Mexico/Suedamerika
Ecuador mit Dschungel und das Best of
Nun heisst es bereits schon zum letzten Mal: Hallo ihr Lieben!
Leider wurde aus dem Silberkauf in Cuenca nichts, da das berühmte Silbermuseum geschlossen war. Generell hatten wir ein wenig Pech in dieser Stadt, da es Sonntag war und so gut wie alles zu! (Mit Ausnahme des Panamahut-Museums) Was lernten wir daraus???? Man darf in einer südamerikanischen Stadt NIE nur einen Sonntaglang sein... Da es auch noch anfing zu regnen, dachten wir uns, das Kino sei das beste Unterhaltungsprogramm.
Von Cuenca aus führte uns der Weg nach Baños. Das erste, was Vicky und Gill dort taten, war von einer 40m hohen Brücke Kopf voran zu springen! Iris und ich bekamen schon nur beim Gedanken weiche Knie. Während ich mich mit unserem diletantischen Guide um einen Polizeiraport kümmerte, gingen die anderen drei reiten. Ping, die fünfte in der Gruppe, interessierte uns nicht gross, die sahen wir auch nur während den Busfahrten. Selbstverständlich genossen Iris und ich noch ein natürliches Quellenbad, bevor sie für mich eine riesen Überraschung hatten: Pam! Als sie vom Ritt zurück kamen trafen sie Pam an. (Sie war mit uns von Rio nach Lima gereist) Bravo, die Überraschung ist gelungen!!! Ich freute mich riesig und wir hatten einen unvergesslichen Abend mit ihr.
In Quito folgte dann eine weitere Überraschung... Marcelo, unser "super" Guide, verkündete ohne Vorwarnung: "Group - We have to talk about something: since the embassy won't open until 9am tomorrow Noemi will have to stay in Quito, because our bus leaves before 9am ." Auf meine schockierte Miene fügte er noch hinzu: " I'm really sorry. You know I wanted to help you but this is all I can do!" ich war zu perplex, um zu reagieren, aber Iris und Vicky fragten recht schnell und mit einem bestimmten Ton, wieso wir nicht einfach einen späteren Bus nehmen könnten. Auf diese Idee wäre er ja NIE gekommen, aber nachdem alle, sogar auch Ping, einwilligten und in Kauf nahmen, dass wir dann im Dschungel ev. eine Stunde im Dunkeln gehen müssen, reservierte er zu meiner Erleichterung einen späteren. Am nächsten Tag rannte ich mit ihm schon vor 9 Uhr auf die Botschaft, um als erste bedient zu werden. Dort sagte die gute Frau zum Glück, morgen sei mein Pass fertig, allerdings müsse ich ihn dann auch abholen, weil am Montag (unserem Heimreisetag) wegen dem Karneval geschlossen sei. Meine erste Frage an Marcelo war, ob nicht jemand aus seiner Familie oder von seinen Freunden meinen Pass abholen könnte (er selber ist in Quito aufgewachsen und wohnt immer noch dort, aber so ein Idiot hat vielleicht keine Freunde...). Er verneinte, denn diese seien ALLE sehr beschäftigt und hätten deshalb keine Zeit, einen Pass von irgend einer Gringa abzuholen. Er lachte sich wahrscheinlich schon in seine Faust und entgegnete schon wieder, dass ich in Quito bleiben müsste. (Das wäre aber von G.A.P. aus gar nicht erlaubt!) Zum Glück holte ihn aber eine andere Person ab, welche für G.A.P arbeitet.
Nach einer 6stündigen Busfahrt kamen wir in Tena an, von dort aus fuhren wir in Taxis in den Dschungel und wurden an einem Fluss abgesetzt, wo bereits schon ein alter Mann mit einem Kanu auf uns wartete. Danach fing die Nachtwanderung an. Der lokale Dschungelguide führte uns durch Sumpf, Matsch und kleine Flüsse. (In Vicky und mir kam unsere ganze "Dräcklerphase" wieder auf, Iris durchlebte sie erst dann.) Dazu hörte man das wirklich laute Klappern der Klapperschlangen und unzählige Geräusche anderer Regenwaldbewohner.
Ich war ziemlich überrascht von der Lodge. Jedes Zimmer hatte seine eigene Toiletten, die erfreulicherweise nur von uns benützt wurde und von keinen anderen ungebetenen Gästen. Die Leute dort waren alle so süss und Edison, unser Dschungelführer, super!! Iris und Vicky haben sich in ihn, aber vor allem in seinen Cousin verliebt . Die Tage im Regenwald genossen wir alle (mit Ausnahme von Ping). Wir konnten in alten Pneus den Fluss hinab driften, assen "zitronenschmeckende" Ameisen, sahen jede Menge coole Pflanzen und Bäume (Aufsitzer, Parasiten, Luftwurzler und Heilpflanzen). Unsere ganzen Erinnerungen an die Geographie- und Biologiestunden kamen uns wieder auf. Selbstverständlich wurden wir dort auch auf einen anderen Namen getauft. Vicky: Zumacwarmi (schöne Frau), Iris: Intywarmi (Sonnenfrau), ich: Sachawarmi (Dschungelfrau).
Am Abend durften wir dann auch Bekanntschaft machen mit dem Schamane. Wir mussten uns einzeln im Dunkeln vor ihn setzen. Dann begann die Prozedur: Als erstes spuckte er uns irgend ein komisches Öl auf die Haare und ins Gesicht, dann trommelte er ca. 10 Min. lang mit einem Bananenholzwedel auf dem Kopf herum und am Ende blies er uns nochmals etwas in unsere Haare. Alle versuchten die ganze Sache ernst zu nehmen, aber es gelang Niemandem. Jede fragte sich früher oder später, warum sie sich eigentlich von einem gestörten Typen den Kopf eintrümmern lässt. Dazu will noch bemerkt sein, dass dieser gute Schamane zuvor noch einen vollen Belladonnacocktail zu sich nahm, der ihm zu mysteriösen Kräften verhalf (zum Beispiel, dass er auch im Stockfinsteren sehen kann).
Alle, die noch erwartungsvoll im Halbkreis warteten, machten jeder für sich komische Gesten und Übungen, um sich wach zu halten. Erst als einem dann wieder in den Sinn kam, dass man ja von einer Person gesehen werden könnte, nahm man ganz geschwind den Finger wieder aus der Nase.
Leider verschwinden aber im Dschungel zum Teil Sachen, sowie zum Beispiel Pings geschmackloser Hut. (Wurde der von einem Affe gestohlen?) Als es nun darum ging, diesen wirklich armen Leuten dort Trinkgeld zu geben, gab sie nur die Hälfte des empfohlenen Betrages ("Nobody told me that we have to give tip here"). Mit der anderen Hälfte wollte sie sich Mittagessen kaufen. Wir wurden so wütend auf sie, dass wir in einer Nacht und Nebelaktion ihr Bikini verschwinden liessen. Dazu diente uns der Bach sehr gut. Am nächsten Tag ging dann das gewünschte Theater los und wir konnten ihr mit Freude sagen, dass dies halt passieren könne auf einer Reise, dass gewisse Dinge manchmal "Bachab" gingen. Shit happens! Es war wirklich eine tolle Zeit im Regenwald, ausser dem Essen. Es gab immer Bananen auf verschiedene Art und Weise und Manjak. Dazu Reis und ev. Fleisch oder Poulet. Auf dem Weg zurück in die Zivilisation besuchten wir noch ein Tierreservat. Dort werden Tiere aufgenommen, welche alleine nicht überleben würden in der Wildnis. Das ganze Projekt wurde als Tierspital von einer Schweizerin aufgezogen.
Im Hotel in Quito wartete dann auch schon mein Pass auf mich. Nun war nur noch das Problem, den Stempel zu holen bei der richtigen Polizeistelle. Aber da mir jetzt Iris half, anstelle von Marcelo, schafften wir auch noch diese Hürde. (Man weiss nicht, ob es am harten Ton oder an den blonden Haaren lag...?) Der Polizist wollte nämlich zuerst wissen, ob wir nicht einen südamerikanischen Freund hätten und war sichtlich verwirrt, als die Antwort NEIN war.
Als letzte gemeinsame Aktivität mit Gill gingen wir noch zum Äquator Monument, nicht zuletzt, um noch gute Poserfotos zu knipsen. Dann kam ein schwerer Abschied. Nicht nur von Gill, sondern auch vom Herumreisen und von Südamerika, aber ich denke es ist für uns alle nicht das letzte Mal gewesen hier. Wir hatten eine wirklich tolle Zeit zusammen! Aber nun freuen wir uns natürlich, euch ALLE wieder zu sehen. =)
Nun noch das Best of 3 Monaten Südamerika:
-Noemi: Auf dem Silbermarkt in Cusco fragte sie die Verkäuferin:"Es de platano?"
-Iris: I'm from USA ist gleich präzise wie "ich komme aus der EU"
-Vicky: Sag mal, ist die Queen Königin von ganz UK oder nur von England?
Zu Ping, als Vicky schon wütend war: "Mach was du willst Alte, aber sei still!"
Erste Dschungeleindrücke - leider ist bei der Überfahrt nicht einmal Pöng ins Wasser gefallen. SCHADE!
Aufbruch: | 26.10.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 23.02.2009 |
Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador