Auf den Spuren von August dem Starken - Dresden und die Sächsische Schweiz
Im Herbst 2008 starteten wir zu unserer eigentlich schon für Ostern geplanten Reise in die neuen deutschen Bundesländer. Genauer gesagt nach Dresden und in die Sächsische Schweiz. Während uns das Osterwetter 2008 mit Schnee und Kälte einen dicken Strich durch die Rechnung machte, standen die Prognosen nun günstiger und uns erwarteten 10 Tage Altweibersommerwetter.
Anreise nach Sachsen
25. September 2008: Anreise nach Königstein/Sachsen
Während mein Mann geschäftlich und bei zwei Segeltörns bereits mehrfach in den neuen Bundesländern unterwegs war, war es für mich die erste Reise in den Osten Deutschlands seit dem Mauerfall. Ich war schon mächtig gespannt, was uns erwarten würde. Ein bisschen Abenteuer-Feeling fuhr also mit, als wir uns am Morgen des 25. September 2008 mit unserem Wohnwagen zu einer Kult-Tour auf den Weg machten.
Für unsere drei Töchter hatte gerade die Schule nach den langen Sommerferien wieder begonnen, sie hüteten zuhause den Hund und die Omi schaute während unserer Abwesenheit nach dem Rechten. Somit konnten wir beruhigt losziehen.
Die Fahrt aus Süddeutschland über 521 Kilometer verlief ruhig und problemlos. Kurz bevor wir bei Hof die ehemalige deutsch-deutsche Grenze passierten, legten wir noch eine Kaffeepause ein. Wir sind zwar keine Fans von Fastfood & Co., aber die McCoffée-Shops an der Autobahn sind so ziemlich die beste Erfindung seit Beginn der Fastfood-Ketten
Frisch gestärkt mit einem leckeren Riesen-Capuccino ging es also weiter über Plauen, Zwickau und Chemnitz bis an den Stadtrand von Dresden. Von hier aus fuhren wir auf der Ringautobahn weiter bis nach Königstein/Sachsen. Dieses Städtchen an der Elbe hatten wir uns als Standort für die nächsten 10 Tage ausgeguckt. Die imposante Festung Königstein im Blick steuerten wir den kleinen Teilort Leupoldishain an. Hier versteckt sich ein wunderbarer Campingplatz, den man fast schon einen Geheimtipp nennen könnte. Camping Nikolsdorfer Berg heißt das gute Stück und wir erreichten den Platz auf einer etwas abenteuerlichen Zufahrt am frühen Nachmittag.
Wie der Name schon sagt liegt der Platz auf dem Berg. Herauf ging es über eine enge, teilweise kopfsteingepflasterte Straße und mein inzwischen durchaus kampferprober Gespannfahrer kam ein bisschen ins Schwitzen. Oben wurden wir freundlich vom Platzwart empfangen, der gerade mit Rasenmähen beschäftigt war. Wir durften uns einen schönen Platz aussuchen, Gäste gab es nur wenige und somit konnten wir uns großzügig niederlassen und uns mit einer Tasse Tee stärken.
Der Campingplatz liegt direkt am Waldrand, umgeben von Wiesen und Feldern. Teilweise hat man auch einen Blick direkt auf die Festung Königstein. Die Sanitäranlagen waren neu, sehr sauber und gepflegt. Ein großzügiger Aufenthaltsraum sowie die Spülküche waren ebenfalls sehr sauber, versprühten jedoch vom Mobiliar her noch den DDR-Charme der 1960er Jahre.
Wer es ruhig mag, Natur und Landschaft genießen möchte und keine Animation braucht, der ist hier goldrichtig aufgehoben.
Das Sanitärgebäude des Campingplatzes "Nikolsdorfer Berg" bei Königstein. Außen zwar so-lá-lá, innen aber pico-bello!
Die spätere Anmeldung an der Rezeption - der Chef war inzwischen mit der Grünpflege fertig - war sehr nett, unkompliziert und wir bekamen gleich erste Tipps für einen Spaziergang nach der langen Autofahrt. Eine Karte oder gar ein GPS hatten wir zwar nicht im Gepäck, wagten uns Dank der guten Beschreibung des Chefs vom Platz dennoch hinaus in die Wildnis.
Der Weg führte direkt vom Campingplatz weg in den Wald. Vorbei an kleineren, sehr bizarren Felsformationen bekamen wir auf dieser Runde schon einen ersten Eindruck von der "Sächsischen Schweiz". Auf der ganzen Strecke begegnete uns keine Menschenseele. Wir waren allein mit uns und mit der Natur, in die bereits der Herbst Einzug gehalten hatte. Die Laubfärbung war schon deutlich zu sehen, überall standen Pilze im Wald und wenn ich ein bisschen Ahnung von der Botanik gehabt hätte, wäre unser Abendessen bestimmt gesichert gewesen. Allerdings konnte ich nur den Fliegenpilz identifizieren und da weigerte sich meine bessere Hälfte beharrlich
Zurück auf dem Campingplatz machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant fürs Abendessen. Leider gibt's weder auf dem Platz noch in Leupoldishain Gastronomie. Vom Chef des Platzes wurden wir jedoch ein paar Kilometer weiter in den Ortsteil Hütten geschickt. Dort fanden wir die "Bauernstuben im Schwenkehof", ein rustikales und urgemütliches Lokal, in dem wir zu sagenhaft günstigen Preisen sagenhaft gut speisen konnten. Ein gelungener Abschluss unseres ersten Urlaubstages.
Aufbruch: | 25.09.2008 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 04.10.2008 |