Mit dem Womo ums Mittelmeer
Syrien: Palmyra
Von Homs fahren wir in Richtung Osten nach Palmyra, dem schönsten Ruinenfeld Syriens. Die Strecke führt anfangs durch eher langweilige Gebiete, dann geht es durch eine schöne Wüstenlandschaft. Eigentlich eher eine Wüstensteppe. Der Horizont scheint im Unendlichen zu liegen. Gelegentlich sehen wir Beduinenzelte, die aus Ziegenhaar gewoben sind, Bienenwabenhäuser und Ziegenherden.
Nach etlichen Kilometern Fahrt auf einer engen Asphaltstraße taucht plötzlich Palmyra wie eine Fata Morgana vor uns auf. In den ersten drei Jahrhunderten n. Chr. war Palmyra ein blühendes Königreich, wobei man sich v. a. an die Königin Zenobia erinnert. Palmyra war zentraler Schnittpunkt der Handelskarawanen, die von Asien über die Seidenstraße bis zum Mittelmeer zogen.
Auf der Suche nach einem Campingplatz verirren wir uns sogleich mit unserem Laster zwischen den Ruinen. Das Areal ist riesig und nicht abgesperrt. Es schert keinen, dass wir mit unserem LKW in der alten Römerstadt herumkurven. Wir finden das ziemlich lustig! Schließlich finden wir den Campingplatz direkt hinter dem Baal- Tempel inmitten eines Gartens. Unser Stellplätzchen zwischen Dattelpalmen und Olivenbäumen ist sehr idyllisch. Leider können wir die Ruhe hier nicht genießen, denn der Besitzer, Mohammed Abu Salim, und sein Gehilfe stehen pausenlos an unserer Seite. Sie stehen einfach nur da und schauen und rauchen eine Zigarette nach der anderen. Ziemlich nervig!
Palmyra ist schön, das Areal aber zu groß für uns, als dass wir alles mit Leonie besichtigen könnten. Wir gehen durch das Hadrianstor, mit dem die Kolonnadenstraße beginnt. Hier stehen Syrer mit Kamelen, die sich uns aufdrängen wollen. Wir wollen auch keinen Führer, sondern das Gelände alleine erkunden. Auf der Kolonnadenstraße schlendern wir bis zum Tetrapylon, den Kreuzungspunkt der beiden Hauptstraßen. Auf der rechten Seite sehen wir eine Bäderanlage, etwas weiter links das relativ gut restaurierte Theater. Hinter dem Theater befindet sich der einstige Senat. Dahinter liegt die Agora, der Versammlungsplatz, auf dem auch Märkte abgehalten wurden. Ein ganzes Stück weiter, am Ende der Kolonnadenstraße, stoßen wir auf das Diokletianslager, einen Ruinenkomplex, wobei es sich wahrscheinlich um ein Militärlager handelt. Den Baal- Tempel, der in seinem Inneren das sog. Allerheiligste beherbergt, besichtigen wir nicht.
Das Tal der Gräber besuchen wir schnell vor unserer Weiterfahrt nach Damaskus. Die einzelnen Grabtürme waren untereinander durch einen großen Korridor und Treppen verbunden. Die Särge wurden durch Schächte in den jeweiligen Turm befördert. Verschlossen wurden die Gräber mit Reliefplatten, auf denen das Gesicht des Verstorbenen eingeritzt war. Neben den Grabtürmen gab es auch Gräber unter der Erde. Das Grab des Elahel ist das größte und gut erhalten. Hier konnten 3000 Tote beigesetzt werden.
Nach dem Besuch von Palmyra fahren wir auf der sog. "Bagdad- Strecke" weiter nach Damaskus.
Aufbruch: | 25.09.2008 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | Februar 2009 |
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