Ägypten - Jordanien

Reisezeit: August / September 2008  |  von Thomas K.

Aqaba

9.09.08

Heute soll es für ein paar Tage nach Jordanien gehen. Mein Gepäck kann im Hotel lassen, so brauch ich für die fünf Tage nur das Nötigste mitzunehmen. Sandra, die Hotelmanagerin, ist sehr gesprächig und gibt mir gleich noch ein paar wertvolle Tips mit auf den Weg. So soll Petra am frühen Morgen am schönsten sein, was ich aber leider nicht einhalten kann. Außerdem verrät sie mir, dass das Taxi zum Busbahnhof höchstens zehn Pfund kosten darf. Natürlich will der Fahrer zwanzig Pfund haben, aber es gelingt mir, ihn auf 15 inklussive Bakshish herunter zu handeln.

Die Fähre fährt von Nuwaiba ab. Am Busbahnhof kommt ein frecher Ägypter mit Dschalabiyah und Arafat-Kopftuch und erzählt an Touristen gewandt, dass der Bus kaputt sei. Aber er könne uns mit seinem Taxi fahren. Doch niemand ist so naiv und glaubt ihm. Zehn Minuten später sitzen wir im voll funktionsfähigen Bus und kommen nach einer Stunde Fahrt in Nuwaiba an.

Dort gibt es den nächsten Ärger. Am Ticketschalter für die Fähre sind zwei englishe Mädchen und wollen die neunzig Dollar nicht bezahlen. Sie beharren auf die 55 Dolar, die im Reiseführer angegeben sind. Mein Lonley Planet schreibt ebenfalls von 55 Dollar und auch mir schwant, dass irgendetwas nicht stimmt, doch der Mann hinter der Glasscheibe bleibt stur. Unter 90 Dollar ist nichts zu haben. Später lüftet sich das Geheimnis: Wegen des Krieges sind in den letzten Jahren viele reiche irakische Flüchtlinge nach Jordanien gekommen und haben eine große Teuerung mit ins Land gebracht.

Laut Fahrplan soll es um 15 Uhr losgehen, dass vor halb vier nicht viel laufen wird, ist mir von Anfang an klar, doch die Abfahrt verzögert sich bis 16:15 Uhr. Auch die Angaben über Fahrtdauer von einer Stunde sind unkorrekt. Es dauert über eineinhalb Stunden, sodass wir nicht vor Iftar in Aqaba anlegen. Vielleicht hat die Schifffahrtsgesellschaft dies beabsichtigt, dass die hungrigen Passagiere auf dem Schiff zu Essen und Trinken kaufen. Die absolute Höhe ist dann, dass sie uns in Aqaba angekommen, eine geschlagene halbe Stunde warten lassen, bis wir vom Schiff dürfen.

Den Pass gibt man am Ausgang ab, in der Wartehalle bekommt man ihn angeblich zurück. Immer wieder kommt ein uniformierter Polizist mit einigen Pässen in der Hand, doch meiner ist nie dabei. Ich frage ihn, wie lange es noch dauern würde und er nimmt mich mit hoch in die Dienststelle.
Er bietet mir ein Glas Tschay an und beginnt mit einem Kollegen zu diskutieren. Dann verschwindet er in einem Büro und kommt wenige Minuten später mit meinem Pass wieder. "Welcome to Jordan."

Wie die Geier warten die Taxifahrer schon am Ausgang. "Amman, Dimashq?" fragt mich einer. Doch leider will ich heute Abend nur noch zum Golden Tulip Hotel.

Inzwischen ist es nach 20 Uhr, hier in Jordanien gilt nun wieder eine Stunde Zeitverschiebung. Auf der Hotelterrasse kann man zu Abend essen. Es gibt für zehn Dinare ein üppiges Buffet. Ein Oud-Spieler sorgt für musikalische Unterhaltung. Bier ist mit 4 JD verhältnismäßig teuer, aber damit muss man in islamischen Ländern rechnen. Für 100 Euro bekommt man 95 Dinare.

© Thomas K., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Cairo - Assuan - Luxor - Hurghada - Dahab - Aqaba - Petra - Wadi Rum - Dahab
Details:
Aufbruch: 29.08.2008
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.09.2008
Reiseziele: Ägypten
Jordanien
Der Autor
 
Thomas K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.