Rocky Mountains USA / Kanada
Glacier National Park
Donnerstag, 04.09.2008 Glacier Nationalpark
Als wir uns am heutigen Morgen auf den Weg zum Glacier Nationalpark machen, hängen die Berge leider noch in Wolken. Von Browning sind es noch ca. 30 Meilen bis zum Eingang des Nationalparks in St. Mary. Die 84 km lange Going-to-the-Sun Road führt von hier einmal von Ost nach West. Zunächst fahren wir am St. Mary Lake vorbei.
Immerhin schaut ab und zu die Sonne durch und bietet einige schöne Ausblicke auf die von Wolken umhüllten Bergspitzen. Sehr gut gefällt uns die schmale Swift Gorge zu der ein kurzer Weg führt. Auf der gegenüber liegenden Seite der Schlucht liegt der Barning Falls.
Über viele Kurven und durch einige Tunnel windet sich die Straße 700 Höhenmeter den Logan Pass hinauf. Gleich hinter dem hier befindlichen Besucherzentrum beginnt der Hidden Lake Trail, ein mit Holzplanken-Stegen sehr gut ausgebauter 1,5 Meilen langer Weg zum Hidden Lake Overlook.
Logan Pass - Hidden Lake Overlook
Auf dem Weg können wir Prärie Dogs beobachten. Die Sonne hat inzwischen Oberhand gewonnen, so dass die Bergspitzen wolkenfrei zu sehen sind. Von Frühjahr bis August kann man hier die sogenannten Hanging Gardens, eine alpine Wildblumenwiese, bewundern.
Eine wunderschöne Wanderung, die einen schönen Ausblick bietet. Dass diese sehr frequentiert ist, stellen wir erst fest, als wir auf dem Rückweg sind. Hierbei sehen wir noch ein Marmot (Murmeltier), das sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und ein gelungenes Fotomotiv bietet.
Murmeltier
Auf der Weiterfahrt haben wir leider mit vielen Baustellen zu kämpfen. Die vor 75 Jahren gebaute Hochgebirgsstraße ist dringend renovierungsbedürftig. Unterwegs haben wir noch das große Glück, Bighorn Sheeps (Dickhornschafe) und Mountain Goats (Weiße Bergziegen) zu beobachten. Es mag am bewölkten Himmel liegen, aber dem Lake McDonald können wir nur wenig abgewinnen.
Das gestrige Bären-Erlebnis hat uns wachsam werden lassen und ein gewisses ungutes Gefühl begleitet uns auf der Wanderung.
Mountain Goat
Der 1910 gegründete Glacier Nationalpark hat eine Fläche von 1.600 qkm und etwa 40 bekannte Gletscher (um 1800 waren es noch 150) zu bieten. Experten schätzen, dass die Gletscher bis 2030 verschwunden sein werden. Eine erschreckende Prognose!
Auch in diesem Park begegnen wir wieder der Continental Divide, die den Hauptkamm der Rocky Mountains markiert und sich auf über 3.100 Meilen von Mexiko nach Kanada zieht. Ostwärts strömt das Wasser über den Missouri / Mississippi oder den Rio Grande in den Golf von Mexiko und westwärts über den Colorado oder den Snake / Columbia River in den Pazifik.
Der Glacier Nationalpark bildet zusammen mit dem Waterton Lakes Nationalpark auf kanadischer Seite den Waterton-Glacier International Peace Park World Heritage Site, seit 1995 gehören diese zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wir müssen feststellen, dass uns der Park bislang nicht sonderlich beeindruckt hat, da er an die uns wohl bekannte Alpenlandschaft erinnert. Dazu kommt noch, das große Waldflächen Bränden zum Opfer gefallen sind und eine ausgedörrte Landschaft mit abgestorbenen Baumstümpfen hinterlassen haben. Immerhin können wir noch einem kurzen Blick auf den Jackson Glacier werden, der nun von der Sonne angestrahlt wird.
Etwas unzufrieden mit der heutigen Tagesgestaltung und leicht genervt durch die vielen Baustellenverzögerungen, fahren wir aus dem Park heraus um bei Many Glacier in selbigen wieder hinein zu fahren.
Als wir am Lake Sherburne entlang fahren stehen viele Menschen am Straßenrand. Es wurden Grizzlys gesichtet. Wir können es kaum glauben, als wir kurz darauf die Köpfe zweier Bären in nur etwa 50 m Entfernung durch das Dickicht erspähen können.
Grizzly
Später ziehen die beiden am Seeufer entlang und entziehen sich unserem Blick. Doch das geduldige Warten wird belohnt. Kurze Zeit später tauchen die Grizzlys wieder auf und diesmal sind sie unverdeckt zu beobachten. Dieses tolle Erlebnis entschädigt uns für den bisher nicht so ganz nach unseren Vorstellungen verlaufenen Tag.
In Many Glacier ergattern wir das letzte Zimmer im Swift Current Motor Inn. Dieses ist auch dafür bekannt, dass man vom Parkplatz aus Tiere an den Felshängen erspähen kann. Außer ein paar Bergziegen, die wir heute schon wesentlich näher gesehen haben, ist aber nichts zu sichten.
Ein kurzer Weg führt uns zum Fishing Creek Lake, wo wir einer Moose-Kuh beim Baden zusehen können.
Freitag, 05.09.2008 Glacier National Park - Waterton Lakes National Park - Canmore
Den heutigen Tag beginnen wir gleich mit einer Wanderung zum Grinnel Lake, der am Many Glacier Hotel beginnt. Die Strecke, die zunächst um den Swift Current Lake und dann um den Josephine Lake führt, bietet schöne Ausblicke auf die umgebenen Berge und den Grinnel Glacier, die sich im ruhigen See spiegeln.
Moose-Kuh (Elch)
Zwei Moose-Kühe mit einem Jungen grasen an einer Böschung, nur 10 m von uns entfernt. Ansonsten sind am frühen Morgen noch nicht viele Wanderer unterwegs.
Aufbruch: | 23.08.2008 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 12.09.2008 |
Kanada