Auf den Spuren von August dem Starken - Dresden und die Sächsische Schweiz

Reisezeit: September / Oktober 2008  |  von Ulrike S.

P & P - Pillnitz und Pirna

30. September 2008: P&P Pirna und Pillnitz
In der Nacht hatte es teilweise kräftig geregnet und der Morgen sah etwas trüb und grau aus. Doch schon während des Frühstücks verzogen sich die Wolken weitgehend und wir verschoben unseren geplanten Wellness-Tag in Bad Schandau zugunsten der Kultur.
Pillnitz und Pirna standen heute auf dem Programm. Unsere Fahrt ging dazu wieder in Richtung Dresden, doch bereits in Pirna überquerten wir die Elbe und fuhren entlang der sächsischen Weinstraße durch idyllische Dörfer nach Pillnitz.
Hier erwartete uns wieder mal "August der Starke", der dieser Schlossanlage ihr architektonisches Gesicht gab. Schloss Pillnitz war die Sommerresidenz und eines von mehreren Lustschlössern des Monarchen.
Zunächst einmal wandelten wir durch eine großartige Parklandschaft mit herrlichen Kastanien-Alleen. Der Boden war dicht bedeckt von den herbstlichen Früchten und man muss sich ganz einfach danach bücken, um einige von ihnen zu sammeln. Bekanntlich soll ja eine Kastanie in der Jackentasche vor Rheuma schützen

Eine Kastanie in der Jackentasche schützt vor Rheuma

Eine Kastanie in der Jackentasche schützt vor Rheuma

Das Wasserpalais gesehen von der Elbseite aus

Das Wasserpalais gesehen von der Elbseite aus

Wir näherten uns dem Schloss von der Elbseite her. Hier steht der sogenannte "Wasserpalais", der ein wenig an die venezianischen Paläste erinnert. Hochwassermarken zeigen auch hier, wie weit das Elbe-Hochwasser 2002 an die Gebäude reichte.
Architektonisch nahezu identisch ist der gegenüberliegende Bergpalais, der jedoch ganz im asiatischen Stil gehalten ist. Malereien und Zeichnungen an den Fassaden entführen die Betrachter in den Fernen Osten. Zwischen beiden Gebäudetrakten lädt der Lustgarten mit Brunnen, Wasserspielen und Bänken zum Verweilen ein.

Hochwasser-Markierungen zeigen den Stand des Elbhochwassers 2002

Hochwasser-Markierungen zeigen den Stand des Elbhochwassers 2002

Nochmal das Wasserpalais und auch die Elbe davor

Nochmal das Wasserpalais und auch die Elbe davor

Das Bergpalais auf der gegenüberliegenden Seite des Lustgartens

Das Bergpalais auf der gegenüberliegenden Seite des Lustgartens

Chinesische Malereien an den Fassaden entführen nach Asien

Chinesische Malereien an den Fassaden entführen nach Asien

Ein besonderes Highlight in Pillnitz ist die weitläufige Parkanlage mit unterschiedlichen Gärten, wie etwa dem chinesischen Garten, dem englischen Garten, dem Palmenhaus oder der berühmten Pillnitzer Kamelie. Die Kamelie kam irgendwann um 1790 an den Dresdner Hof und überdauerte hier wechselvolle Zeiten. In den 1990er Jahren erhielt die Pillnitzer Kamelie ein fahrbares Gewächshaus, um sie im Winter vor Frost und Schnee zu schützen.

Die Pillnitzer Kamelie samt fahrbarem Schutzhaus im Hintergrund

Die Pillnitzer Kamelie samt fahrbarem Schutzhaus im Hintergrund

Knorrige Bäume im Park

Knorrige Bäume im Park

Und lauschige Pavillons

Und lauschige Pavillons

Nach diesem erquicklichen Bummel machten wir uns auf den Rückweg. Im Auto hatten wir noch zwei Stofftaschen, die wir prall mit Kastanien füllten. Ein schönes Requisit für die Herbstdekoration zuhause.

Auf dem Rückweg kamen wir am Waldcampingplatz Pirna-Copitz vorbei, den wir kurz begutachteten. Schließlich gefällt es uns in der Region so gut, dass wir bestimmt einmal wieder kommen werden und da ist es schon mal gut, einige Plätze im Hinterkopf zu haben.
Der Platz machte insgesamt einen recht ordentlich Eindruck und liegt zwischen einem Natursee und einem ausgedehnten Waldgebiet. Die Sanitäranlagen sahen sauber aus, wobei die Atmosphäre insgesamt ein wenig nüchtern war. Uns gefiel es auf dem Nikolsdorfer Berg besser, eine Alternative ist das hier jedoch auf jeden Fall.

Auf dem Rückweg machten wir noch Halt in Pirna. Sie wird auch "die Stadt zur Sächsischen Schweiz" genannt. Hier bummelten wir durch die malerische Altstadt mit hübsch restaurierten Gebäuden. In manchen Straßenzügen roch es geradezu noch nach frischer Farbe und auch hier hatte das Elbhochwasser seine Spuren hinterlassen.
Wir fanden ein hübsches, altes Café, das noch ganz nostalgisch eingerichtet war und mit leckeren Torten und Kuchen aufwartete. Eine Spezialität, der Dresdner Stollen, konnte für die Weihnachtszeit bereits vorbestellt werden. Hier stärkten wir uns und wärmten uns auch auf, denn draußen wehte inzwischen ein äußerst kühler Wind durch die Straßen. Die Sonne versteckte sich hinter Wolken und der Herbst war nun deutlich zu spüren.

Noch ein paar Eindrücke aus Pirna

Noch ein paar Eindrücke aus Pirna

Den kleinen Stadtbummel rundeten wir mit dem Einkauf von Ansichtskarten und ein paar Souvenirs für die Lieben daheim ab und fuhren zurück auf den Campingplatz. In Königstein hatte es wohl den ganzen Tag über immer wieder geregnet und bei der Anfahrt erlebten wir noch ein metrologisches Schauspiel der besonderen Art: Gewitterstimmung mit gleich mehreren Regenbogen über der Festung Königstein und dem Elbtal.

An diesem Abend heizten wir den Wohnwagen zum ersten Mal und beschlossen den Tag mit einem rustikalen sächsischen Vesper, Kamenzer Würstchen, Bautzener Senf und Schwarzbier.

Gewitterstimmung über der Festung

Gewitterstimmung über der Festung

Und einer von mehreren Regenbogen über dem Elbtal

Und einer von mehreren Regenbogen über dem Elbtal

© Ulrike S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Herbst 2008 starteten wir zu unserer eigentlich schon für Ostern geplanten Reise in die neuen deutschen Bundesländer. Genauer gesagt nach Dresden und in die Sächsische Schweiz. Während uns das Osterwetter 2008 mit Schnee und Kälte einen dicken Strich durch die Rechnung machte, standen die Prognosen nun günstiger und uns erwarteten 10 Tage Altweibersommerwetter.
Details:
Aufbruch: 25.09.2008
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 04.10.2008
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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