Schlüssel zum Paradies - Tor zur Hölle: die Apolobamba-Region, Bolivien
Nachtrag
Ich rechnete nicht damit, dass ich so schnell in die nördliche Apolobamba Region zurückkehren würde.
Doch bereits einen Monat nach unserer Erkundungsexpedition beging ich "meine" neue Route mit 3 konditionsstarken jungen Engländern denen der Sinn nach einer langen Unternehmung stand.
Aus Erfahrung klug geworden wiederholte sich das Missgeschick mit den Ameisen nicht mehr: In der fraglichen Gegend stellte ich die Zelte auf pfahlgestützte hölzerne Plattformen. Die Pfähle wurden zusätzlich durch beidseitig klebendes Klebeband ameisensicher präpariert. Dank der erworbenen Ortskenntnisse musste ich nicht lange suchen oder mich gar auf unzutreffende Angaben verlassen. Das Essen, eines der wichtigsten Kriterien für gute Laune und Kraft auf langen Wegen zu Fuß, war von gewohnt guter und abwechslungsreicher Bolivia Tours Qualität. Meine Begleiter mussten nur Reservewäsche und Kameraausrüstung tragen. Der Rest des Gepäcks wurde von Tragtieren bzw. Trägern befördert.
Wir schafften gute Tagesetappen, trotzdem brauchten wir erwartungsgemäß 14 Tage von Agua Blanca bis Tuichi - was Jose Lazos und meine sportliche Leistung von 5 Tagen Gehzeit für die gleiche Strecke in völlig unbekanntem Gelände ins rechte Licht rückt. An den Tieren des Rio Tuichi hatten sich meine jungen Freunde bald sattgesehen, weshalb dafür 2 volle Tage ausreichten.
Ich hoffe, dass bei meiner "Schreibe" etwas von der Begeisterung, dem Idealismus, der Freude und der Mühe, mit denen alle meine leichten und schweren individuell gestalteten Touren quer durch die Wildnisse und klimatischen Kontraste Boliviens entstehen, rübergekommen ist. Wenn der eine oder andere Leser den grundlegenden Unterschied zwischen Touranbietern, die immer wieder die gleichen abgedroschenen, überlaufenen und kaputtgeschriebenen Trekks kaufmännisch erfolgreich unter die Leute bringen und sehr seltenen, qualitativ hochwertigen Tourangeboten aus erster Hand erkennt und darüber nachzudenken beginnt, dann würde mich das sehr freuen.
Robert Rauch
Über meine Abenteuer als Fußgänger habe ich das Buch "Wohin einer kommt, wenn er geht" geschrieben (Panico Alpinverlag).
Hinweis von www.umdiewelt.de: Robert Rauch ist auch über seine eigene Bolivien-Seite erreichbar.
Aufbruch: | 30.08.2004 |
Dauer: | 7 Tage |
Heimkehr: | 05.09.2004 |