Caro & Verena - 7 Monate Australien
Caro's Wwoofer Job auf der Myona Farm
Am 4. Januar bin ich auf der Myona Farm in Warren angekommen. Das liegt ungefaehr 600 km westlich von Sydney. Fred und Susie waren meine Hosts (Gastgeber). Die beiden sind schon um die 70 Jahre alt, aber immer noch richtig fit. Fred und Susie besassen frueher eine Jillaroo und Jackaroo school, das heist sie bildeten Cowboys aus.
Meine Unterkunft war in einem so genannten Quarter (separates Gebaeude). Mein Zimmer war richtig nett eingerichtet und das Beste war, was sich spaeter herausgestellt hatte, das ich einen Ventilator im Zimmer hatte, denn die Tage und sowohl auch die Naechte konnten richtig heiss sein. Gegessen und geduscht habe ich aber in Fred und Susies Haus. Abends sind wir gemuetlich bei einem Bier im Garten zusammengesessen. Max, ein guter Freund von Fred und Susie hat uns oft Gesellschaft geleistet. Doch wenn die Abenddaemmerung einbrach, mussten wir wegen den Moskitos, oder auch Mosis genannt, schnell ins Haus fluechten. Nach einem guten Abendessen und Fernsehprogramm bin ich dann ins Bett gegangen. Morgens um 6.45 Uhr klingelte mein Wecker und der Tag began mit einem leckeren Fruehstueck. Um 10.30 Uhr gab es dann die sogenannte Tea Time. Schon 3 Stunden spaeter sassen wir wieder am tisch zum lunch (Mittagessen). Mittags genossen wir wieder eine Tasse Tee und ein paar Kekse.
Aber nicht das ihr jetzt denkt, ich habe dort nur gegessen und Tee getrunken. Nein, das Leben auf einer Farm kann so richtig anstrengend sein.
In der ersten Woche habe ich Baeume mit der Axt gefaellt - gut es waren nur kleine Baeume, aber es waren Baueme . Rasen maehen, Laub aufsammeln und den Hufschlag freimachen gehoerten undter anderem auch zu meinen Aufgaben und das bei ueber 40 Grad.
Nach 4 Tagen war es dann endlich soweit, wir sattelten die Pferde und fuhren mit dem Truck ungefaehr 45 Minuten zum einem riesigen Paddock (so nennen die Australier unsere Weide). Nun war es unsere Aufgabe das Vieh zu einem anderen Paddock zu treiben (mustering), natuerlich hoch zu Ross. Es war richtig aufregend zu sehen wie dies funktioniert und noch besser war es, es selber auch auszuprobieren.
Wir umkreisten das Vieh, so dass es nicht ausbuechsen konnte. Doch das zu tun ist ziemlich schwierig. Manchmal kommt dies schon vor und dann muss man schnell reagieren um das Vieh wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Unterwegs wurden wir von ungefaehr 200 Kaenguruhs aufgehalten, die gerade vergnueglich unseren Weg passierten.
Als wir das Vieh in ein anderes Paddock getrieben haben, waren die Bullen an der Reihe. Solche riesigen Vieher gibt es glaub ich auch nur in Australien. Ihr koennt euch nicht vorstellen wie krass es ist wenn 2 Bullen gegeneinander kaempfen. Als die 2 nun endlich fertig waren, wurde die Situation ein bisschen brenzlig, den ein Bulle bemerkte uns und kam auf uns zu. Fred sagte zu mir davor, wenn solch eine Situation eintreffen sollte, reite einfach so schnell du kannst davon, den nein Bulle wuerde seine Hoerner einfach nur in das Pferd rammen. Zum Glueck hielt der Bullen ach ein paar Metern an und wir konnten es erneut versuchen. David, dem das Vieh gehoert, kam uns mit seinem Truck zur Hilfe und schliesslich konnten wir die Bullen das andere Paddock treiben.
Das erste Wochenende berbrachten wir in Ningan. Dort reparierten wir Zaeune (fencing) und brachten Gates (riesige Zaeune, in denen die Bullen in einen Transporter gefuehrt warden) zu einem anderen Paddock. Die Temperaturen in diesen Tagen lagen circa bei 43 Grad. Am 3. und am letzten Tag, es war ein Sonntag aber auf einer Farm gibt es keine Ruhetage, raeumten wir alte Zaeune, Werkzeug und Maschinen beiseite. Das war ein sehr anstrengendes Wochenende und oft sind wir erst um 23 Uhr abends nach Hause gekommen - einfach richtiges Farmleben.
In der 2. Woche bekam ich Verstaerkung. Yvette aus Holland und Elena aus Berlin kamen auf die Myona Farm. Wir hatten richtig viel Spass im Gemuesegarten und generell bei der Arbeit, so dass es nur noch halb so anstregend war. Bei unseren Ausritten oder im Schwimmbad hatten wir immer viel zu lachen. Auch an Fred's Geburtstag hatten wir eine Menge Spass zusammen. Wir hingen am Abend davor Luftballons im ganzen Haus auf, ueberraschten ihn mit einem Kuchen zur Tea Time und planten eine Wasserschlacht. Doc him Endeffekt bekamen wir genauso viele Wasserballoons ab wie Fred. Es war ein risen Spass.
Am naechsten Tag trieben Fred und Susie ein paar ihrer vielen Rinder in die Arena (eingezaeunter runder Reitplatz). Wir 3 waren sehr gespannt was nun auf uns zukommen wuerde. Wir durften eine Vorstufe von camp drafting ausprobieren. Ich ging nun mit Miss Rex (Name meines Pferdes) in die Arena und suchte mir eines der Rinder aus. Nun musste ich versuchen das Rind von der Herde fernzuhalten, sie nennen es das Rind zu blocken. Wir ihr euch vorstellen koennt war es gar nicht so einfach, doch nach ein paar Versuchen gelang es mir immer besser.
Wieder ging ein spannender aber auch anstregender Tag bei gemuetlichem Abendessen und den Australian Open zu Ende.
In den naechsten Tagen arbeitete ich im Gemuesegarten, half bei genereller Farmarbeit, ging Ausreiten und besuchte mit Elena und Yvette die naechst groessere Stadt Dubbo.
Meine letzte Woche war noch einmal sehr aufregend. Ich durfte nun das richtige camp drafting ausprobieren. Der Anfang war nicht ganz so schwer, ich musste mir wieder ein Rind heraussuchen und es dann von der Herde fernhalten, das kannte ich ja schon bereits. Der Unterschied zur Vorstufe ist allerdings, dass die Arena nun aufgemacht wurde und ich das Rind auf einem freien Reitplatz blocken musste.
Fred zeigte mir davor, wie es aussehen sollte. Man gallopiert neben dem Rind her, darf aber nie auf die Hoehe des Kopfes reiten, da das Rind sonst anhalten wuerde. Wenn das Rind eine Linkskurve einschlaegt, muss man hinter dem Rind auf die linke Seite reiten, so dass das Rind nach rechts rennt. Im Allgemeinen kann man sagen, das man auf der gegenueberliegenden Seite reitet, indie das Rind rennen soll. (Genauere Erklaerungen gibt es dann daheim .
Wie ihr merkt ist dies ziemlich schwierig. Mein Rind hatte leichtes Spiel und schon nach ein paar Metern konnte es zur Herde zurueck - so ein Rind kann vielleicht schnell sein.
Vom camp drafting erholt waren am naechsten Tag die Schafe an der Reihe. Sie mussten geschoren werden. Das wird 2 mal im Jahr gemacht. Meine Aufgabe war es allerdings sie nicht zu scheren, sondern sie zur Schermaschine zu bringen. Diese Tiere koennen ganz schoen dickkoepfig sein. Ich versuchte ein Schaf anch dem anderen einzufangen und sie aus dem Stall zu ziehen. So ein Schaf kann bis zu 50 kg wiegen, dementsprechend koennt ihr euch vorstellen wie geschafft ich nach ungefaehr 15 Schafen war.
Das Abendessen und Fernsehprogramm hatte ich mir an diesem Abend wirklich verdient.
An meinem vorletzten Abend spannten Fred und Susie das Trabpferd in den Sulki (kleine leichte Kutsche) ein. Wir genossen eine gemuetliche Kutschfahrt durch Wiesen und Waelder bei Sonnenuntergang.
Die letzte Woche verging wie im Fluge. Noch ein letztes Mal sattelten wir die Pferde und galoppierten ueber die Wiesen.
Am naechsten Morgen hiess es dann auch schon Abschied von Fred, Susie, Yvette und Elena zu nehmen. Es waren 3 wunderschoene aber auch anstrengende Wochen (Papa, in Zukunft geh ich gern mit Aepfel aufsammeln auf der Myona Farm, in denen ich viele neue Erfahrungen sammeln konnte und das Farmleben kennen lernen durfte.
Aufbruch: | 13.09.2009 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 11.04.2010 |
Indonesien
Malaysia