Caro & Verena - 7 Monate Australien

Reisezeit: September 2009 - April 2010  |  von Verena Schlund

Abenteuer Westkueste

Juhuu wir haben es geschafft Internetzugang zu finden!!!

Endlich war es dann soweit, aus dem kalten und verregneten Perth wegzukommen. Die Westkueste wartete auf uns!
Geplant war mit Linda (einer anderen Deutschen) und 2 anderen die Westkueste unsicher zu machen, doch schon nach 200 km hatten wir uns verloren, da wir weder eine funktionierende Hupe noch Handyempfang hatten um in Kontakt zu bleiben.
Unsere erste Wegstrecke fuehrte durch das wunderschoene Swan Valley. Die weiten und gruenen Flaechen mit den riesigen Farmen (Kuehe und Pferde haben hier einen Traum an Koppel) haben uns beeindruckt.
Als wir das erste Mal Pause gemacht haben und knallroten Boden betraten, wurde uns bewusst -> Wir sind tatsaechlich in AUSTRALIEN! (Der Sand ist echt so rot wie auf einem Tennisplatz).
Da die Sonne hier schon um 18 Uhr untergeht, mussten wir uns schon sehr frueh unseren ersten Schlafplatz suchen. Uns droehnten noch die Ohren als wir schon im Bett lagen, da es selbst bei unserer Hoechstgeschwindigkeit von 80 km/h durch alle Ritzen unseres Auto's Franzl pfeift und rauscht.
In der ersten Nacht war es eiskalt - und das in AUSTRALIEN - obwohl wir uns zu dritt unsere ca. 1.30m breite Matratze teilten.

Auf dem Weg zu unserer ersten Stadt Geraldton sahen wir sehr viele tote Kaengurus am Strassenrand liegen (mittlerweile ist der Anblick fuer uns normal geworden) bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir leider noch keine Lebenden gesehen.

Unser zweiter Schlafplatz war dann in Geraldton auf einem kleinen versteckten Parkplatz direkt am Meer. Hier erlebten wir unseren ersten richtigen Sonnenuntergang.
Am naechsten Morgen nach unserem Campfruehstueck, d.h. latschiges Weissbrot, gewoehnungsbeduerftiger Instantkaffee und schon mehrmals durch die Hitze geschmolzene Margarine, sind wir dann weitergezogen. Leider liess uns unsere Karte irgendwann im Stich und wir landeten auf einer unsealed road (ungeteerte Strasse) im Nirgendwo. Das war vielleicht ein komisches Gefuehl in einem so riesigen Land nicht zu wissen wo man ist! Zum Glueck trafen wir letztendlich 2 Farmer, die uns wieder auf den richtigen Weg brachten.

Das naechste Etappenziel war der Kalbarri National Park, von dem wir aber nur seine wunderschoenen Klippen und den schoenen Ferienort Kalbarri gesehen haben, da es schon wieder dunkel wurde und wir uns einen Schlafplatz suchen mussten. Diesen fanden wir in einer bezaubernden Blumenwiese.

Achja, nicht zu vergessen, seit unserer Abreise hatten wir noch keine Moeglichkeit gefunden um zu duschen.

Ein weiteres Highlight auf unserer Tour war der Shell Beach - der Strand bestand nicht aus Sand, sondern aus ganz vielen kleinen weissen Muscheln. Auch das Wasser war glasklar.

Unser naechster Schlafplatz lag in einer kleinen einsamen Bucht, die wir fuer uns ganz alleine hatten.

Unsere taegliche "ins-Bett-geh-Zeit" liegt zwischen 18.30 Uhr und 19.30 Uhr, da es hier um 18 Uhr dunkel wird und wir keine Lampe haben. Allerdings sind wir schon um 7 Uhr wieder auf den Beinen, da es dann heiss und hell wird.
Oft ist es hier sehr windig wodurch wir gezwungen sind in unserem Van zu kochen.

Unser Weg fuehrte uns nun nach Monkey Mia, wo wir das erste Mal Delphine sahen. Die wilden Delphine kommen dort frewillig an den Strand, weil sie hier von einer Tierschutzorganisation gefuettert werden. Somit hatten wir die Chance Delphine aus 2m Entfernung zu beobachten. Am selben Tag hatten wir nun endlich in Denham eine Moeglichkeit gefunden fuer 5$ in einem Caravan Park zu duschen. Das war ein tolles Gefuehl!
Auch in Denham war das Meer ein Traum.

Unser naechstes Ziel hiess Carnarvon. Dort wollten wir eigentlich in Verena's 20. Geburtstag reinfeiern, doch leider war es Sonntag abend und somit tote Hose. So tranken wir eben nur ein Bierchen und gingen nicht wie ueblich um 19.30 Uhr ins Bett sondern erst um 21 Uhr.

Zur Feier des Tages gab es dann am 28.9 ein Festmahl. Zur Vorspeise ein Salat mit Croutons und zur Hauptspeise Rinderfilet in Pilzrahmsosse und Kartoffeln.

Die Fahrt nach Coral Bay war heiss, da wir ja keine Klimaanlage haben und somit sehr anstrengend. Auch die Landschaft war einfach nur oede.
Dort angekommen wurden wir mit einem hammers Strand und schlechtem Wetter begruesst. Somit entschieden wir uns weiter nach exmouth zu fahren, wo wir uns mit Lena und Tina, die wir unterwegs schon mehrmals getroffen hatten, zusammen einen Schlafplatz suchten. Dieser lag direkt an einer grossen weissen Sandduene. Dort sahen wir dann auch zum ersten Mal eine (wahrscheinlich) tote Schlange.
Am naechsten Tag stand eine 4-stuendige Whale-Watching Bootstour auf dem Programm. Die 85$ haben sich voll und ganz gelohnt. An diesem Tag war sehr hoher Wellengang wodurch wir einen riesen Spass oben an Deck hatten. Wir hatten grosses Glueck, denn wir sahen sehr viele und aktive Buckelwale, die einmal sogar nur 5m von unserem Boot zu sehen waren. Leider konnten wir fast keine Bilder machen, weil wir uns die ganze Zeit an der Reeling festklammern mussten, da wir sonst wahrscheinlich ueber Bord gegangen waeren.
Zur Kroenung bekamen wir noch Gourmet-Haeppchen zu essen. Es war echt ein faszinierender Tag!
In Exmouth liessen wir es uns dann nicht nehmen, das erste Mal in das glasklare Wasser zu gehen. Allerdings nur kurz, da es noch ziemlich kalt war.
In dieser Stadt ist es ganz normal das Emus frei herumlaufen.
Weil es uns hier so gut gefallen hat, beschlossen wir noch eine weitere Nacht zu bleiben. Auf dem Weg zu unserem Schlafplatz lief uns eine riesige Echse ueber den Weg.

An uns zweiten Tag in Exmouth waren wir im Cape Range National Park eine Stunde zu Fuss unterwegs und haben die typischen roten Felsen genossen. Danach sind wir wieder einmal an einen traumhaften Strand gefahren um dort zu schnorcheln. Die Unterwasserwelt war genial, wir sahen ganz viele verschiedene knallbunte Fische. Und schon war wieder ein wunderschoener Tag vorbei. Kurzfristig entschieden wir uns unsere Zelte in Exmouth abzubrechen und weiter nach Tom Price zu fahren, da die Regenzeit immer naeher rueckte. Auf unserem Weg nach tom Price wurden wir immer wieder aufs Neue von der Landschaft beeindruckt. Hier liegen oft vereinzelnte Felsbrocken in einer flachen Buschlandschaft, als ob sie vom Himmel gefallen waeren. Ausserdem wechselt alle paar Kilometer das Landschaftsbild - es ist einfach unbeschreiblich schoen.

Unser Van Franzl machte allerdings unterwegs ein paar Mal schlapp und wollte einfach nicht mehr anspringen. Doch durch gutes Zureden und anschieben ueberrredeten wir ihn immer wieder zu starten -ZUM GLUECK! Er hat halt eben doch schon seine 22 Jahre auf dem Buckel!

Um Kilometer und Sprit einzusparen nahmen wir eine Abkuerzung nach Tom Price. Dies erwies sich letztendlich als die falsche Entscheidung, da es eine ungeteerte, holprige Strasse war, wodurch wir 1. Franzl und 2. unsere Nerven strapazierten.
Endlich in Tom Price angekommen tankten wir und machten kurz Halt bei einem riesen Truck, er war 5mal groesser als unser Franzl und sahen waehrendessen einen wirklich kilometerlangen Zug an uns vorbeifahren. In Tom Price werden einfach viele Bodenschaetze abgebaut - eine typische Arbeiterstadt eben. Deshalb hielt es uns hier nicht laenger fest und wir fuhren weiter zum Karijini National Park.

Als wir dachten es gibt keine schlimmere Strasse wie die nach Tom Price, hatten wir uns getaeuscht. Die Strasse im Karijini National Park waren noch 10mal schlimmer und wir hatten jetzt wirklich Angst das unser Franzl das nicht ueberlebt, aber er tat es zum Glueck doch.
Wir verbrachten eine Nacht im Karijini National Park auf einem Campingplatz und machten uns am naechsten Morgen recht frueh auf den Weg zu den bekannten Schluchten des Parks. Unser erster Plan die Hangcock Gorge zu erkunden ging schief, da an einer steilen Felswand die Leiter fehlte. Wir ueberlegten uns die Felswand ohne Leiter herunterzuklettern, waren aber im Nachhinein sehr froh darueber das wir es nicht gemacht haben.
Plan B war nun die Weano Gorge zu erkunden. wir wanderten unten in der Schlucht entlang, wobei wir immer wieder von dem Naturschauspiel fasziniert waren. In den Schluchten war es total gruen und es gab kleine "Seen". Auf dem weg durch die Schlucht machten wir unsere erste naehere Bekanntschaft (hoffentlich die Letzte) mit einer Schlange, die nur einen halben Meter von uns entfernt war. Zum glueck machte sie sich gleich aus dem Staub.
Unsere tour fuehrte uns durch schmale Felsspalten und Wasser. Ebenso liess es sich nicht vermeiden unsere Kletterkuenste anzuwenden. Der Hoehepunkt unserer Wanderung war ein riesiger Felspool umgeben von meterhohen Felswaenden. Es war genial! Um zum Abschluss einen kleinen Wasserfall sehen zu koennen, mussten wir sogar zwischen den schmalen Felswaenden hindurchschwimmen. Es war ein riesen Abenteuer!

Nach insgesamt 2 Wochen Fahrt sind wir in Port Headland angekommen. Port Headland war fuer uns eine wichtige Zwischenstation um zu tanken, einzukaufen und natuerlich mal wieder telefonieren zu koennen. Zwischen den Staedten ist es echt eine Katastrophe mit dem Handyempfang. Dies ist auch eine eue Erfahrung fuer uns, wenn auf das Handy kein Verlass mehr ist.
Port Headland ist ansonsten eine genauso haessliche Stadt mit riesigen Foerderbaendern und Baggern wie Tom Price.

Wir merken immer mehr das unsere Tour in die subtropische Region fuehrt, denn es wird immer heisser und die Luftfeuchtigkeit steigt. Das genaue Gegenteil vom kalten Perth.

Jetzt sind wir in Broome und werden erstmal hier ein paar Tage verbringen bis wir wissen wie unsere Reise genau weitergeht.
Bilder werden natuerlich in den naechsten Tagen folgen!!!

© Verena Schlund, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir zwei, Caro und Verena ;-), wollen in den nächsten 7 Monaten Australien unsicher machen !!
Details:
Aufbruch: 13.09.2009
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 11.04.2010
Reiseziele: Australien
Indonesien
Malaysia
Der Autor
 
Verena Schlund berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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