Auf den Spuren von August dem Starken - Dresden und die Sächsische Schweiz

Reisezeit: September / Oktober 2008  |  von Ulrike S.

Wanderung zur Festung Königstein

26. September 2008: Wanderung zur Festung Königstein

Der nächste Morgen erwartete uns mit Sonnenschein. Deshalb gab es Frühstück im Freien. Heute wollten wir die Wanderstiefel schnüren und das Auto stehen lassen. Inzwischen hatten wir auch eine Wanderkarte erstanden und wir suchten uns den Weg zur Festung Königstein heraus. Laut Platzwart kein Problem, in gut einer Stunde lässt es sich bequem zur Haupt-Sehenswürdigkeit hinüberspazieren. Hinüber ist gut, denn erst mal mussten wir von unserem Berg herunter. Auf halber Strecke ins Tal zweigte jedoch ein Wanderweg ab und von nun an ging es durch schattige Wälder und schöne Wege zur Festung.

Erster Blick auf die "Rückansicht" der Festung Königstein vom Wanderweg aus gesehen

Erster Blick auf die "Rückansicht" der Festung Königstein vom Wanderweg aus gesehen

Sie thront majestätisch hoch über Königstein und dem Elbtal und ist ein einzigartiger Zeuge europäischer Festungsbaukunst. Schon von weitem erblickten wir die 40 Meter hohen Mauern auf einem Tafelberg.
Hier herrschte dann doch ziemlich viel touristischer Rummel. Busparkplätze, eine Touristenbahn als Zubringer zur Festung, Imbissbuden und Restaurants. Fast ein bisschen wie in Disneyland. Zum Glück waren wir an einem eher ruhigen Tag hier und die Besuchermassen hielten sich in Grenzen.
Am Eingang wurden wir mit einem Audio-Guide ausgestattet, der uns durch die weitläufige Festungsanlage führte. Über 750 Jahre Geschichte vereinen hier ein eindrucksvolles Ensemble mit Bauten aus der Spätgotik, der Renaissance, dem Barock und dem 19. Jahrhundert. Immer wieder blieben wir stehen, lauschten Erklärungen und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

August der Starke sollte uns in den nächsten Tagen noch häufiger begegnen

August der Starke sollte uns in den nächsten Tagen noch häufiger begegnen

Das Wappen von August dem Starken ziert das Eingangstor zur Festung Königstein

Das Wappen von August dem Starken ziert das Eingangstor zur Festung Königstein

Erstmals begegneten wir hier auch August dem Starken, der uns in den folgenden Tagen noch häufiger begleiten sollte. Er gab den Bau des größten Weinfasses in Auftrag, das hier fertiggestellt und im Keller der Magdalenenburg stand. Die Festung erfüllte vielerlei Zwecke, war Landesfestung von Sachsen, Garnisons-Standort, das gefürchtetste Staatsgefängnis und auch Kriegsgefangenenlager. Der Rundgang durch die Anlage benötigt Zeit, denn allein der Rundweg entlang der Festungsmauer bietet immer wieder einzigartige Ausblicke auf die Elbe, die Böhmische Schweiz und das Elbsandsteingebirge. Markant heben sich die Tafelberge Lilienstein und Pfaffenstein hervor

Fantastische Ausblicke von den Mauern der Festungsanlage hinunter ins Elbtal...

Fantastische Ausblicke von den Mauern der Festungsanlage hinunter ins Elbtal...

... und auf die markanten Tafelberge der Sächsischen Schweiz Lilienstein und Pfaffenstein

... und auf die markanten Tafelberge der Sächsischen Schweiz Lilienstein und Pfaffenstein

Wir waren völlig überwältigt von den Eindrücken, so dass irgendwann unsere Mägen vernehmlich knurrten. Die touristischen Imbissbuden auf dem großen Augustusplatz wollten wir uns möglichst ersparen. Auf der Suche nach etwas Essbarem stieg uns schließlich ein verführerischer Duft in die Nase. Eine historische Bäckerei beim ehemaligen Schatzhaus lockte uns mit frisch gebackenem Apfelkuchen und dampfendem Kaffee. Da ließen wir uns nicht zweimal bitten und ließen uns zu einer Rast in der Sonne nieder.

Der Hungerturm auf der Festung

Der Hungerturm auf der Festung

Die Friedrichsburg

Die Friedrichsburg

Immer wieder fantastische Aussichtspunkte von der Festungsmauer

Immer wieder fantastische Aussichtspunkte von der Festungsmauer

Eine trutzige Festung

Eine trutzige Festung

Frisch gestärkt machten wir uns wenig später wieder auf den Weg zurück zum Campingplatz. Dort angekommen spürten wir dann doch unsere strapazierten Muskeln. Zwar war die Wanderung nicht wirklich eine Herausforderung, aber die Besichtigung der Festungsanlage und die vielen neuen Eindrücke waren doch ein bißchen anstrengend. Deshalb kam der Liegestuhl gerade recht und wir pflegten unsere müden Knochen bei einem Nickerchen.

Am späteren Nachmittag fuhren wir doch noch mal mit dem Auto hinunter nach Königstein. Hier bummelten wir zunächst ein wenig durch die Stadt, um anschließend im Supermarkt die Vorräte für die nächsten Tage einzukaufen.
Königstein war nur eine der Städte, die vom Elbe-Hochwasser 2002 sehr stark betroffen waren. Überall fanden wir noch Hochwassermarken und Fotos von dieser Jahrhundert-Katastrophe.

Den Abend verbrachten wir gemütlich mit einem sächsischen Schwarzbier und der Lektüre eines guten Buches auf dem Campingplatz.

Königstein und ein Blick auf die Festung von unten

Königstein und ein Blick auf die Festung von unten

© Ulrike S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Herbst 2008 starteten wir zu unserer eigentlich schon für Ostern geplanten Reise in die neuen deutschen Bundesländer. Genauer gesagt nach Dresden und in die Sächsische Schweiz. Während uns das Osterwetter 2008 mit Schnee und Kälte einen dicken Strich durch die Rechnung machte, standen die Prognosen nun günstiger und uns erwarteten 10 Tage Altweibersommerwetter.
Details:
Aufbruch: 25.09.2008
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 04.10.2008
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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