Jo goes Canada
der Weg von Québec City nach Halifax
Die Fahrt von Québec City nach Halifax hätte beinahe garnicht begonnen. Als wir nämlich vor der Station in Québec standen, wo wir unser Auto abholen wollten, wies uns ein unscheinbarer Zettel entschuldigend darauf hin, dass die Station einen Tag zuvor für immer geschlossen wurde (wtf?!). Zu unserem großen Glück hatte uns Benoits Freundin dorthin gefahren, denn sie rief für uns bei der Nummer an, die auf dem Zettel vermerkt war (und mit der man übrigens in Missouri, USA, landet). Sie (die Freundin) brachte es tatsächlich, nachdem sie öfter von hier nach da durchgestellt wurde, irgendwie fertig, dass wir kurze Zeit später von einem freundlichen Kanadier abgeholt und zur nächstliegenden NationalCar-Station gefahren wurden, wo auch ein Auto auf uns wartete. Puh! Das Auto bot nicht ganz so viel Komfort wie das letzte, genügte unseren Zwecken aber vollkommen. Also: On the Road again!
Erste Station: Rivière du Loup. Dies ist eine kleine Siedlung am Fleuve Saint Laurent, die für Whale-Watching-Touren und das hiesige all-year-Christmas-seltsames-Schloss-mit-angeschlossenem-Geschäft mehr oder weniger bekannt ist. Das Hostel war schön sauber und groß und hat uns ein bisschen an die Villa Kunterbunt erinnert. Wir machten uns natürlich gleich nach unserer Ankunft auf zum Hafen, weil das ja das einzig Interssante an Rivière du Loup ist. Dieser Hafen lag nur etwas weiter weg als gedacht und mitten auf unserem Fußmarsch dorthin gab es plötzlich einen wahnsinnigen Regenschauer mit Gewitter und allem. So flüchteten wir uns in das Weihnachtsgeschäft, das auf dem Weg lag. Das war wirklich eine seltsame Situation: zwei klitschnasse deutsche Mädels stolpern mitten im Hochsommer in ein Weihnachtsgeschäft und versuchen verzweifelt, so zu tun, als würden sie sich für die potthässlichen, kitschigen Gegenstände interessieren, nur damit die Zeit rumgeht und der Regen aufhört. Der Regen hörte natürlich nicht auf - aber irgendwann hatten wir alles angeschaut und wir mussten ja auch mal wieder zurück. Es half alles nichts - wir mussten durch den prasselnden Regen wieder zum Hostel laufen (warum hatten wir eigentlich nicht gleich das Auto genommen?...). Naja, man muss aber dazu sagen, dass das echt unser erster Regentag hier in Kanada war und wir ansonsten nur sommerlich-heißes Wetter hatten und haben.
Zweite Station: der Kouchibouguac Nationalpark. Wir wollten hier in Kanada unbedingt mal im Meer schwimmen (im richtigen Ozean - nicht nur so Nordsee-Ostsee-Mittelmeer-Pipifax) und hatten deshalb einige Tage zuvor mit Benoit einen Strand ausfindig gemacht, der so einigermaßen auf unserer Route lag - ein Strand im Kouchibouguac Nationalpark (sagt das Wort mal fünfmal hintereinander =)). Nachdem wir leider für Whale-Watching in Rivière du Loup zu spät aufgestanden waren und das sowieso ziemlich teuer gewesen wäre, machten wir uns mit dem Auto auf den Weg dorthin. Die Fahrt war geprägt von Baustellen und der 108 - das ist die schlechteste Landstraße auf der ich je gefahren bin. Und außerdem kommt da stundenlang keine Zivilisation - das ist schon etwas seltsam: Immer nur Wald, Wald, Wald... man freut sich schon fast über Gegenverkehr. Nachdem wir also unser Auto von außen kräftig eingesaut hatten, erreichten wir tatsächlich irgendwann unseren Strand. Und da war´s so schön! Sooo schön! In der Abendsonne im Meer schwimmen und dann einen Strandspaziergang machen... *seufz* ... was kann man sich mehr wünschen? Naja: Vielleicht, dass die Mücken nicht gewesen wären, die uns schon wieder etliche fiese Stiche verpasst haben. Die darauffolgende Nacht wollten wir NICHT im Auto schlafen, sondern in Moncton verbringen, hatten da aber keinen Hostel-Platz gefunden. Wir sind trotzdem einfach mal hingefahren - in Amerika gibt es doch immer diese Motels. Und in so einem Motel (es war eigentlich mehr ein Hotel) sind wir schließlich abgestiegen. Durch ein kleines Missverständnis bekamen wir ein gutes Zimmer zu einem günstigeren Preis, als es eigentlich gekostet hätte - trotzdem noch doppelt so teuer wie Hostels. Aber das war es uns auch wert: Klimaanlage, zwei riesige Betten, Fernsehen, Frühstück inklusive und ein Pool, in dem ich nach dem Frühstück noch ein paar Runden gedreht habe. Was für ein Luxus!
Die restliche Fahrt war dann nochmal ein bisschen anstrengend, weil wir in letzter Zeit einfach viel Auto gefahren sind, aber auch nicht so lang. Zwischendurch haben wir übrigens in Sackville gehalten und uns schonmal ein bisschen meine zukünftige Uni (Mount Allison) angeschaut.
Und so sind wir schließlich gut in Halifax angekommen. Mal sehen, was uns hier erwartet...
Aufbruch: | 05.08.2009 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 22.12.2009 |
Vereinigte Staaten