Mexico/Suedamerika
Ueber die chilenische Wueste nach Bolivien...
So... Hallo erst mal... Nachdem wir Weihnachten mehr oder weniger unbeschadet ueberstanden haben, nahmen wir den Weg patagonienaufwaerts in Richtung Santiago de Chile wieder auf. Der naechste Ort, den wir besuchten war Pucon, wieder ein nettes aber nicht wahnsinnig aufregendes patagonisches Nest. Allerdings habe ich dort die nettesten Einheimischen ever getroffen. Ganz untypisch fuer uns (oder doch nicht?) verbrachten wir die drei Tage dort mit mehr oder weniger extremen sportlichen Aktivitaeten. Ich ging river raften und drahtseilschlitteln durch den wald, waehrend noemi und iris sich die zeit mit reiten vertrieben ("mann, mir haen miesse galoppiere, mann!") zur Kroenung hatten Iris und ich nach das Gefuehl, wir muessten einen gut 1500m hohen Vulkan hochkraxeln. 6 Stunden spaeter, mit Steigeisen, Eispickel und einem muehsamen Guide durch Schnee und Schwefelgestank bergauf, haben wir uns geschworen, uns nie wieder auch nur in die Naehe eines Vulkans zu begeben (was in Chile zugegebenermassen eher schwierig ist)... Von Pucon aus haben wir dann einen Nachtbus zurueck in die Zivilisation genommen.
Unser Eindruck von Santiago hat etwas unter der Tatsache, dass Silvester und 1.1. war gelitten (so ungefaehr alles hatte geschlossen...), aber wir haben ein paar lustige Tage verbracht. Silvester haben wir das grosse Feuerwerk gesehen und die groesste Freude an dummen Partyhueten gehabt, am Tag darauf war dann fuer Noe und Iris chillen am Pool, fuer mich weiterhin rumspazieren angesagt.
Nachdem wir dann die neue Gruppe getroffen und die alte (traenenreich, selbstverstaendlich ) verabschiedet haben, machten wir uns auf nach La Serena. La Serena ist eine ziemlich ueberteuerte Touristadt, die uns nur als kleiner Zwischenstop gedient hat auf dem Weg nach san Pedro (das einzig erwaehnenswaerte vielleicht, wir wohnten im Hostel "Suiza" . San Pedro war dann auch dementsprechend schoen. Das letzte Stueck Zivilisation vor der Atacama Wueste, sehr niedliches Nest (aber gross im Partymachen...). Iris und ich versuchten uns mittels Sandboarden an die Wueste zu gewoehnen (war auch lustig, abgesehen davon, dass wir unsere Schuhe ruiniert haben) und Noe checkte das Mondgebierge aus.
Am Abend des Zweiten Tages machten wir uns dann in Jeeps auf den Weg durch die Wueste nach Bolivien.
Das Grenzoffice war ein einziges Desaster. Eine unserer Mitreisenden hat ihren Pass verloren und wir haben uns gegenseitig auf dem Naturklo (wo es nichts anderes gibt...) auf die Flip Flops gepinkelt...
Die Wueste aber ist grossartig. Wir haben Flamingos, Lamas, Alpakas, Wuestenfuechse, Vulkane (haha), bunte Lagunen, Voegel und grossartige Landschaften gesehen. Ausserdem sind wir sehr froh, dass wir die Einheimischen wieder verstehen (nach dem chilenischen Kauderwelsch...), was zur Folge hatte, dass wir in unseren jeweiligen Jeeps (Noe und Iris waren zusammen in einem, ich war in einem anderen) die Uebersetzer spielen durften. Die Jeepfahrten waren sehr lustig, abgesehen davon, dass mein Fahrer die GANZE Zeit eine Modern Talking Kassette rauf und runter gespielt hat (als wir dann 3 Tage spaeter in Uyuni ins Restaurant gingen nochmals dasselbe. Warum hoert ganz Bolivien Modern Talking um Himmels Willen??????????). Natuerlich gab es auch gewisse Anektoetli mit der Hoehe... Ich hatte das Gefuehl, als erste krank werden und ein Affentheater machen zu muessen, konnte es aber dementsprechend schnell wieder auskurieren (Cocatee und Schoggi!) und war den Rest der Reise fit wie ein Pomfit. Iris wurde zwar nicht gross Hoehenkrank, dafuer hatte ihr Magen seine Probleme mit den ewiglangen Fahrten im Jeep und Noemi hat uns den groessten Schrecken eingejagt. Irgendwer muss ja ernsthaft auf die Hoehe reagieren, bei uns hat es sie erwischt (die ganze Palette... ziemlich angsteinfloessend). Wir haben ihr dann saemtliche Medikamente, die wir finden konnten untergejubelt und seltsamerweise haben sie dann auch gewirkt...
Ich war generell sehr postiv ueberrascht von der ganzen Bolivien-und-Wueste-Geschichte. Ok, wir hatten nicht immer Duschen (und wenn, waren sie kalt... hmpf) aber das essen war super (wir hatten eine Koechin, die uns begleitete), mit viel Ketchup und so... und unsere Unterkuenfte waren auch schoen (in der zweiten Nacht sind wir in einem Salzhotel gewesen, ein Haus, ganz aus Salz...) und manchmal hatten wir sogar Strom fuer zwei Stunden.
Am dritten Tag durch die Wueste sind wir dann endlich bei den Salzseen angekommen. Unglaublich, weiss soweit das Auge reicht, abgesehen von einer kleinen Insel, auf die wir geklettert sind (die Insel behergbergt ueber 3500 Kakteen, manche ueber 1000 Jahre alt, ausserdem eine Spelunke namens "Mongo's Restaurant" ). Natuerlich konnten wir es nicht lassen, die ganze Gringo-Posing-Show abzuziehen...
Unsere naechste Destination war dann Uyuni, wo wir ein ziemlich nettes Hotel hatten und einfach mal wieder simple Dinge wie Fernsehen, WARME DUSCHEN (!) und kaltes (!!) Bier genossen. Iris und ich verbrachten den Abend sehr gringohaft, indem wir Shakespeare in love guckten, Noe ging direkt ins Naescht...
Am Tag darauf ging es dann nach Potosi, ziemlich bekannt fuer Silber (und einer der 5 Sterne auf der ersten bolivianischen Flagge, wie wir heute erfahren haben...).
Dort machten wir dann auch eine Tour in die Silberminen, die sehr lustig angefangen hat (wir kauften Dynamit, Crackers, Nitroglyzerin und Cocablaetter ein, die wir den Minoeren dann schenkten...) und ziemlich challanging geendet hat. Wir haben einen Mann kennengelernt, der seit 40 Jahren in den Minen arbeitet (er ist 60...) kein Wort Spanisch spricht (sondern immernoch die alte-ich-hab-den-namen-gerade-nicht-praesent-einwohnersprache) und sich wie ein klaines Kind gefreut hat, dass er mal Besuch bekommt. Er wollte von uns allen wissen, wo wir herkommen (zu darren hat er gesagt " oooooh, kangurulandia!"), wir durften seine Instrumente ausprobieren und am Schluss hat er uns allen ein Stueck Mineralstein geschenkt. Mich hat am traurigsten gemacht, dass er so eine Freude an uns hatte (weil er endlich mal wider Menschen sah!), eigentlich sollte er uns ja hassen weil wir bloede reiche Gringos sind. Dann haben wir noch 3 kleine Buben gesehen (Kinderarbeit ist sehr verbreitet, weil Kinder auch in die ganz kleinen Schaechte klettern koennen), die offiziell 12 Jahre alt gewesen sein sollten. Einer konnte noch nicht mal richtig sprechen. Wie auch immer, nach dem Besuch in den Minen war unser Tag und unsere Stimmung (und unsere Finanzen... Wir haben denen natuerlich unser Bargeld angedreht) erst mal im Eimer und wir haben uns im Hotel verschanzt.
Wir waren dann auch ganz froh, als wir im Bus nach Sucre sassen ("Muss ja unglaublich sein!"), unsere Laune wurde noch besser als wir nach nur 3 Stunden tatsaechlich ankamen und sie wurde UNSCHLAGBAR gut, als wir merkten dass unser Hotel 4 Sterne hat und ein be***issenes Luxushotel (oder fast, zumindest...) ist. Von Sucre sind wir total begeistert, superschoene Stadt, nette Leute, viel zu tun, friedlich... Gestern Abend haben wir dann einen auf intellektuell gemacht und sind an die Filmnacht in eine Bar gegeangen, Che's "Motorcycle Diaries" (meine aktuelle Lektuere...) schauen, heute haben wir eine Stadttour gemacht (genauergesagt, wir sind noch immer dran...) unser Guia ist absolut unbrauchbar, er hat weder eine Ahnung von Geschichte, noch Sprache oder (bolivianischer...) Politik, geschweige denn von Anstand... Aber in der Zwischenzeit nehmen wir es mit Humor, ausserdem haben wir gerade eine sehr gute Fuehrung in einem Muesum gehabt und sind jetzt wandelnde Lexika in Bezug auf die Hispanische-Suedamerikanische-Bolivianische-Wasauchimmersche-Geschichte...
Sodeli, und jetzt muessen wir, unser nerv-guia nervt mal wieder
liebe Gruesse, bis bald (oder so...) aus Sucre,
Noe, Iris (alias: Miss ich bin zu cool, um einen Bericht zu schreiben) und vickyyyyyyyyyyyyyyyyy
Aufbruch: | 26.10.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 23.02.2009 |
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