Jo goes Canada

Reisezeit: August - Dezember 2009  |  von Dörr Johanna

Moncton

Der Zug fuhr ganz normal und ich bin gut in Moncton angekommen. Vom Hurricane Bill habe ich auch wirklich nicht so viel mitbekommen - ja, Regen und Wind halt - aber unter einem Hurricane habe ich mir was anderes vorgestellt.
Die Zugfahrt war auf jeden Fall echt schön. Man kann hier in Kanada sein Gepäck vorher aufgeben (wie beim Fliegen) und muss das nicht mit im Zug um die Beine haben. Außerdem sind die Sitze sehr bequem (wie bei uns im ICE) und es gibt Steckdosen für Laptops. Da anscheinend vor Kurzem auch hier bei der Bahn gestreikt wurde, versuchen sie nun ihre Kunden zurückzugewinnen, was die Ticket-Preise ca. 60% günstiger macht als sie sonst sind. Das war natürlich super für mich. Zugfahren an sich ist hier aber nicht besonders populär, da das Liniennetz eher dürftig ausgebaut und die Preise normalerweise viel zu teuer sind.
Also: In Moncton angekommen war ich dennoch erstmal sehr geschafft, aber auch gespannt auf mein Hostel. Dieses stellte sich als echt hübsch und sauber mit sehr lieben Angstellten heraus (übrigens u.a. einem aus Deutschland).
Moncton an sich ist keine besonders touristenfreundliche Stadt - besonders dann nicht, wenn man kein Auto hat und somit DIE Attraktion der Stadt (den "Magnetic Hill" - könnt ihr ja mal googeln...) nicht besuchen kann. Es gab echt Momente, da hab ich gedacht: "Ich bin der einzige Tourist in Moncton und hier gibt es gar-nichts! Puääh!" Es stellte sich aber heraus, dass man nur herausbekommen muss, wo was wann ist und dass es durchaus Dinge gibt, die man machen kann. Man muss ja nicht immer alles touristenmäßig vorgekaut bekommen... Z.B. war ich an einem Tag im Zoo und am Samstag habe ich den Markt in Moncton besucht, der echt einiges zu bieten hat und auf dem auch ein original deutscher Bäcker seine Brötchen verkauft (was ich natürlich genutzt habe - endlich mal wieder eine knackige Kruste und fluffig-luftiger Innenteig - Yummie!). Sonst gibt es auf dem Markt u.a. Ahornsirup und Hummer zu kaufen (hiesige Spezialitäten - natürlich nicht zusammen essen...), aber auch Käse, Wurst, Klüngel, Obst, Ringelchen und Spängelchen etc.

An einem Abend ging ich mit anderen aus dem Hostel in einen irish Pub, in dem eine Zwei-Mann-Band mit Geige und Gitarre coole auf irisch getrimmte Lieder zum besten gab. Solche irischen und schottischen Pubs gibt es hier in New Brunswick und in Nova Scotia ziemlich oft, was natürlich auf die Besiedelung durch Engländer, Iren und Schotten zurückzuführen ist. Außerdem ist es auch viel maritimer als gedacht - also gibt es überall "Seafood" (Fisch, Krabben, Hummer...), Mergendise-Zeug mit Piraten- und Seefahrtmotiven und von Moncton aus braucht man tatsächlich nur eine halbe Stunde (mit dem Auto) zum Strand (Parlee Beach). Noch etwas Interessantes an New Brunswick ist, dass es die einzige Provinz in Kanada ist, die offiziell zweisprachig ist (also Französisch und Englisch als Amtssprachen hat) und hier die Einheimischen eine Art "frenglish" sprechen, was etwas verwirrend ist. Man kann es aber verstehen, wenn man sich mit den beiden Sprachen ein bisschen auskennt.
Am Sonntag war ich in Moncton dann auch mal in der hiesigen "Highfield Paptist Church" direkt um die Ecke meines Hostels. Da hab ich mich gleich wie daheim gefühlt: Präludium - "There is a Redeemer" - Willkommensgruß - Liedblock von drei Worship-Songs (weiß nicht mehr welche, aber ich kannte zumindest eins gut und eins ein bisschen) - Ankündigungen und Gebet - Vortragslied mit Gitarre und Gesang - Kinder werden in den Kindergottesdienst entlassen - Gebet - Lesung (Joh. 1,35-51) - Predigt ("When Jesus leads") - "My Jesus, I Love Thee" - Segen - Ende ... kommt euch das auch so bekannt vor?
Insgesamt werde ich meine Woche in Moncton auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten und die Stadt wohl auch noch ein paar Mal besuchen, so lange ich hier bin.

Downtown

Downtown

Markt

Markt

das Wohnzimmer im Hostel

das Wohnzimmer im Hostel

© Dörr Johanna, 2009
Du bist hier : Startseite Amerika Kanada Moncton
Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich mache ein Auslandssemester in Kanada. Wie es mir da geht, erfahrt ihr hier...
Details:
Aufbruch: 05.08.2009
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 22.12.2009
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Dörr Johanna berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors