Jo goes Canada

Reisezeit: August - Dezember 2009  |  von Dörr Johanna

Boston

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder per Blog. Wir (das sind ein paar Deutsche + ein Kanadier, den wir unterwegs in New Hampshire abgesetzt haben) sind dieses Wochenende nach Boston gefahren.
Es ging also am Donnerstag gleich nach dem "Introduction to Canadian Culture"-Kurs los (also gegen noon). Zuerst haben Marita und ich das Auto abgeholt (PT Cruiser - again - sehr cool!). Übrigens ist die hiesige Autovermietung sehr viel unkomplizierter, bzw. mit weniger bösen Überraschungen verbunden als mit NationalCar - allerdings auch teurer, was aber unter fünf Leuten aufgeteilt auch wieder egal ist. Die Fahrt nach Boston dauerte von hier aus ca. 11 Stunden (wegen Essenspause und Grenze) und bis wir dann auch in Boston an unserem Bestimmungsort angekommen sind sind weitere zwei Stunden ins Land gegangen. Naja, was soll man machen. Ich muss aber schon sagen, dass Google-maps uns bisher doch immer irgendwie ans Ziel gebracht hat - auch mit Lisa vor im August. Die Fahrt war auch sehr angenehm, was wohl daran gelegen hat, dass wir immer was zu tun gewusst haben, von einfach Schnacken bis laut zum Radio mitgröhlen ("She wears high-heels, I wear sneakers ..."). An der Grenze zu den USA haben wir ungefähr ewig gebraucht. Wir mussten aussteigen, unsere Pässe überprüfen lassen, dann noch Fingerabdrücke abgeben, ein Foto schießen lassen und angeben, wo genau wir in den USA hinwollen und wie lange wir bleiben und ob wir von 1933 bis 1945 an Kriegsverbrechen beteiligt waren und überhaupt. Dann war der Cop, der meine Daten aufgenommen hat, irgendwie davon überfordert, dass eine von uns "Anna" und eine "Johanna" heißt und er hat unsere Daten vertauscht und dann ist das System irgendwie zusammengebrochen, so dass ich ungefähr zehn mal meine Fingerabdrücke und mein Foto machen lassen musste, bis das endlich geklappt hat. Da kommt man sich gleich wie verdächtigt vor... total übertrieben!

Boston vom Wasser aus

Boston vom Wasser aus

Irgendwie haben wir es dann aber doch über die Grenze und nach Boston geschafft und nach ein paar extra-Runden auch zum Hostel (wo Marita und Anna übernachtet haben) und zu Jana und Katha (das sind zwei Kommilitoninnen von mir, die ihre Diplomarbeit in Boston schreiben und bei denen Jens und ich übernachten konnten) geschafft. Guude Schokolad! Nachdem wir am nächsten Morgen einen netten kleinen Gruß von der Stadt Boston an unserer Windschutzscheibe gefunden hatten, haben Jens und ich den Freitag vormittag mit Parkplatzsuche verbracht während Marita und Anna schon mal die Prudential-Mall erkundet haben. Schließlich haben wir uns dazu entschlossen, zwecks Dauerregen und Black Friday (das ist der Tag nach Thanksgiving, an dem alles runtergesetzt ist - ach ja, es war übrigens das Thanksgiving -Wochenende in den USA) zu einem nahegelegenen Outlet zu fahren und Klamotten zu shoppen. Das Outlet ist wie ein kleines Dorf in dem die Häuser "Tommy Hilfiger" oder "Villeroy und Boch" heißen und in dem man sich tagelang aufhalten könnte, weil alles irgendwie echt günstig ist (für Marken halt). Naja, aber irgendwann muss das eben auch vorbei sein und wir sind mit dem Kofferraum voller Tüten zurück nach Boston reingefahren.

Harvard

Harvard

Für den nächsten Tag stand eine Harvard-Führung auf dem Plan. Wir haben dann auch tatsächlich einen relativ günstigen Parkplatz gefunden und mussten uns keine Gedanken mehr um das Auto machen, was meine Laune noch mehr gesteigert hat. Die Harvard-Führung war evtl. ganz interessant, aber unsere Guide hat leider so leise geredet, dass ich nichts verstanden habe. Außerdem mussten wir an jedem Gebäude ewig warten, damit auch jeder ein Foto machen kann. Wir haben dann irgendwann entschlossen, uns von der Gruppe abzusetzen und einen Kaffee zu trinken, um uns ein bisschen aufzuwärmen (es war stürmisch-kalt am Vormittag). Nachmittags sind die drei anderen dann zum Hafen aufgebrochen um dort eine Boston-Tea-Party zu veranstalten (also Teebeutel reinzuwerfen) und ich habe David und Alison und die Kids in Brookline besucht. Das war echt supernett und irgendwie witzig, Familie auf nem anderen Kontinent zu besuchen (wir sind halt überall, jaja). Übrigens muss David auch immernoch seine Fingerabdrücke und alles abgeben jedes Mal an der Grenze - und das mit einer permanenten Aufenthaltserlaubnis, einer amerikanischen Frau und drei amerikanischen Kindern. Diese Amis! Am Samstag Abend ist dann auch Dekker (unser Quoten-Kanadier) aus New Hampshire sowie eine Freundin von Marita und ihr Bruder zu uns gestoßen und wir sind in großer Runde in einer Sportsbar Hamburger essen und Bier (Sam Adams für mich - danke für den Tipp, David) trinken gegangen - amerikanischer geht's ja kaum noch. Ach doch, es geht noch amerikanischer: Danach waren wir nämlich in einem kleinen Jazzclub, der super überfüllt war. Naja, nicht ganz meine Musik, aber es war auf jeden Fall ganz cool. Als wir zu unserer (also Jana und Kathas) Wohnung zurückgekommen sind haben wir auch einen echten Ami kennengelernt (den Mitwohni) und uns in netter Runde über Unterschiede zwischen Kanada und USA und Deutschland ausgelassen.

in der Jazz-Kneipe

in der Jazz-Kneipe

U-S-A, U-S-A

U-S-A, U-S-A

Am Sonntag haben wir uns schließlich auf den "Freedom Trail" begeben (ihr könnt ja nach-wikipediaen, was das ist). Das war wirklich schön und man bekommt einiges zu sehen. Außerdem war das Wetter super. Wir haben es dann auch bis zur Fußgängerzone geschafft (also etwa 11 von 30 Stationen) und uns (also - eigentlich Jens...) in einem Klamottengeschäft (Abercrombie & Fitch) verloren, das es in Deutschland nicht gibt. Von da aus sind wir direkt zum Hafen gelaufen, um dort im Abendlicht von der Fähre aus einen Blick auf die Stadt zu werfen. Das war sooo schön! Bei einem sehr leckeren Essen in der Innenstadt ist unser Boston-Aufenthalt dann ausgeklungen und wir sind über Nacht zurück nach Sackville gefahren. Übrigens hatten wir auf dem Rückweg keine Probleme an der Grenze... und es hat direkt an der Grenze angefangen zu schneien - Kanada halt =)

die Jo am Hafen

die Jo am Hafen

© Dörr Johanna, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich mache ein Auslandssemester in Kanada. Wie es mir da geht, erfahrt ihr hier...
Details:
Aufbruch: 05.08.2009
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 22.12.2009
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Dörr Johanna berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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