Rocky Mountains USA / Kanada

Reisezeit: August / September 2008  |  von Anke Schlingemann

Waterton Lakes National Park

Wir fahren über die Grenze nach Kanada in den Bundesstaat Alberta zum Waterton Lakes National Park. Dieser nur 526 qkm große Park ist nicht so stark besucht, soll aber gute Möglichkeiten zum Wildlife-Beobachten bieten. Besonders reizt uns der 13 km lange Red Rock Canyon Parkway, der zu selbigem führt. Die bis zu 25 m tiefe Schlucht offenbart ungewöhnlich rote Felsen, ein kleiner Bach durchfließt die Schlucht. Wir beobachten ein Paar, dass die Schlucht durchklettert, was nicht immer ganz einfach ist.

Red Rock Canyon

Red Rock Canyon

Auf der Rückfahrt werden wir von einem älteren Paar auf Schwarzbären aufmerksam gemacht. Eine Mutter mit ihrem Jungen sind am Abhang in der Ferne zu erkennen. Durchs Fernglas beobachten wir, wie das Junge tapsig hinter der Mutter her rennt. Nach zehn Minuten rennen die beiden plötzlich eilig davon. Die ältere Dame vermutet, dass sie durch irgendetwas aufgeschreckt wurden und sich beispielsweise ein Männchen in der Nähe befindet. Und richtig, wenig später erspähen wir dieses auf dem gegenüberliegenden Hang. Wir erfahren, dass das Weibchen ihr Junges vor dem Männchen schützt, da dieses ansonsten das Junge umbringen würde, um dann mit dem Weibchen seine eigenen Nachkommen zu sichern.

Wir befinden uns auf dem Weg nach Prince of the Wales.

Prince of the Wales Hotel

Prince of the Wales Hotel

Als wir den Middle Waterton Lake erreichen, quert ein Schwarzbär direkt vor unseren Augen die Straße. Sofort halten auf dem Parkplatz am See an. Hier müssen wir nicht lange warten, schon zeigt sich der Bär wieder und kommt neugierig auf den Parkplatz. Nachdem er sich auf die Hinterbeine gestellt hat, um uns zu beschnuppern, macht er kehrt und geht an den See.

Schwarzbär am Middle Waterton Lake

Schwarzbär am Middle Waterton Lake

Auf der gegenüberliegenden Seeseite liegt unübersehbar auf einem Hügel das nostalgische Prince of Wales Hotel. Aus der Lobby hat man einen fantastischen Blick auf den Upper Waterton Lake, der wie ein Fjord von hohen Berggipfeln eingerahmt wird.

Der kleine Urlaubsort Waterton Park lädt uns zu einer kurzen Rast ein, bevor wir uns zum Banff National Park aufmachen.

Landschaftlich ist das Land sehr ähnlich, wie auf der amerikanischen Seite, jedoch ist die endlose Prärie noch weniger besiedelt. Als wir hinter Lundbreck auf den Highway 22 fahren, macht uns ein Schild darauf aufmerksam, dass es auf den nächsten 135 km keine Tankstelle oder anderen Service gibt. Schnurgerade führt die Straße kilometerlang an Weideflächen vorbei. Den zu erwartenden Regen können wir schon Kilometer im Voraus ausmachen.

In Longview biegen wir auf den Highway 40 ab in Richtung der Berge. Die Landschaft ändert sich. Wir sind von dichten Nadelwäldern umgeben, dahinter liegen die schroffen Berge der Rocky Mountains. Über den landschaftlich sehr reizvollen Highwood Pass, Kanadas höchstem Pass auf 2.227 m Höhe, fahren wir weiter. Einige der Bergspitzen sind noch schneebedeckt. Wir durchfahren Kananaskis Country, ein 4.250 qkm großes Wildnisgebiet, das sich westlich von Calgary erstreckt. Während in diesem ganzjährigen Erholungsgebiet im Sommer Wanderungen, Wildbeobachtungen oder beispielweise Golf spielen angesagt ist, ist es im Winter ein beliebtes Skigebiet. Für die Olympischen Winterspiele in Calgary 1988 wurde in Nakiska ein Alpinskigebiet angelegt.

Unser Tagesziel heißt Canmore. Abends bummeln wir durch Downtown, wo es einige historische Gebäude aus den Tagen des Kohlebaus zu sehen gibt. Hier finden wir auch eine nette Weinbar, wo wir ausnahmsweise mal sehr gut speisen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Foto-Reisebericht von Anke Schlingemann & Detlef Hälker Rundreise durch die amerikanischen und kanadischen Rocky Mountains. Colorado, Utah, Wyoming, Montana, Alberta, British Colombia
Details:
Aufbruch: 23.08.2008
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 12.09.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!