Mein kleines Seychellentagebuch

Reisezeit: Juni / Juli 2007  |  von Stefanie L.

Oh wie schön ist La Digue!: Source II und Rad(Strand)tour

04.07.07

Jeden Morgen wieder erstaunlich: Sobald wir aufstanden, wurde sogleich das Frühstück auf unserer Terrasse serviert. Früchte, frischgepresster Saft, Toast und selbstgemachte Marmeladen. Während ich zufrieden an meinem Toast mümmelte und den Blick durch den schönen Garten schweifen ließ, sah ich plötzlich IHN: den Fliegenschnäpper. Saß da einfach auf einem Baum. Ich war so überrascht, dass ich nur mit kraftloser Hand hinzeigen und unverständliche Laute ausstoßen konnte. Damit hatten wir nicht gerechnet! (Warum eigentlich nicht? Vermutlich waren wir durch die Black Parrot Pleite demoralisiert.)
Weitere allmorgendliche Frühstücksgäste: Kolibris, Beos, Sultan, grüne Geckos und eine riesige schwarzgelbe (BVB-) Biene.

Da wir die Source D´Argent gerne mal leer sehen wollten, fuhren wir gleich nach dem Frühstück hin.

Gegen 11 war es wieder voll und alle wollten in unserer Nähe Fußball spielen, also fuhren wir mal Richtung Norden, durch Reunion und La Passe (mit Zwischenstopp am Supermarkt, wo wir Rosinenschnecken kauften) und die Küstenstraße entlang bis zum Ende. Die Straße hörte nämlich irgendwann einfach auf. Zwischendurch machten wir viele Pausen, z.B. an einer Bank mit Meerblick, wo uns ein lieber kleiner Hund begrüßte, der Rosinenschneckenstückchen aus der Luft schnappen konnte.

Auf dem Rückweg suchten wir uns einen schönen einsamen Strand, an dem sehr viele Muscheln herumlagen. So einsam war der Strand dann aber doch nicht, denn bald schon überfiel uns ein Rudel gieriger Skinks, die ihre zahnlosen Mäulchen voller Optimismus in die Plastiktüte mit den Rosinenschnecken schlugen. Außerdem krabbelten sie ohne Scheu auf uns herum und schreckten auch vor einer Durchsuchung der Rucksäcke nicht zurück.
Eine kleine braune Maus beobachtete das Schauspiel aus sicherer Entfernung.

Da uns die "Fahrradtour" doch sehr erschöpft hatte, mussten wir auf dem Rückweg dann noch in das Hotel mit der Terrasse direkt auf den Felsen (Patatran?), wo wir uns auf den Liegestühlen bei leckerem Seybrew und Cocktails erholten.
Grandiose Aussicht auf Grande Soeur, Petite Soeur, Felicité und Coco Island. Dabei fiel uns auch gleich ein, dass wir eine Schnorcheltour dorthin machen wollten.
Das Meer brandete schön an den Felsen hoch, auf denen viele schwarze Krebse herumkrabbelten (bzw. herumkrebsten). Ziemlich einschläfernd...

Nach einem Nickerchen fuhren wir gewagte 100 Meter weiter, woraufhin uns schon wieder Durst überkam und wir noch im L´Ocean einkehren mussten. Danach schafften wir es immerhin bis zur Anse Severe, wo wir uns völlig ermattet niederließen.

Kaum waren wir da, gesellte sich auch schon der berühmte Nevis zu uns und bot uns die gewünschte Schnorcheltour an. Eigentlich wunderte ich mich nicht besonders darüber...
Er hatte sogar ein werbewirksames Fotoalbum dabei. Besonders begeistert waren wir natürlich von den Wasserschildkröten. Netterweise holte Nevis uns dann auch noch Kokosnuss.

So gestärkt suchten wir diesmal das andere Internetcafé auf, was uns zwar die korrekte Zeit berechnete, aber auch nicht wirklich günstiger war...Naja, wer braucht schon Internet.

Schon war es Zeit für den Sonnenuntergang und wir holten Seybrew in einem kleinen Laden, um uns damit am Hubschrauberlandeplatz niederzulassen. In diesen Läden gibt´s ja riesige Tiefkühltruhen voller Seybrewflaschen! Als ich das erste Mal völlig unvorbereitet eine solche Truhe öffnete, fiel ich vor Begeisterung fast rückwärts um! Möge das Seybrew niemals "finished" sein!
Erst am Landeplatz fiel uns auf, dass wir keinen Flaschenöffner hatten. Jeden Abend zog dann also eine von uns los, um die Flaschen öffnen zu lassen. So lernten wir interessante Methoden kennen: u.a. mit einer Wasserflasche, mit den Zähnen (!!) und sogar mit einem Flaschenöffner (das waren Deutsche).
Die Sonne ging über dem dramatisch wolkenverhangenen Praslin unter (wir mussten immer an "Herr der Ringe" denken, wenn plötzlich ein flackerndes Auge über dem Berg erschienen wäre hätte es uns nicht gewundert) und einige Seychellois ließen ihre Hunde schwimmen, d.h. einen warf er rein und der andere sprang dann freiwillig hinterher.

Dank Stirnlampen fanden wir zurück zum Guesthouse und nahmen ein Jacuzzi-Bierchen. Da wir den Limettenbaum im Garten hatten, konnten wir Limettenstückchen in die Seybrewflaschen zwängen, was äußerst gut schmeckte! Sonja weihte Elodies Tochter in die Kunst des Mojitomixens ein. Auch das Abendessen war natürlich wieder toll.

© Stefanie L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Seychellen...da kann man doch nur öde am Strand liegen. Dachte ich auch eigentlich, aber dann wurde es ein schöner und abwechslungsreicher Urlaub.
Details:
Aufbruch: 25.06.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 17.07.2007
Reiseziele: Seychellen
Der Autor
 
Stefanie L. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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