2 Wochen Kolumbien, 4 Monate Peru
Iquitos - Endlich richtig Urwald!
So, ihr Lieben. Wie es halt so ist: Kaum ist man zurück, gibt es Hunderte von Sachen zu organisieren, ich musste umziehen, das neue Semester hat angefangen und dann noch die bucklige Verwandschaft und die alten Socken, die man schon so lange kennt wieder treffen (Ihr wisst hoffentlich wie das gemeint ist).
Ich will aber unbedingt noch von Iquitos berichten, weil dieser Trip - der gesamte Urwaldtrip seit Tingo Maria eigentlich - für mich der beste in meiner gesamten Südamerikazeit war. Damit will ich niemanden auf den Schlips treten, aber es war schon seit dem letzten Peruaufenthalt mein Traum gewesen: Amazonas und RICHTIGER Urwald!
Rekapitulieren wir nochmal: Ich bin also am 14. Januar von Lima abends mit dem Bus gestartet, am 15. Januar war ich dann in Tingo Maria. Von dort bin ich dann am 16. Januar nach Pucallpa gefahren, wo ich dann am 18. Januar mit dem Schiff den Rio Ucayali hochgefahren bin, der dann in den Amazonas mündete und schließlich - am 22. Januar morgens um 7 Uhr - endlich in Iquitos gelandet bin.
Damit ihr das ganze nachverfolgen könnt, hier mal die Peru-Karte mit den wichtigsten Stationen meiner Reise (Quelle: www.stepmap.de), war immerhin mehr als 1000km von Lima bis Iquitos unterwegs!
In Iquitos angekommen hat mir einer meiner Hängematten-Nachbarn auch gleich geholfen, mir ein Hostal zu organisieren. Ich musste dringend mal wieder richtig duschen! Außerdem hatte sich eine meiner Sandalen auf dem Schiff selbständig gemacht und war mir davongeflogen, zudem bin ich in Iquitos dann mit meine einzigen Schuhe verdreckt, weil ich in einen offenen Gullideckel getreten bin (hab beim Strasse-Überqueren nicht nach unten geschaut - großer Fehler in Südamerika!).
Das Hostal hatte mir ein Taxi-Fahrer empfohlen und es war wirklich super.
Es war erstens günstig, zweitens hatte man eine Küche und einen großen Aufenthaltsraum, Internet und ein Telefon zu Verfügung und drittens war der Hostalbesitzer, Jorge, ein total netter alter Mann, der selbst auch in dem Hostal gewohnt hat und sich immer rührend um die kleinen Problemchen der lieben Gringos gekümmert hat. Also, wenn ihr mal nach Iquitos kommt und ein einfaches, aber nettes Hostal sucht, fragt nach der "Casa de Samantha".
Der liebe Jorge hat nämlich, als ich ihm mein Sandalenproblem schilderte (ich ging mittlerweile schon Barfuß), eines seiner flotten Motorräder geschnappt und ist mit mir einfach mal so nach Belen (das Marktviertel von Iquitos) gefahren, um mit mir Sandalen kaufen zu gehen.
Lieb, oder?
Iquitos hat mir auch als Stadt total gut gefallen (mal abgesehen von dem chaotischen Verkehrsverhältnissen). Die Plaza de Armas ist total hübsch, mit Palmen gesäumt und die Kirche sieht auch nett aus. Außerdem steht auf der Plaza noch das "Iron House", das von dem berühmten Herrn Eiffel (der vom Eiffelturm) erbaut wurde. Iquitos war früher nämlich mal sehr reich, weil im 19. Jahrhundert massenweise Kautschuk verkauft wurde und deshalb sieht man auch heute noch Spuren des früheren Reichtums, sehr viele Häuser in der Innenstadt sind zum Beispiel komplett mit verzierten Kacheln bedeckt, sieht wirklich toll aus!
Iquitos liegt direkt am Amazonas und die Häuser in der Nähe des Flusses sind alle auf Stelzen gebaut, weil der Amazonas in der Regenzeit (so ca. Februar bis Mai - naja, eigentlich regnet es das ganze Jahr über, aber in diesen Monaten eben mehr) noch ein ganzes Stück ansteigt. In der Näher der Plaza gibt es eine kleine "Strandpromenade" am Fluss und dort ist abends immer viel los: Straßenkünstler, die die Leute unterhalten, Bars und Diskotheken und viele viele Menschen, die das Leben genießen wollen.
Da hab ich mich abends natürlich auch getummelt
Hier die Bilder
Aufbruch: | 10.09.2009 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 27.01.2010 |
Peru
Bolivien