Ecuador-Peru-Bolivien

Reisezeit: Oktober - Dezember 2009  |  von Andreas Bünnig

Bolvien: Potosi / Mine

Nach der Salzwueste sind wir ueber Nacht auf abenteuerlichen "Strassen" nach Potosi (4060m) gefahren. Eigentlich war es mehr oder weniger ein Feldweg auf dem wir 6h durchgeruettelt wurden. In der Nacht haben wir dann in ein sehr gutes Hostel eingecheckt, da die letzten Tage im Bus und in der Salzwueste doch etwas geschlaucht hatten.

Durch den Silberreichtum wurde Potosi im frühen 17. Jahrhundert zu einer der größten Städte der Welt und auch heute ist die Stadt noch von Silber- und Zinnvorkommen abhängig. Die indianischen Zwangsarbeiter, die vielfach nicht aus dem Hochgebirge stammten, kamen zu Tausenden in den Minen zu Tode. Sie wurden trotz der dünnen Luft des Hochgebirges zu Höchstleistungen unter riskanten Bedingungen angetrieben

Das Highlight in Potosi ist also der Besuch der Mine. Zunaecht ging es zum "Miners Market", der Markt der Minenarbeiter. Dort kann ein jeder hochexplosiven Sprengstoff ebenso wie 96-prozentigen Alkohol erwerben. Er gilt als der einzige öffentliche Markt der Welt, an dem man legal Dynamit kaufen kann.

Auf dem Markt kauft man Geschenke fuer die Minenarbeiter. Schnaps, Dynamit und Kokablaetter. Darueber hinaus haben wir mit Sven noch 2 Stangen privat fuer uns gekauft, die wir dann spaeter ausserhalb der Mine "verknallt" haben. Auch den 96-prozentigen Schnaps haben wir porbiert... schmeckt eher wie Spiritus... wir haben noch unser Augenlicht.

In der Mine ist man dann hautnah bei den Arbeitern. Die Bedingungen dort sind echt hart und teilweise wie im Mittelalter. Mit der Spitzhacke versuchen die Arbeiter an das Silber zu kommen. Auch Jugendliche ab 13 Jahren arbeiten dort, auch wenn es offiziell untersagt ist.

Es war wahnsinnig staubig und dreckig und wir mussten teilweise auf "allen Vieren" durch die Gaenge kriechen. Dazu ist es teilweise sehr warm und die luft stickig. An die Arbeiter, die wir in der Mine getroffen haben, gaben wir unsere "Geschenke". Auch konnte ich mit einem anderen Traveller so einen Wagen schieben, der mit Ladung 3 Tonnen umfasst. Nach knappen 100m waren wir bei schlechter Luft, Waerme und Staub total alle.

Die Tour war supi und ist nix fuer Leute mit Claustrophobie. Jeder war froh am Ende wieder draussen zu sein. Ausserhalb haben wir noch Bilder gemacht mit Dynamit in der Hose. Die Lunten hatten da bereits schon gebrannt!!!
Anschliessend sind 2 Arbeiter losgerannt und haben die Dinger in sicheren 100m Entfernung hochgehen lassen. Wahnsinnig laut der Knall.

Eigentlich wollte ich zum Abschluss noch eine Jungletour in Bolivien machen. Ich habe mich aber kurzfristig umentscheiden und will noch kurz einen Abstecher zu den Iguaza - Wasserfaellen in Argentinien machen.
Demzufolge war es eher ein kurzer Aufenthalt in Bolivien.
Aber ich bin schon gespannt auf das letzte Highlight meines Trips in Argentinien.

Im Miners Market kann man problemlos Dynamit kaufen

Im Miners Market kann man problemlos Dynamit kaufen

In der Anlage zum "Herausloesen" des "Silbers".

In der Anlage zum "Herausloesen" des "Silbers".

Am Eingang zur Mine.

Am Eingang zur Mine.

Bedingungen sind hart.

Bedingungen sind hart.

Alles staubig und dreckig.

Alles staubig und dreckig.

2 Mann vorn, 2 Mann hinten fuer die Wagen in der Mine.

2 Mann vorn, 2 Mann hinten fuer die Wagen in der Mine.

3 Tonnen (Gewicht + Ladung).

3 Tonnen (Gewicht + Ladung).

15 Jahre alt und seit 2 Jahren Minenarbeiter.

15 Jahre alt und seit 2 Jahren Minenarbeiter.

Geschafft. Kneten und Vorbereiten des Dynamits.

Geschafft. Kneten und Vorbereiten des Dynamits.

Die Lunte ran.

Die Lunte ran.

Fertig.

Fertig.

Die Lunte am Dynamit brennt bereits.

Die Lunte am Dynamit brennt bereits.

© Andreas Bünnig, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem ich 2 Monate Urlaub am Stück bekommen habe (Danke an Steffen!!!), freue ich mich auf meinen hoffentlich erlebnisreichen Trip durch einen kleinen Teil von Südamerika...
Details:
Aufbruch: 04.10.2009
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 04.12.2009
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Andreas Bünnig berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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