt es soviel, das reicht auch fuer die 2. Klasse) Irgendwann macht er sich dann auf in die erste Klasse und organisert welchen. Gab eine nette Diskussion. In Perth morgens um 4 angekommen war ich vom Wein schon recht schraeg, dafuer ging es problemlos durch die Passkontrolle ohne die ueblicherweise stattfindenden Rucksackkontrollen (Lebensmittel, etc.). Irgendwie komisches Gefuehl, nach 14tkm mit Tunnelblick morgens um 4 auf nem anderen Kontinent...

Perth..
Fuer die ersten Tage habe ich ein Hostel im Vorfeld gebucht, alles weitere wird sich dann ergeben. Der Jetlag haut erst mal 2 Tage lang auf's Wohlbefinden. Fuer eine rasche Aklimatisierung habe ich eine prima Irish Pub um die Ecke gefunden.

Hier trifft sich allerlei einheimisches Volk und auch Traveller. Erster Schock: Die Preise hier sind wirklich heftig - na da war Asien aber mal richtig billig. Langzeitaufenthalte gehen hier nur extremer Reserve oder arbeiten gehen...
Nach ein paar tagen beginne ich die weitere Tour zu planen. Zu lange will ich im Hostel nicht beleiben. Ist zwar gut, aber eine Woche reicht fuer die Stadt.

Fuer das Weiterkommen stehen Bahn, Bus oder eigenes Fahrzeug in der Auswahlliste. Aus dem zentralschwaebischen Niemandsland kommend ist man ja ein eigenes Fahrzeug gewoehnt, also mach ich mich auf die Suche nach einem. Ab 2 Monate Aufenthalt hier kann dies sinnvoll sein (sofern die Kiste dies aushaelt und man den Hobel danach wieder verkauft bekommt). Miete eines VANs (Camper) kostet fuer 6 Wochen mit allem drum und dran bis zu 4k Euro, da kann man auch um 2 k ein Auto kaufen und danach wegwerfen.

Grundsaetzliches Problem hier: Die Fahrzeuge hier spielen bezgl Verbrauch alle in der Ford Granada - Opel Diplomat Liga. Bei den Entfernungen hier hilft auch der guenstige Literpreis (50% von D) nicht viel.

Mit etwas Glueck kann ich einen Wicked Camper fuer eine Woche anmieten. Die Wicked Camper sind hier recht beliebt weil am guenstigsten (25-50 Euro/Tag)dafuer aber ziemlich runtergekommen. Das Getriebe z.B. - da passten zwischen jeden Gang nochmals locker 2 weitere rein - soviel Spiel war da drinn...

Egal - fuer eine Woche mobil mit Bett und Kueche, reicht erst mal fuer die naehere Umgebung.

Wicked Tour:
Es wird behauptet Europaer sind immer recht ueberrascht wie gross das Land ist. Richtig - ich finde es sogar noch groesser. (Liegt aber auch an der V-Max von 110km/h des buenten Kuebels.
Richtung Sueden geht die Fahrt nach Augusta (liegt am letzten sued/westl. Ziepfel Australiens. Dazwischen geht es durch mehrere kleinere Nationalparks die mit aussrergewoehnlicher Fauna und etwas bekloppten Kangaroo's aufwarten koennen. 3 Stueck sind mir fast vor die Kiste gehopst - haette der Van bestimmt nicht ueberlebt. Eines war so bescheuert und ist noch bestimmt 50 meter vor meinem Van runmgesprungen bevor es dann abgebogen ist. Zur Daemmerung ist es am gefaehrlichsten. Also da besser nicht fahren oder nur sehr vorsichtig. Uebrigens liegen immer wieder welche am Strassenrand - und da beliben die auch recht lange liegen (Mhhhmm - lecker)

Am naechste Tag geht die Reise weiter nach Albany. Dazwischen liegen einige Nationaparks (Valley of Giants). Beim sog. Treewalk mache ich einen Halt. Hier kann mann in 40 Meter Hoehe auf einem Stahlkonstruktion den Wald bestaunen. Kommt gut...
Abends erreiche ich dann Albany. Hinter einer Kirche stelle ich meinen Van ab (guter , ruhiger Schlafplatz) und suche eine unterhaltsame Kneipe. Albany bietet hier einiges.

Open Mic. bedeutet in der Kneipe wird die Anlage gestellt und jeder der sich traut und etwas kann darf dann Musik machen. Das Programm kennt niemand. Finde ich ganz witzig und bleibe 4 Pints lang.

Am naechsten Tag fahre ich Richtung Norden. Weiter Ostwaerts macht keinen Sinn, da zu teuer (Mit Rueckenwind 11 Liter, sonst 12/13 Liter minimal). Zumal ich den Van wieder nach Perth zurueckbringen muss. Also geht es durch denn sog. Wheat-Belt. Eine Zone in der fast ausschliesslich Farmen zu Finden sind. Touristen findet man hier kaum da keine besonderen Sehenswuerdigkeiten.. Dafuer immer wieder witzige Dinge, wie z.B. ein Dorf nur 2 Haeusern oder historische Gebeaude aus dem letzten Jahrhundert (= selten)

Abends dann im Nichts uebernachten - die Sonnernuntergaenge finde ich immer wieder ganz nett. NAchts ist es vor allem absoluut ruhig und richtig dunkel (keine Strassenlampen weit und breit).

Am naechsten Tag geht es dann zum beruehmten Wave Rock, eine Felsformation die ausshieht wie eine riessige Welle. Von dem Felsen hat man eine gute Fernsicht (ist alles eben, nix im Weg) und es steht eine weitere Uebenachtung im Busch an.

Vom Wave Rock (600km westloch von Perth) geht es dann wieder zurueck Richtung Perth. Naechstes Ziel ist der Pinnacle NP. Auf der Fahrt kommt man immer wieder durch faszienierende Landschaften - manchmal wie im Sci/Fi Film

Noerdlich von Perth liegt der Nambung Nationapark. Highlight dort sind die sog. Pinnacles. Bei Sonnenauf - und untergang ergiebt sich eine praechtige Farbkulisse

Vom Nambubng Nationalpark geht es dann wieder zurueck nach Perth. Freemantle als Zwischenstation lege ich noch ein. Hier gibt es gute Bars mit Live Music.

Nach einer Woche (und 2500km)gebe ich den Van wieder ab und bin wieder beim Fussvolk angekommen. Mittlerweile steht auch der weitere Plan. Ich habe fuer den 15. Dez ein Ticket fuer den Overland Track bekommen. Das heisst ich muss spaetestens am 13. in Tassi sein. Ein Autokauf macht jetzt erstmal keinen Sinn, da dieses fuer den Track nur rumsteht und die Faehre recht teuer ist. Da ich noch 2 Wochen Zeit habe, um nach Hobart zu kommen, kann die weitere Reise langsam angegangen werden:
4WD Busfahrt quer durchs Qutback von Perth nach Alice Springs (1 Woche, 2500km), dann mit dem GHAN (Bahn) von Alice nach Adelaide (1500km), von da dann ein Flug nach Hobart.
Mehr dazu im naechsten Kapitel...